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XIII. Ordn. Auriculariei T u l a s n e 1872 (Auriculaires).
Pi l ze mit r e i c hl i c h e n t w i c k e l t e n Hyphen, welche sich
vielfach verzweigen und durch Querscheidewände theilen. Durch
Ve r f l ec htung der Hyp h e n we r d en F r u c h t k ö r p e r g e b i l det
, die an der Oberfläche von einem glatten oder aderig gefalteten
Hymenium überzogen werden. Hyme ni u m aus l a n g g e s
t r e c k t e n Ba s i d i e n g e b i l d e t , we l c h e sich d u r c h Qner -
t h e i l un g in meist vier ü b e r e i n a n d e r s t e h e n d e A b s c h n i t t e
the i l e n; a u s j e d e m A b s c h n i t t e wi rd an e i nem S t e r i g m a
e ine S p o re g e b i l d e t ’). S por en einfach.
Morphologie und Biologie. Bei den Auricularieen ist bisher
nur eine Art von Sporen bekannt. Diese sind einfach, ihr
Inhalt ist gleichmässig, farblos, die Membran ziemlich fest, aber
nicht verdickt.
Sie sind bald nach der Eeife keimfähig und entwickeln Keimschläuche,
die sich bald verzweigen.
Die weitere Entwicklung ist nicht direct weiter verfolgt, doch
ist anzunehmen, dass sich aus ihnen die Mycelien und Fruchtkörper
ohne Zwischenformen entwickeln.
Die Myc e l i en leben bei mehreren Arten parasitisch im Gewebe
lebender Bäume, bei anderen Arten halbsaprophytisch auf
absterbendeu Zweigen, oder saprophytisch auf abgestorbenem
Holze, Mist u. dgl.
Die Hyphen, welche die Fruchtkörper bilden, sind vielfach
verzweigt und mit Querseheidewänden versehen. Bei einigen
Arten sind sie mit einer gallertartig aufquellenden Aussenhaut
bekleidet.
Die Fruchtkörper sind von verschiedener Art. Bei Stypinella
[Hypochnus purpureus Tulasne) bilden sie ein wergartiges weitverbreitetes
flaches Lager, weichesaus der lockeren Verflechtuugder
Hyphen gebildet ist. Bei anderen Gattungen bilden sie waehs-
oder gallertartige Massen, in denen die Hyphen durch gallertartiges
Anschwellen ihrer äusseren Membran in eine Schlcim-
*) R. L. T u l a s n e , Note sur le Fhychogaster albus Coes. (Ann. d. Scienc.
nat. V. Sér. Bot. T. IV, Paris 1865.)
A. de B a r y , Morphologie und Physiologie der Pilze, Flechten und Myxomyceten.
Leipzig 1866. S. 116.
T u l a s n e , Nouvelles notes sur les fungi tremellini et leurs alliés. (Ann.
des Scienc. nat. V, Sér. Bot. T. XV. Pl. 10. 12. Paris 1872.)
masse eingebettet sind. Sie erscheinen theils als flache Ueberzüge
über die Unterlage [Pla tyglo ea] , theils als bestimmte,
von der Unterlage abstehende fleischige Fruchtkörper, welche
den Formen ansgebildeter Stereum- oder Pegfsa-Arten ähnlich sind.
Die Ba s i d i e n werden an den Enden der Hyphenzweige gebildet,
von diesen durch eine Querscheidewand getrennt, gewöhnlich
sindsielang cylindrisch, beiSii/pmeffaam Scheitel fast bisohofsstabartig
eingerollt. Sie theilen sich durch Querscheidewände in
mehrere, typisch vier, selten mehr oder weniger, übereinanderstehende
Abschnitte, von denen jeder in einen pfriemlichen Ast
(Ster igma) aussprosst; die einzelnen Abtheilungen sprossen nacheinander
aus, zuerst die obersten. An den Spitzen der Sterigmen
werden einzelne Sporen gebildet.
Die Basidien der hier besprochenen Pilze und ihre Sporenbildung
gleichen vollständig den Promycelien und der Sporidienbildung
bei den üredineen, wie dies schon 1885 T u l a s n e hervorgehoben
hat. Die Auricularieen schliessen sich damit eng an die
üredineen an, besonders an diejenigen Formen, deren Teleutosporen
sogleich nach der Reife auskeimen [Leptopucoinia, Leptochrysomyxa).
U e b e r s i c h t der Gat t u n g e n :
♦ F ruchtkörper ein wergartiges, lockeres, weitverbreitetes Gewebe, aus
lo ck e r verflochtenen, festen Hyphen bildend ................................................142. G. Siypmella.
* F ru ch tk ö rp er aus dicht verflochtenen Hyphen gebildet.
Fruchtkörper ein gleichmässig ausgebreitetes, wachs- oder g allertartiges
Lager b ild e n d ...............................................................................................1 4 3 . G. Plalygloea.
** F ru chtkörper klein, fleischig, gestielt, in eine flache oder schwach
gewölbte Scheibe übergehend ......................................................................144. G. IHlacrella.
F ru ch tk ö rp er gross, gallertartig, knorplig, mit der U nterlage durch
schmaleoder b reitere Basis verbunden, schüsselförmig oder doch mit
einem breiten hutförmigen Rande abstehend, innen (unten) mit
dem Hymenium bekleidet ...............................................................................I 4 5 , G. Auricularia.
28. Fam. Auriculariacei.
Charaktere dieselben wie die der Ordnung.
142. Gatt. Stypinella n. gen.
F r u c h t l a g e r flach, wer g a r t i g , unbegrenzt, aus locker verflochtenen,
groben, dickwandigen Hyphen gebildet. B a s i d i e n
i sol i r t s t e h e n d , b o g e nf ö rm ig z u r ü c k g e k r ümmt , dur ch
Q u e r w ä n d e i n s e n k r e c h t e A b t h e i l u n g e n g e t h e i l t , w e l c h e
pf ri e ml i ch e S t e r i g m e n t r e i be n , au deren Spitze einfache
Sporen gebildet werden.
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