Aegerita candida und Aeg. caesia, sehr kleine schneeweisse, resp.
graue Körnchen, zwischen losen Hyphen dicht gebettet und weitreichende
Ueberzüge über faulende Aestohen u. s. w. bildend, durch ihr
dichtes Gewebe und den Mangel jeder Fruchtbildung als Sclerotienbildungen
charakterisirt.
B. Gas te romyce te n.
Sei. nicht benannt, weisslich, unregelmässig rundlich, erbsengross,
zu Tulostoma pedunculatum.
C. Discomyceten.
Sei. unbenannt, länglich, knollenförmig, höckerig, bis 2 cm lang,
1 cm dick, schwarz, an den Wurzeln von Anemone nemorosa gebildet,
später frei: zu Peziza tuberosa.
Sol. Pustula, halbkugelig, flach aufsitzend, anfangs dem Blatte eingewachsen,
schwarz, glatt, auf Eichenblättern: zu Sclerotinia Gan-
dolleana.
Sei. echinatum, klein, krustenförmig, flach, höckerig, dem Blatte
eingewachsen, auf ahgefallenen Blättern, z. B. an Bubus fruticosus,
Vitis vinifera: zu Sclerotinia Fuckeliana,
Sei. durum, schwielenförmig, länglich, unregelmässig, schwarz, an
faulenden Stengeln.
Sei. nervale, schwielenförmig, schwarz, an den Blattrippen abgefal-
lener Blätter, z. B. an Erlen, Pflaumen: beide zu Sclerotinien, die
wohl von Sei. Fuckeliana nicht verschieden sind.
Sei. nicht benannt, das Fleisch der Beere in Vaeeinium Myrtillus,
selten von Vaoc. Vitis Idaea ausfüllend, schwarz: zu Sclerotinia
baccarum.
Scler. compactum. Sei. varium, unregelmässig, flach, oft zollweit
verbreitet und krustenförmig zusammenfiiessend, schwarz, auf faulenden
fleischigen Wurzeln, Kohlköpfen u. dgl.: zu Sclerotinia Sclerotiorum.
Aus einem Sclerotium dürfte wahrscheinlich auch Peziza hiemalis
erwachsen, wie man nach den dicht gehäuft hervorhrechenden Fruchtkörpern
sohliessen möchte.
D. Pyrenomyoeten.
Sclerot. Glavus, schwarze, hornartige Gebilde, in den Fruchtknoten
von Gräsern: zu Glaviceps purpurea nnd Glaviceps microoephala.
Dasselbe in den Fruchtknoten von Scirpus palusterx zu Glavi-
oeps nigricans.
Als sclerotiumartige Gebilde sind auch schwarze, bis federkieldioke
Stränge zu bezeichnen, die sich zwischen lockerem Mist finden, und aus
denen sich schliesslich die Keulen von Xylaria Tulasnei entwickeln.
E. Noch nicht bekannt i s t , zu welchen Pilzen
Sei. rhizodes gehört, welches graubraune, kugelige oder längliche
Knollen in den zusammengerollten Blättern und Blattscheiden mancher
Gräser bildet; ebenso von Sei. Gircaeae, dunkelviolette, kugelige Gebilde,
aus Tuberculina persicina, dem Schmarotzer auf verschiedenen
Aecidien erwachsen.
Auch Genococcum geophilum, erbsengrosse, kugelige, innen und
aussen schwärzliche, von losen braunen Myoelfäden umgebene Pilz- '
Körper, hei denen noch keine Fruotification bekannt ist, dürfte wohl
ein sclerotiumartiges Gebilde sein.
Besondere Formen der Mycelbildung sind die Promycelhildung und
die Hefesprossung. Bei der Promycelhildung erreicht der Keimschlauch
in der typisch-regelmässigen Entwickelung nur eine für die Species
bestimmte Länge, stellt dann sein Wachsthum ein und geht sofort
zu einer typischen Sporenbildung über. Die Promycelhildung ist
für die Abtheilungen der Ustilagineen und Üredineen charakteristisch
und wird dort weiter besprochen werden.
Bei der Hefesprossung bildet der Keimsohlauch sofort eine Zelle,
welche der Spore, aus welcher sie hervortrat, gleich wird, sie keimt dann
in derselben Weise aus einem oder mehreren Punkten aus, und es
bildet sich auf, diese Weise, wenn die Tochterzelle mit der Mutterzelle
in Verbindung bleibt, eine baumartige Verzweigung, in welcher,
jedes Glied der ersten Spore gleiohgestaltig wird nnd auch gleiche Ent-
wicklungsweise hat. Die Sprossbildung findet sich bei der kleinen
Gruppe der Saccharomyceten, aber unter bestimmten Verhältnissen
können auch andere Pilzsporen (Ustilagineen, Ascomyceten) bei der
Keimung solche Sprossbildung eingehen').
Fruchtträger. Von den Mycelien heben sich diejenigen Hyphen
ab, an welchen schliesslich die Fruchtbildungen stattfinden. In vielen
Fällen bleiben die Fruchtträger einfache Hyphen, die dann Frucht -
hyphen genannt werden. Sie sind meist anders gestaltet als die
Mycelhyphen und bedürfen in jedem Falle besonderer Beschreibung,
die aber möglichst objectiv sein muss, so dass es hier besonderer
Knnstausdrücke nicht bedarf. Zu beachten wird namentlich sein, ob
sie im Innern der Nährsuisstanz (z. B. bei den Eisporen der Peronosporeen,
bei den Ustilagineen), im Wasser (Saprolegnieen), auf einem
Lnftmycel, auf der Oberfläche der Nährsubstanz u. s. w. gebildet
werden, ob die Fruchthyphen einfach {Mucor- Arten, Aspergillus) oder
r) ü . B r e f e l d , BotanischeUatersuchuiigen über Heferipilze. Leipzig 1883.
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