terscheiden sich von Anomodon, Weisia, Trichostomum leicht
durch ihre Papillen, während letztere mit Warzen bekleidete Blätter
besitzen.
Das spetdellste Studium des Zellnetzes ist deshalb für den
Sammler von höchster AVichtigkeit, weil zahllose, unfruchtbare (sterile)
Moosfornien ihm sonst für immer unaufgeklärt bleiben würden.
Ein Moosblatt, welches von mehreren Reihen sehr enger und
langer Zellen an seinem Rande eingefasst wird, nennt man g e säumt
(liinbatus), so z. B. die der meisten Bryum- und Mnium-Arten.
Ausser den normalen Blättern finden sich, namentlich bei
pleurocarpischen Moosen, häufig sogenannte Neb e n b l ä t t e r (Pa-
r aphyl l ia) , die für manche Arten ausserordentlich charakteristisch
sind. Sie unterscheiden sich von den gewöhnlichen Blättern, mit
denen sie zugleich Vorkommen, durch ihre sehr geringe Grösse
und die bandförmige oder gabelige Zertheilung.
D e r Blü thei l st and (Inflorescentia) der Moose ist entweder
endständig (tenninalis) oder seitenständig (lateralis) und wird gewöhnlich
von mehreren Kreisen andersgestalteter Blätter gebildet,
welche die männlichen (Antheridium) und die weiblichen (Arche-
goniuin) Blüthentheile umgeben.
E n d fr ü c h t i g e oder a c r o c a r p i s c h e Moose besitzen stets
steugelendständige weibliche und zwitterige Blüthenstände, während
die männlichen end- oder seitenständig sein können. Die Blüthenstände
der S e i t e n f r ü c h t l e r oder p l e u r o c a r p i s c h e n Moose dagegen
sind stets seitenständig.
Ast f rü c ht ig e (Musci cladocarpi) Moose nennt man diejenigen,
welche ihre weiblichen Blüthenstände an den Enden der
Aeste tragen.
Die weibl i chen und zwi t t e r i g e n Bl ü t he ns tä nde haben
allermeist die Gestalt eines Knöspchens, die männl i c h e n dagegen
sind bald knospenförmig, wenn seine Blättchen lockerer geweht
sind und oben zusannnenneigen; kopfförmig, wenn das Knösp-
chen oben etwas geöffnet ist; scheibenförmig, wenn die Anfheridien
auf einer breiten Scheibe angeordnet sind.
Die männl ichen Or g a n e (Antheridium) sind meist kurz
gestielte, dicke, längliche, vielzellige Beutel, welche den Befruchtungsstoff
mit seinen Spermatozoiden bei völliger Reife durch Platzen
an .ihrer Spitze entleeren.
Die w e i bl ic he n Organe (Archegonium) haben die grösste
Aehnlichkeit mit einem Phanerogamen-Stempel; es lassen sich leicht
ein narbenähnlicher Theil, ein langer Griffel sammt Griffelcanal
und ein die Eizelle enthaltender Fruchtknoten unterscheiden.
Unter die Geschlechtsorgane sind allermeist mehrfach gegliederte
Fäden, die sogenannten Saf t fäden (Pa r ap hy s i s ) gemischt,
die entweder von oben bis unten gleichmässig dünn oder am oberen
Ende keulenförmig verdickt erscheinen. Dieser Unterschied
ist oft für ganze Genera von Wichtigkeit.
Schimper unterscheidet folgende Blüthenstandshülleu:
1. Das P e r i g o n i um umschliesst nur männliche Organe
(Antheridien).
2. Das P e r i g y n i um umschliesst nur weibliche Organe
(Archegonien).
3. Das Per igamium umschliesst Zwitterblüthen.
Meist sind es mehrere Blattkreise, welche die Geschlechtsorgane
umschliessen, sehr selten stehen die Antheridien nackt in den Winkeln
der Stengelblätter. (Distichium capillaceum). Mit diesen Bezeichnungen
soll nicht das P e r i c h a e t i um verwechselt werden, unter welchem
man nach Schimper nur die innersten Blätter der Hülle weiblicher
oder zwitteriger Blüthenstände zu verstehen habe, welche unmittelbar
den Grund des Fruchtstiels umgeben und sich zugleich mit
der fortschreitenden Entwickelung der Frucht mitentwickeln und
weiter ausbilden.
Lindberg unterscheidet folgende Arten-des Blüthenstandes:
1. Gaiiioecia synoicum.
Dieser Blüthenstand wird sonst allgemein als zwitterig bezeichnet.
Antheridien und Archegonien stehen unmittelbar unter
einander in einer und derselben Blüthenhülle.
Beispiele. Bryum lacustre. Mnium cuspidatum.
2. G. paroicum.
Hier finden sich zwar Antheridien und Archegonien innerhalb
derselben Hülle, aber die Antheridien stehen auch zum Theil in
den Blattwinkeln. Webera nutans.
3. G. autoicum.
Hier stehen männliche und weibliche Organe auf demselben
Bflanzen-Individuum, sind aber in verschiedene Blüthenstände vertheilt.
Es ist dies also der gewöhnlich einhäusig genannte (Inflorescentia
monoeca) Blüthenstand.