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Zumeist Parasiten auf oder in lebenden Pflanzen (seltener
Thieren), welche entweder ihre ganze Entwickelung oder doch
einen Theil derselben unter Wasser vollziehen.
Morphologie und Biologie, Man unterscheidet bei den
Chytridieen Schwärmsporen und Dauersporen. Schwärmsporen
werden bei allen Arten gebildet, und die Entwicklung einer neuen
Pflanze beginnt immer mit der Schwärmspore. Die Schwärmsporen
sind kleine Plasmamassen, welche eine sehr dünne Membran
haben und manchmal amoeboide Bewegungen zeigen, sie
besitzen meist eine Cilie, in selteneren Fällen zwei (Olpidiopsis,
Woronina und Bozella nach A. Fi scher ) . Die Bewegung ist
meist eine unregelmässige, hüpfende, in einzelnen Fällen (z. B.
bei Polyphagus Euglenae) eine gleichmässige, mit Drehung um die
Längsachse fortschreitende. Im Inneren enthalten sie oft einen
stark lichtbreehenden Tropfen, welcher farblos, gelb oder roth
gefärbt ist, bei grösseren Formen ist auch ein Zellkern erkennbar.
Die Dauersporen sind grössere Zellen, in ihrer Gestalt und
Grösse den Sporangien gleich mit einem dicken Exosporium und
oft noch mit einem scharf abgetrennten dünneren Endosporium
versehen, und mit körnigem, farblosem, gelb oder orangeroth gefärbtem
Inhalt. Der gefärbte Theil sammelt sich oft in Form
grösser Oeltropfen.
Die Schwärmsporen setzen sich, nachdem sie eine Zeit lang geschwärmt
haben, fest, bleiben entweder auf der Nährzelle aufsitzen
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oder dringen in sie hinein, und bilden sich durch allseitiges
Wachsthum zu rundlichen, kngligen oder länglichen, mit zarter
Membran umgebenen Plasmakörpern (Plasmodien) um. Bei der
(in Schlesien noch nicht aufgefundenen) Gattung R e e s ia Fisch,
zeigen diese Plasmodien anfangs amöboide Bewegung und Gestaltsveränderung,
in allen anderen Fällen sind sie unbeweglich.
Bei dem Wachsthum der einzelnen Formen können folgende
verschiedene Modalitäten eintreten: a. Die Schwärmsporen
können sich direct zu Plasmodien umbilden, indem sie sich allseitig
gleichmässig vergrössern. b. Von ihrer Ansatzstelle können
sie feine wurzelartige Stränge (Rhizoiden) in das Innere der
Nährzelle oder Nährsubstanz senden, während der Hauptkörper
ausserhalb derselben bleibt und sich hier zum Sporangium
umbildet, c. Die in die Nährzelle eingedrungene Schwärmspore
kann ein mehr oder weniger ausgebreitetes System von
zarten Plasmasträngen bilden, von welchen die Plasmodien entstehen.
Die Rhizoiden und mycelartigen Stränge sind immer sehr zart,
ihre Membranen nehmen eine festere Beschaffenheit an und verschwinden
sehr schnell, so dass sie meist zur Zeit, wo die Dauersporen
reif sind, und oft schon weit früher, nicht mehr aufzufinden
sind.
Die Plasmodien bilden sich entweder direct in Sporangien
bezugsweise Dauersporen um, oder sie theilen sich zuvor durch
simultane Theilung in einzelne Segmente, die jetzt erst Sporangien
werden (Sporangiensorus).
Die Sporangien sind rundliche, kuglige oder langgestreckte,
oder in den Sori durch gegenseitigen Druck oft sehr ungleich-
mässig gestaltete Gebilde, von einer festeren, meist farblosen,
seltener hellbräunlichen Membran umkleidet, von einem körnigen,
farblosen, gelb oder röthlich gefärbten Protoplasma erfüllt. Bei
der Weiterentwicklung bilden sich ans dem Gesammtinhalt durch
simultane Theilung Schwärmsporen. — Der Austritt derselben
aus den Sporangien geschieht an bestimmten Stellen, entweder
indem sich ein Theil der Membran deckelartig abhebt {Ghytridium),
oder indem sich ein oder mehrere schlauchförmige Aus-
fuhrungsgänge bilden, die an der Spitze aufreisscn oder indem
sich das Sporangium mit einer runden oder spaltenförniigcn Mündung
öffnet. Die Schwärmsporen sind meist in einen hyalinen
Schleim eingebettet, der allmählich aufquillt, worauf die Schwärmsporen
frei werden.
Krypt. Flora IH. 12
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