
Eizelle über. Zur Bildung des Eies wird der gesammte Inhalt
des Oogoniums verbraucht’).
Morphologie nnd Biologie. Die Sporen sind theils Zoo-
sporeu, theils Oosporen. Die Zoosporen haben zwei Geissein. Die
Oosporen sind mit einer dicken glatten Membran umhüllt, der
Inhalt ist meist farblos, gewöhnlich mit einem grossen Oeltropfen.
Die Zoosporen setzen sich an die Nährzelle fest, dringen
durch einen kurzen Keimschlauch in diese ein und wachsen zu
einem schlauchartigeu Thallns heran. — Die Keimung der Oosporen
ist noch nicht beobachtet.
Der aus der eingedrungenen Spore gebildete Thallus ist lang,
schlauchförmig. Er wird, nachdem er seinen Reifezustand erreicht
hat, durch Querscheidewände in eine Anzahl Zellen getheilt. Diese
sind entweder vegetative oder sexuelle Zellen. — Die vegetativen
Zelten können (bei Ancylistes) direct auswachsen, einen langen
Keimschlauch treiben, der in eine neue Nährzelle eindringt
und hier wieder einen Thallus bildet, oder sie werden Zoosporangien.
Die Bildung der Zoospore g-eht so vor sich, dass sich der Inhalt
des Sporangiums durch einen Ansführnngsschlauch, der ans der
Nährzelle herausführt, entleert und hier zu einer Blase ansammelt,
in dieser bilden sich dann erst die Zoosporen aus.
Die Zellen, welche Antheridien und Oogonien bilden, sind meist
morphologisch differenzirt, indem erstere weit kleiner und schlanker
bleiben, letztere stärker anschwellen. Die beiden Geschlechter
sind entweder monöc i s ch, indem sie ans demselben Thallus
gebildet werden, oder sie sind diöc i s ch, indem sich aus einem
Thallus nur Antheridien oder nur Oogonien entwickeln. Bei
der Befruchtung dringt das Antheridium mit einem Befruchtnngs-
schlauche in das Oogon ein, öffnet sich dort und entleert den
>) A. S c h e n k , A l g o l o g i s c h e M i t t h e i l u n g e n . Verhandlung, der phys.
med. Gesellsch. za Würzburg. Bd. 8. 1857 und 9.
D e r s . , U e b e r d a s V o r k om m e n c o n t r a c t i l e r Z e l l e n im P f l a n z e n r
e i c h e . Würzhurg 1858.
G. P f i t z e r , Ancylistes Closterii, ein Algenparasit aus der Ordnung der
Phycomyceten. (Monatsber. der Königl. Akad, d. Wissensch. zu
Berlin. Mai 1872.)
W. Z o p f , Ueber einen neuen parasitischen Phycomyceten aus der Ahtheilung
der Oosporeen. (Verb. des Bot. Vereins der Provinz Brandenburg.
1878.)
D e r s , , Zur Kenntniss der Phycomyceten. I, Zur Morphologie und Bio-
gloie der Ancylisteen und Ohytridiaceen. Halle 1884.
gesammten Inhalt in dasselbe. Der vereinigte Inhalt beider
Zellen rundet sich knglig ab, umgiebt sich mit einer festen Membran
und wird so zur Oospore.
97. Gatt. Myzoeytinm. Sc h en k 1858.
Th a l l u s ziemlich kurz, u n v e rzwe i g t , durch Quertheilung
vollständig in eine Reihe von Frnctificationszellen zerfallend. Die
g e s c h l e c h t s l o s e n Zel l en b i l de n Zoo sp or an gi e n ; diese
sind kuglig oder elliptisch, bei der Reife durchbohren sie mit
einem Schlauche die Nährzelle. Zoosporen, in einer Blase voider
Mündung gebildet, mit zwei Geissein. — Antheridien und
Oogonien anfangs den ungeschlechtlichen Sporangien ganz gleich,
monöc i s ch in d e m s e l b e n Th a l l u s gebi ldet . A n t h e r i dien
wen i g k l e i n e r al s die Oogoni en, an der gem e i n s
c h a f t l i c he n S c h e i d ewa n d mi t ei nem k ur z e n Be f r u c h t
u n g s s c h l a u c h e in d as Oogonium e i ndr ingend.
340. M. p roli fe rnm ( S c h e n k 1857: P y th ium p . M.prol. Schenk). Thallu.a
meist kürzer als die Nährzelle, torulös. Zoo.sporangien kettenförmig an einander
häno-end, etwa bis 20 g dick, kuglig oder elliptisch. Zoosporen ei- oder bohnen-
förraig, etwa 5 g lang. Antheridien und Oogonien kettenförmig an einander
geheftet, abwechselnd, Antheridien meist schmäler und länger. Oosporen kuglig,
15 — 20 g Dclim., mit dicker farbloser Membran und fiirblosem Inhalt.
In den vegetativen Zellen verschiedener Ziigncmaeeen. Mai — October. — In ßlesocarpns
ple.uroca7'pus. Breslau: Ziegeleitcich bei Zimpcl.
98. Gatt. Lagenidium. S c h en k 1857.
Th a l l u s v e r z w e i g t , von verschiedener Dicke, durch Querscheidewände
in einzelne Zellen getheilt, die kettenai’tig aneinander
hängen. V e g e t a t i v e Zel l en Z o o s p o r a n g i e n b i l de nd ,
die ihren Inhalt durch einen dünnen Schlauch aus der Nährzelle
entleeren und dort Zoosporen bilden, die mit zwei Geissein versehen
sind. An t h e r i d i e n dünn, s c h l au c hf ö rm i g, mi t
einem b e s o n d e r n Zwe ig e a u f da s Oogon z n w a c h s e n d ,
der mit einer Spitze in dasselbe eindringt. Oo goni en bau chi g ;
Oosporen knglig.
341. L. E a h e n h o r s t i i Z o p f 1878. Thallns durch Austreiben von Seitenzweigen
verzweigt, von sehr ungleichinässiger Dicke. Zoosporangien von
sehr verschiedener Gesta lt nnd Dicke, bald cylindrisch, bald eingeschiuirt nnd
lappig, mit cylindrischem Schlauche die Nährzelle durclibohrend, bis zn zehn
in einer Nährzelle, Schwärmsporen bohnenförmig etwa 5 g lang, mit 2 Geissein,
zu 4 — 20 ans dem Inhalte eines Sporangiums gebildet. Antheridien nnd Oogonien
gewöhnlich diöcisch, auf verschiedene Individuen vertheilt, selten monöcisch,
meist einzeln in einem Thallns gebildet, dessen übrige Zellen Schwäi'mspo-
rangien bilden. Antheridien gewöhnlich cylindi iscli, mit einem Seitenzweige
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