
 
        
         
		329.  B.  roseum  Schreb. 
 Rasen  sehr  locker,  sattgrün.  Unterer  Stengeltheil  dicht  mit  
 Wurzelfilz  und  sehr  entfernt  stehenden,  schuppenfönnigen  Blättchen  
 bekleidet  S c h o p f b l ä t t e r   sp a te l fö rm ig ,   z u g e sp i tz t ,   
 am  G ru n d e   am  Rande  z u rü c k g e s  ob lag en ,  von  de r   Mitte   
 bis   z u r   S p i tz e -g e s ä g t ,   ungesäumt.  R ip p e   r ö th l ic h ,   s ta rk ,   
 bis  zur  Blattspitze  gehend.  Ka p s e ln   aus  demselben  Perichätium  
 zu  2—3,  auch  einzeln,  auf dickem,  p u r p u r r o th em ,   oben bogig-  
 gekrümmtem  Stiele,  länglich*-  bis  v e r l ä n g e r t - v e r k e h r t - k e -   
 g e lfö rmig ,  sanft  einwärtsgeki-üinmt,  nicht  zusammengeschnürt,  
 Deckel  purpiu-roth  mit  Warze.  Ring  breit.  Wimpern  zu  3—5  
 mit  sehr  langen  Anhängseln. 
 In  schattigen  Wäldern  der  Ebene,  auf  Hügeln,  am Fusse  der Bäume,  durch  
 die  Bergregion  bis  in  die  subalpine  Schlesiens.  Um  Breslau  namentlich  auf  
 sandigen Hügeln  an  vielen  Orten:  in  der  Trebnitzer  Hügelregion,  so  bei  Riemberg; 
   auf  dem Rummelsberge  bei  Strehlen;  bei  Striegau;  auf  dem  Gröditzberge;  
 bei  Sagan  und  im  Buchholz  bei  Löwenberg;  bei  Altwasser  und  Biichwald  ;  bei  
 Marientlial ■ und  Agnetendorf;  am  Rothen  Floss  bei  Krummhübel;  in  der  Gr.  
 Scbneegrube.  Im  Gesenke  bei  Gräfenberg.  —  Auch  anderwärts  nicht  selten.  
 Im  Spätherbste. 
 62.  Zieria  Schpr. 
 (Plagiobryum  Lindb.). 
 Z e l le n   des  b r e i t e n   B l a t t e s   sehr  lo c k e r ,   s e c h s s e i t 
 ig - rh omb i s c h .  Ae u s s e re s  P e r i s tom  k ü r z e r   als  die  F o r t sä 
 tz e   des  inne ren.  Wimp e rn   sehr   k u rz . 
 Zweihäusig. 
 330.  Z.  julacea  Schpr.  (Bryum  Zierii  Dicks.). 
 R ä s c h e n   locker,  weich,  si Ib e r  weiss.  Stengel  niedrig,  mit 
 kätzchenartigen,  aufrechten  Aesten.  Untere  Stengel blätter  entferntstehend, 
   obere  länglich-lanzettlich,  Rippe   bis  z u r   S p i tz e  gehend.  
 Z e l ln e tz   sehr  lo c k e r ,  nur  an  der  Basis  Chlorophyll  führend.  
 Kapse l  horizontal  oder  ein wenig  geneigt,  auf  kurzem  schwanenhalsartig  
 gebogenen  Stiele,  e l l ip t i s ch   mit  viel  längerem,  schmalem  
 Halse,  gelblich-braun,  am  Rücken  emporgehoben.  D e c k e l   
 g ew ö lb t -k e g e l ig ,   spitz. 
 In.  etwas  feuchten  Felsspalten  der  subalpinen  Region  S c h l e s i e n s   von  
 3—4000'.  R i e s e n g r u n d   und  Kesselkoppe  (Ludwig);  Gesenke:  Hoher  Fall  u.  
 Kessel.  —  H a r z .  —  W e s t f a l e n :   Saueriand:  Wasserfall  bei  Ramsbeck,  noch  
 unter  2000'.  (H.  Müller).  Herbst. 
 Tribus  25.  llnieae. 
 B l ä t t e r   ohne  alle  P a p i l le n ,   meist  breit.  Z e l ln e tz   überall  
 kurz-  und  b r e i t -p a r e n c h ym a tö  s - se chsock ig .  Männlieher  
 B lü th e n s t a n d   stets  s c h e ib e n fö rm ig ,   dessen  P a r a p h y sen  
 keulig.  Kapsel  oval.  Wimpern  des  inneren Peristoms  stets  
 ohne  Anhängsel. 
 63.  Mnium  L. 
 Ze llen  des  breiten  Blattes  oben  ru n d l ic h - s e c h s s e i t ig ,   
 p a r e n c h ym a tö s ,   derb,  am  Blattgrunde  verlängert-sechsseitig,  
 locker.  Kapsel  nickend  oder  herabhängend  mit  undeutlichem  
 Halse.  Peristom  gross,  doppelt;  Wimp e rn   n ic h t   mit  A n h ä n g se 
 ln   , versehen.  M ä n n l i c h e r -B lü th e n s t a n d   s c h e ib e n f ö r mig, 
   P a r a p h y s e n   desselben  keulig.  Spaltöffnungen der  Kapsel  
 c ry p to p o r . 
 Anm.  Nachstehende  Anordnung  hat  nur  den  praktischen  Gebrauch  im  
 Auge.  Ob  ein  Blatt  gesäumt  oder  ungesäumt  is t,  ob  der  Saum  mit  einfachen  
 oder  Doppelzähnen  besetzt  ist,  lässt  sich  auch  an  der  sterilen'Pflanze  constatiren. 
   Nach  meinen  Erfahrungen  sind  ferner  Blüthen  bei  sterilen  Mnien  weit  
 häufiger  vorhanden,  als  es  scheint  und  werden  nur  s eh f  selten  in  einem  Räschen  
 vergeblich  gesucht.  Deshalb  stelle  ich  die  erwähnten  Merkmale,  Randbildung  
 und  Blüthenstand  den  anderen  voran. 
 Ä.  Blätter  gesäumt.  
 a.  Saum  ganzrandig,  Rippe  am  Rücken  glatt. 
 a.  B lü t h e n   z w e ih ä u s ig . 
 331.  M.  punctatum  Hedw.  (M.  serphyllifolium  Neck.). 
 Zweihäusig.  Rasen locker,  dunkel-  bis  schwärzlich-gr-ün,  unten  
 röthlich.  Stengel  weit  hinauf  mit  Wurzelfilz  und  mit  locker  beblätterten  
 Aesten  bekleidet.  '  B l ä t t e r   zurückgehogen  oder  abstehend, 
   o b e re   ro s e t te n fö rm ig   geordnet,  v e rk e h r t - e i - s p a te 
 l fö rm ig ,   a b g e ru n d e t ,   meis t  aber  mit  kurzem  Sp i tz c h e n .  
 Saum  von  3—4  röthlichen,  verdickten  Zellreihen  gebildet.  Die  
 röthliche  Rippe  in  der  Spitze  endend  oder  mit  dieser  verschmelzend. 
   Blattzellen  sehr  gross,  zuletzt  ganz  ohne  Chlorophyll  und  
 röthlich.  K a p s e l   oval  und  e i fö rmig ,  horizontal  oder  geneigt  
 g rü n l ic h ,   zuletzt  bla s sb rau n .  Deckel  mit  spitzem  Schnabel. 
 Von  der  Ebene  und  der  Hügelregion  bis  4000'.  An  Waldbächen  und  nassen  
 Felsen  im  Gebirge  sehr  gemein,  seltener  in  der  Ebene  und  hier  fast  stets  
 niedriger  und  in  allen  Theilen  kleiner.  Kessel  im  Gesenke  und  Elb-  und  
 Weisse  Wiese  im  Riesengebirge  4370'.  Winter. 
 jS.  var.  elatum  B.  S, 
 Rasen  sehr  hoch  und  dichter,  Stengel  dichtschwarzbraunfilzig,  
 Blätter  aus  schmälerem  Grunde  länglich-spatelig,  mit  sehr  kleinem  
 Spitzchen,  zuletzt  sich  roth  färbend. 
 In  Gebirgssümpfen. .■Vh:: X 
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