
die Energie der vegetativen Vermehrung, die Lebhaftigkeit der zersetzenden
Wirkung auf die organischen Substanzen, die ihnen als
Nährboden dienen, das Zeichen, dass sie eine zusammenhängende,
neben den Phycochromaceen herschreitende Entwicklungsreihe bilden.
An demselben Punkte, wo die Entstehung der Schizomyceten beginnt,
setzt eine oder setzen mehrere andere Reihen der Weiterentwickelung
kleinster Protoplasmamassen ein. Es sind zwei Reihen, die
hier in Betracht kommen, und die als die Myxozoen- und die Flagel-
fffliCK-Reihe bezeichnet werden können. In der MyxozoenxAha treten
individualisirte kleine Protoplasmamassen auf, bei welchen im vegetativen
Zustande das Protoplasma nicht in eine feste Membran eingeschlossen
ist, und daher seine Gestalt wechseln kann, sich durch Theilung vermehrt
und unter Umständen zur Ruhe mit einer festeren Membran
umgeben kann. Durch die intermediäre Familie der Amöben geht diese
Reihe nach einer Seite mit den Rhizopoden und den Spongien in das
Thierreich, in der Gruppe der Myxomyceten in die Pilze über. Die
Myxomyceten stellen eine zusammenhängende Reihe dar, welche durch
die aus den Sporen ausschlüpfenden amöbenartigen Protoplasmakörper,
die zu einer gemeinsamen Masse (Plasmodium) verschmelzen oder doch
zu gemeinsamen Fruchtkörpern zusammentreten, und schliesslich in
typisch geformte Sporenhaufen zerfallen, nach allen Seiten hin oharak-
terisirt sind. Inwieweit man die Amöben und die ihnen näher stehenden
Organismen bei der Besprechung der Pilze oder der niederen
Thiere heranziehen will, kann ganz der Willkür des Darstellers überlassen
bleiben.'
In der FlagellatenMAka sind die Protoplasmamassen, welche das
Individuum darstellen, fester begrenzt, diese vermehren sich ebenfalls
durch Theilung, bewegen sich aber nicht mit Gestaltsveränderung,
sondern durch schwingende Cilien fort, fliessen nie zu Plasmodien
zusammen. In den niedersten Formen bieten sie Uebergänge zu
den Schizomyceten und es giebt in der That viele kleinere Monaden,
von denen es ganz unentschieden bleiben muss, ob sie zu einer oder
der anderen Reihe gehören. In einer anderen Entwickelungsrichtung
gehen sie durch immerhin noch einfache Monaden, bei denen
aber schon Spuren der Mundbildung auftreten, in die entschiedene
Thierreihe über. Wieder auf anderer Seite hängen sie aber auch
in untrennbarer Reihe mit den chlorophyllgrünen Flagellaten zusammen.
Für die hier berücksichtigten Gesichtspunkte ist es von Wichtigkeit,
dass eine grössere Abtheilung der farblosen Flagellaten
einen Uebergang zu den einfacheren Formen der Ohytridiaceen zu
bilden scheint, denn wie diese sitzen sie an einer Unterlage fest, sind
in eine Hülle eingeschlossen, aus welcher dann die einfach gebildeten
Schwärmer aussohlüpfen, die sich wieder festsetzen und weiter entwickeln.
— Ob von diesem Anfangspunkte aus sich etwa die ganze
Reihe der Ohytridiaceen und der mit ihnen im Zusammenhänge stehenden
Familien oder einzelne Zweige derselben ausgebildet haben könnten,
muss dahin gestellt bleiben, da sich andere Punkte in der Entwicklungsreihe
der Thallophyten finden, an welche die Ohytridiaceen
angeschlossen werden können.
Wie nun in der fortschreitenden Entwicklung aus den Phycochromaceen
die Chlorophyll-Algen hervorgegangen sein können, dies
zu besprechen möchte hier nicht der rechte Platz sein. Hier mag nur
darauf hingedentet werden, dass schon in der Gruppe der Stigonemeen
die ersten Anfänge einer echten Astbildung auftreten, und dass der
Uebergang von den Phycochromaceen zu den Florideen und Gonferven
wissenschaftlich schon als wahrscheinlich hingestellt worden ist. An
die Gonfervoideen und Siphoneen schliesst sich nun naturgemäss die
grosse Hauptreihe der Pilze an, welche De Bary unter der Bezeichnung
der Ascomyceten - Reihe zusammenfasst, und deren Zusammenhang
er, grösstentheils nach seinen eigenen Forschungen, klargestellt
hat. Er beginnt diese Reihe mit Pythium, bei welchem, wie
schon erwähnt, ein direoter Befruchtungsaot nnd daraus hervorgehende
Oosporenbildung wie bei den aufgeführten Chlorophyll - Algenfamilien
vorhanden ist, so dass Pythium gewissermassen als eine chlorophylllose
Siphonee angesehen werden könnte. Ungezwungen ergiebt sich
der Uebergang zu den Peronosporeen und Saprolegnieen. Die Befruchtung,
welche in diesen Familien anfangs noch vorhanden, aber
zurückbleibend, und zuletzt nur noch angedeutet ist, die Oosporenbildung,
die bei den letzten Gliedern noch meist bei Anwesenheit von
Antheridien und Archicarpien, doch zuweilen schon ohne die ersteren
durch Parthenogenesis erfolgt, sind wichtige Entwickelungsmomente.
Als ein solches ist auch der gleichmässige Bau der Hyphen anzu-
spreohen, die durchgehends als einfache Schläuche mit Spitzenwachsthum
und seitlichen, ebenfalls durch Spitzenwaohsthum fortwaohsenden
Seitenausstülpungen auftreten. Dieser Typus der Pilzhyphen
bleibt nun für die fortgeschritteneren Pilzreihen fortbestehen, und nur
in dem mehr oder minder ausgebildeten Auftreten von Scheidewänden
u. s. w. macht sich eine weitere Differenzirung geltend. Auch die
Aehnliohkeit in der Ausbildung der ungeschlechtlichen Friiotifioation
ist anzuführen. Alle diese Punkte sind solion näher besprochen.
In Bezug auf die Bildung und das Wachsthum der Hyphen stehen
Krypt. Flora III. l)
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