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gehen wird. Diese wird wieder von einer festeren Haut eingeschlossen.
Der mittlere Theil gliedert sich in die eigentliche
Pruchtschicht, den H ym e n i a l t r ä g e r (gleba) und den
Fruchtträger (receptaculum), auf welchem Ersterer aufsitzt. Alle
Theile wachsen mächtig heran und der Fruchtkörper hat schliesslich
das Aussehen eines Eies. Er wird von einer allseitig geschlossenen,
derbileischigen Hüllmembran überzogen; unterhalb
derselben lagert eine dicke Schicht von Gallertgewebe, in der Mitte
der Fruchtträger und auf dessen Spitze die sporenbildende Masse.
Der Träger besteht bei Phallus aus pseudoparenchymatischen Ge-
websplatten, welche eng an einander gepresst sind. Bei der
Reife dehnen sich dieselben aus, sprengen die Hülle und bilden
einen aus maschenförmigem Gewebe gebildeten Stiel. Die zerrissene
Hülle bleibt am Grunde als weite S c h e id e zurück,
das Gallertgewebe zerfliesst. Die hymeniumtragende Masse
(gleba) besteht aus einem Gewirr labyrinthförmig-gewundener
Gänge und Kammern, deren Wände von dem Hymenium überzogen
sind. Man muss sehr junge, noch geschlossene Fruchtkörper
untersuchen, um dieses zu erkennen; dann findet man
dasselbe zusammengesetzt aus keulenförmigen Basidien, welche
am Scheitel auf sehr kurzen Sterigmen 4—8 Sporen tragen. Bei
Streckung des Stieles wird die Gleba an der Spitze desselben
emporgehoben, zu dieser Zeit sind aber Basidien und ein Theil
des gallertartigen Grundgewebes zerflossen und sie überziehen
den Fruchtträger als klebrige Schleimmasse.
Bei Sphaeroholus sind die Verhältnisse ganz ähnlich. Auch
hier bildet der Fruchtkörper anfangs eine geschlossene, rundliche
Masse, von einer fleischigen Hülle umschlossen, innen eine
kuglige Fruchtmasse enthaltend, welche das Hymenium trägt.
An jungen Zuständen findet man in denselben keulenförmige
Basidien, welche meist 6 (4—8) Sporen tragen. Die äussere
Hülle besteht aus drei Schichten. Bei der Reife dehnen sich
die Zellen der Mittelschicht stark ans, sprengen die äussere
Schicht sternförmig und wölben die innere Schicht halbkuglig
hervor. Die Gleba wird damit emporgehoben und, da sie nur
lose mit der Innenhaut im Zusammenhänge steht, fortgeschleudert.
Bei dieser Entwicklung vertritt die sich ausdehnende Mittelschicht
den sich streckenden Stiel bei Phallus. — Durch kleinere,
ausländische Formen wie Staurophallus cruciatus wird der Uebergang
von Sphaeroholus zn den Phallaceen noch deutlicher. — Das
Gewebe der Gleba zerfliesst grösstentheils zu Schleimgewebe
und geht schliesslich zu Grunde, ein Theil desselben bildet sich
aber zu sporenartigen Gebilden um (Gemmen), knrz-cylindrische,
dünnwandige, protoplasmareiche Zellen, welche einzeln liegen
oder zu weuigen, reihenweise verbunden sind.
Diese Gemmen keimen auf feuchter Unterlage sofort aus
und aus ihren Keimschläuehen bildet sich normales Myoel, aus
welchem wieder Fruchtkörper erzogen werden können. Werden
die abgeschleuderten Fruchtkugeln auf feuchten Boden gebracht,
so treten auf allen Seiten bald Keimscbläuche hervor, welche
aber nur aus den Gemmen gebildet werden, während die Basidiensporen
bald zu Grunde gehen.
U e b e r s i c h t d e r G a t tu n g e n .
» F ru c h tträ g e r (Receptaculum) als besonderer Gewebskörper ent- •
wickelt, aucb bei der Eeife mit dom Sporenträger (gleba) TOrbundon 1 h a l lO i d e i .
F ruchtträger stielförmig. Sporen träg erb u tfö rmig ,n u r an derSpitze
mit dem Stielende verbunden, in den übrigen Theilen f r e i 2 4 4 . i h.aUus.
» F ru ch tträg er nicht gesondert entwickelt, als quellbare Schicht die
innere Haulschicht der Hülle emportreibend. Sporenträger knglig,
bei der Eeife frei; sie werden bei dem Aufsptiugen der Hülle abges
c h le u d e rt................................................................................................................ 2 4 5 . G . .
39. Familie. Pliallacei. {Phalloidei F r ie s .)
Fruchtkörper vor der Reife rundlich, von einer fleischigen
Hülle eingesehlossen, welche bei der Reife durchbrochen wird und
als häutige Scheide (volva) zurückbleibt. Fruchtträger (receptaculum)
aus pseudoparenchymatischen Platten gebildet, welche
sich bei der Reife strecken und den Hymenialträger (gleba) emporheben.
Hymenialträger aus gewundenen, labyrinthförmige
Gänge und Kammern bildenden Platten bestehend, an den
Fruchtträger in verschiedener Weise angeheftet; Hymenium aus
keuligen Basidien gebildet, welche schnell zerfliessen. Sporen
am Scheitel der Basidieu auf kurzen Sterigmen (meist 6 — 8)
abgeschnürt.
244. Gatt. Phallus. Mich e l i 1729.
H ü l le e in f a c h , fleischig-häutig, als Scheide den Stiel am
Grunde umgebend. R e c e p t a c u lum s t i e l f ö rm i g , aus losem,
maschenartigem Gewebe gebildet, hohl, o h n e S c h le ie r . H y m
e n i a l t r ä g e r h u t f ö rm ig , nur an d e r S p i t z e mit dem
S t i e l e v e rw a c h s e n .
1641. Ph. impudicns L in n é 1755. (Ph.foetidus Sowerby, Ithyphallus i.
Fries). Mycelium dick, strangförmig, weiss. J u n g e Fruchtkörper unterirdisch,
eiförmig, 5 - 6 cm lang. Aeussere Hülle fleischig-lederartig, schmutzigweiss.
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