einfach, d. h. es findet sich nur ein Kreis von Zähnen um die
Kapselmündung herum und zwar in einem Mehrfachen der Zahl
4, also 8, 16, 32 oder 64, oder es ist noch ein zweiter, mit dem
äusseren Kreise gewöhnlich alternirender innerer Kreis von Zähnen
vorhanden, welche das innere Peristom bilden. Bei Buxbaumia
indusiata kommen sogar vier Reihen von Zähnen vor, welche das
äussere Peristom bilden. Nur Tetraphis und Tetrodontium besitzen
vier Peristomzähne, die freilich in ihrer Bildung und Entstehungsweise
von denen der übrigen Moose sehr abweichen.
Das ä u s s e r e Per i s tom (Peristomium externum). Die
Zähne des äusseren Peristoms sind meist gelb oder rothbraun gefärbt,
selten kurz und breit, oft lanzettförmig oder fadenförmig,
ganz glatt oder dicht papillös, vertical oder schief gestreift und
gestrichelt, und sind meist länger als die des inneren Peristoms.-
Sehr häufig durchzieht die Mitte des Zahnes eine gerade oder
etwas gewundene Theilungslinie, in welcher sich derselbe oft auf
eine längere oder kürzere Strecke spaltet, oder in welcher er oft
unregelmässig durchlöchert erscheint. Die Zähne entspringen aus
der die Innenwand der Kapsel auskleidenden Membran und sind
entweder schon unterhalb der Kapselmündung deutlich ausgebildet
oder erst in gleicher Höhe mit der Kapselmündung oder sie
entspringen, wie bei Syntrichia, oberhalb der Kapselmündung
aus der sie tragenden Basilarmembran. Sie sind entweder aufrecht
oder mehrfach spiralig gewunden, der Anordnung der Deckelzellen
entsprechend. Die Zähne erscheinen ferner entweder einschichtig
oder doppelschichtig, d. h. ohne in der Richtung der Tangente gedachte
Mittellinie (Coscinodon, Orthotrichum, Weisia, Seligeria) oder
mit einer solchen, wodurch der Zahn das Ansehen gewinnt, als bestehe
er aus zwei übereinander lagernden Zellschichten. (Barbula,
Trichostomum, Campylostelium, Racomitrium).
Durch Querwände sind die Zähne mehrfach gegliedert. Diese
Querwände treten bisweilen aussen, bisweilen auf der Innenfläche
des Zahnes bald als Leisten, bald als Lamellen stark hervor. Einen
abweichenden Zahnbau zeigen die drei Ordnungen der Georgia-
ceae, Polytrichaceae und Buxbaumiaceae, der aber bei allen dreien
eine so grosse Verschiedenheit zeigt, dass ich es nicht wagen
mochte, nach diesem Merkmale die Moose in zwei grosse Unterklassen
Arthrodontei und Nematodontei zu theilen, zumal da die
Buxbaumiaceae nicht vollständig in den Ra hme n h i n e i n p a s s e n
würden.
Bei den Ge or gi ac een spaltet sich nämlich das gesammte unter
dem Deckel befindliche Kapselgewebe oberhalb der Mündung
in vier Theile, welche die vier sogenannten Zähne von Tetraphis
und Tetrodontium bilden, so dass also hier der Zahn ursprünglich aus
5—7 Zellenlagen besteht, von denen die 3—5 innersten sehr lockerer
Natur sind.
Bei den Pol y t r i c ha e ee n bestehen dagegen die Peristomzähne
„aus Bündeln hufeisenförmig aufwärtsgebogener, dickwandiger
Faserzellen und zwar der Art, dass je zwei aufwärtsgebogene miteinander
verwachsene Theile der Bündel einen Peristomzahn bilden“.
Im Querschnitt hat der einzelne Zahn eine fast dreieckige
Gestalt und erscheint aus drei bis vier Zellschichten gebildet. Eine
die Spitzen der Zähne verbindende Zellschicht bleibt nach dem
Abfallen des Deckels und der Vertrocknung der benachbarten
.Zellen als Paukenhaut (Epiphragma) über der Kapselmündung zurück.
Bei Bux b a u m i a indus iata endlich besteht das äussere Peristom
aus 3—4 Reihen getrennter, gegliederter Zähne, während
B. aphylla nur ein einfaches äusseres Peristom besitzt und bei
dem verwandten Diphyscium äusseres und inneres Peristom einfach
sind, ja letzteres sogar nur aus einer kegelförmigen, 16 mal kielig
gefalteten Haut besteht.
Das i n n e r e Pe r i s tom (Peristomium internum — Endo-
stomium) entspringt aus der Verlängerung des Sporensackes (Sporangium)
der Kapsel und besteht entweder aus einzelnen Zähnen
(Processus), die bis zur Basis frei , also von einander getrennt sind,
oder es besitzt an seinem Grunde eine schmale oder eine sehr
hohe, kielfaltige Haut, welche in sechzehn gekielte Fortsätze ausgeht
und sich oft weit über die Kapselmündung erhebt. Diese
Fortsätze sind meist bleich oder gelb, selten rothbraun, fein papillös
und durch eine Theilungslinie bezeichnet, in welcher die einzelnen
Glieder häufig auseinander klaffen. (Hypnum. Bryum).
Zwischen je zweien dieser Fortsätze ist entweder eine Lücke, oder
es stehen in dieser Lücke 2—Bfädige Wimpe r n (Cilia), die bald
sehr kurz, bald von gleicher Länge mit den Fortsätzen sind, bald
mit, bald ohne fädige horizontalgestellte Anh ängs el (Appendi-
cula) sind; alles Merkmale, die beim Bestimmen der Art sehr
ins Gewicht fallen.
Ueberhaupt herrscht in Beziehung auf Gestalt und Grösse der
Peristomzähne grosse Mannigfaltigkeit. Meist ist das innere Peristom
kürzer als das äussere; bei Amblyodon, Meesea, Zieria ist