
Ooeppertiana bezeichnet habe; Ustüago echinata auf Phalaris
arundinacea ist bei Liegnitz, Ustilago Cardui in Schlesien nur
auf Katzbachdämmen hei Liegnitz an Carduus acanthoides, Melano-
taenium caulium auf Linaria vulgaris bei Liegnitz, Ustilago grandis
in Schlesien nur in den Niederungen auf Phragmites bei Breslau, Liegnitz
und Trachenherg gefunden worden, Entyloma Eryngii tritt in
einer neuen Form auf Eryngium planum bei Breslau auf. — Als für
Schlesien seltene Üredineen, die nur in der Fluss-Niederung vorzukom-
men scheinen, sind zu nennen: Puocinia Gorrigiolae bei Gr. Glogau,
Pucc. Schneideri (P. caulincola Schneider) auf Thymus ohamaedrys
bei Sibyllenort, Puceinia Gioutae auf Cicuta virosa (Liegnitz, Brieg),
P. Gampanulae auf G. Bapunoulus bei Liegnitz, P. Scirpi bei Steinau,
Aec. Prunellae bei Lüben.
Die Wälder in nächster Nähe der Oder sind wie erwähnt hinsichtlich
ihrer Pilzvegetation arm, doch bieten die grossen Waldungen
bei Ohlau und Leubus, die Strachate bei Breslau namentlich im Herbst
Gelegenheit, zahlreiche Hymenomyceten zu sammeln. Beicher sind die
etwas vom Flussufer abgelegenen Waldungen, z. B. bei Oswitz, Dyrhenfurth,
Wohlau. Die grossen Waldungen bei Kranst nnd Peisterwitz
sind noch immer sehr ungenügend erforscht. — Eine interessante
Reihe parasitischer Pilze sind aus den lichten Waldungen der Weistritz-
Niederung bekannt, besonders auf den hier so reich auftretenden Prüh-
jahrspflanzen, auf Gorydalis solida: Gaeoma Fumarias, Peronospora
Corydalis (Fmtyloma Gorydalis im Pürstenwalde bei Brieg), Gaeoma
Qalanthi, Synchytrium laetum, Üromyces Omithogali auf Oagea
lutea, Entyloma verruculosum und Aecidium auf Banunculus lanu-
ginosus, Synchytrium Taraxaci, Aecidium Isopyri und Synchytrium
anomaium auf Lsopyrum ihalictroides u. s. w. — — Unter den
grösseren in anderen Gebieten selteneren Pilzen der Niederungswälder
mögen genannt sein: Gollyhia longipes, Gollyhia fusipes (oft mit
Mucor fusiger, der oft auch auf Gollyhia dryophila vorkommt),
Mycena pelianihina (Ohlau), Polyporus lucidus (Wildschütz, Oswitz
bei Breslau), an den alten Eichen in Scheitnig, Weidendamm und
Pöpelwitz bei Breslau sehr häufig, P . fomentarius, P. sulfureus
und P. dryadens in riesigen Knollen, Fistulina hepática.
Die Pilz vegetation der Aecker bietet in sofern ein eigenartiges
Interesse, als es sich hier im Allgemeinen um Pilze handelt, weiche
einerseits mit dem Pflanzen-Samen durch die Cultur eingeführt, andererseits
von derselben bekämpft werden. Ihr Bestand wird dadurch
wechselnd, bald wird eine Art zurückgedrängt, bald schiebt sich eine
andere weiter vor. Die gewöhnlichen Brandarten unserer Getreide
sind zu bekannt, als dass sie hier ausführlicher besprochen zu werden
brauchten. Der Steinbrand des Weizens (Tilletia sitophila) scheint
in neuerer Zeit durch das Beizen des Saatgutes sehr eingeschränkt
zu sein, in vielen Gegenden sucht man vergebens nach ihm, während
an anderen Stellen, besonders auf kleineren Aeckerstücken, oft noch
ein Viertel der Pflanzen von ihm befallen ist. Die vorher aus Schlesien
nicht bekannte Tilletia laevis ist in diesem Jahre hei Breslau gefunden
worden. Der Plugbrand ist in Gerste und Hafer, weniger in Weizen,
stellenweise noch verbreitet, den Brand der Hirse Ustilago ¿eairaens findet
man fast auf jedem Flecke, wo diese Frucht gebaut wird, und oft in
sehr starker Ausbreitung. Maisbrand Ustilago Maydis tritt nur sporadisch
auf. .1. Kühn hat schon im Jahre 1859 bei Schwusen Kr.
Guhrau auf Sorghum saccharatum, der aus käuflichem Samen gezogen
war, Ustilago cruenta entdeckt, auf Sorghum vulgare Ust. Sorghi-
vulgaris gezogen. Ueberrasohend war im Jahre 1876 das Auftreten
eines Steinhrandes, Tilletia Secalis, auf Roggen. Es wurde nur in
den südöstlichsten Kreisen (Ratibor, Leobschütz) der Provinz und in
Oesterreichisch-Schlesien gefunden, es scheint demnach, als ob es ein
von Südost vordringender Parasit sei. Seitdem ist er nicht wieder
bemerkt worden. In der gleichen Zeit wurde auch der Stengelrost
des Roggens, Polycystis ooculta, häufig beobachtet, aber dieser tritt
sporadisch durch die ganze Provinz, Ober-, Mittel- und Niederschlesien,
auf. — Die gewöhnlichen Getreiderost-Arten Puceinia graminis (mit
Aecidium Berberidis), P. Rubigo vera (mit Aecidium Asperifolii),
P. coronata (mit Aecidium Bhamni) treten in Schlesien wohl in keiner
ändern Weise auf als in ändern Theilen Deutschlands. Die Ausrottung
der Berberitzensträuoher ist in Schlesien immer noch nicht
systematisch durchgeführt. Es würde dazu nöthig sein, dass sie auch
in den Gartenhecken und Parkanlagen, auch wenn diese nicht unmittelbar
an Felder grenzen, vertilgt würden, denn eine Ansteckung der
Getreidefelder kann sich auch aus weiterer Entfernung durch Portschreiten
der Predo-Sporen auf anderen Gräsern vollziehen. Der Maisrost,
Puceinia Sorghi, war mir vor 1870 aus Schlesien nie zu Gesicht
gekommen. Ich habe ihn seitdem aus der Gegend von Reiohenbach
erhalten und ihn im Jahre 1882 hei Ottmuth, Kreis Gr.-Strehlitz, seitdem
aber nicht wieder gefunden. Er scheint nur sehr sporadisch aufzutreten,
und wird vielleicht nur dann und wann von ferne her durch
verweste Preifo-Sporen eingeführt.
Auf den Runkelrüben ist Gercospora Betae, die Pleckenkrankheit
der Blätter, allgemein verbreitet, mehr sporadisch, aber doch häufig
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