
lang als breit. Vermehrung durch Abtrennung einzelner Glieder, welche zu
neuen Fäden auswachsen.
Tu veiTinreinigtem Wasser, besonders in Abzugsgräben aus Häusern, in warmen Quellen
und Abläufen wai men Wassers, Bassins der Condensationswässer in Fabriken, weisse flutliendc
Rasen bildend, welche oft den ganzen Grabengrund uud die darin enthaltenen Gegenstände
überziehen. Besonders rein und reichlich im Winter. — Bunzlau^ Breslau: Klettendorfi Wohlau
5 Striegau*, Oppeln: Proskau; Falkenberg: Ilammerteicb bei Tillowitz.
Anm. Z o p f zieht Spiriliuni voliUnns in den Entwicklungskreis von />. ntba, indem er an-
giebt, dass die Fäden der B. oft spiralige Drehung annehmen, und kürzere Glieder abschnüren,
welche zu Spirillen werden.
231. B. leptomitiformis T r e v i s a n . F ä d e u 1,8—2,5 p diek, mit uu-
deutliclien Quertheilungeii, sonst wie B , alha.
In stehenden GewSssern, Gräben. — Breslau: Botan. Garten; Ilabelsebwerdt: Landeck in
den Eadebassins. (C o h n bei K i r c h n e r , Bd. II. S. 2-19 dieser Flora.)
232. B. arachnoidea A g a r d h (1827 ') Begij. ar. Rabenliorst). F ä d e n
5 — 6,6 p d i c k , E n d e n l e i c h t g e k r ü m m t , a b g e r u n d e t . I n h a l t d e u t l
i c h g e g l i e d e r t , G l i e d e r '/ j — Im a l so l a u g a l s d ic k . Lebhaft bewegt.
Tn stellendem Wasser. — Breslau: Stadtgraben, Krietern (Kirchner).
61. Gatt. Grenothrix. Cohn 1870.
F ä d e n mi t ei nem E n d e f e s t s i t z end , g e ge n das f reie
End e e t wa s ve r d i ckt , mi t d i c k e n S che i den, u n b ewe g l
ich, I n h a l t farblos, d e u t l i c h gegl i ed er t . Vermehrung entweder
durch einzelne Glieder, welche aus der Scheide heraustreten
oder durch S poren., wel c he dur ch L ä n g s - u n d Qner -
t h e i l u n g der Gl i e de r g e b i l d e t werden. Sowohl die Gliederzellen
als die Sporen können sich, bevor sie zu Fäden aus-
waohsen, wieder theilen und Haufen von Coccen bilden.
233. C. polyspora C o h n 1870 (Leptothrix KühiianaF,Aheu\\oTst (? ) ,—
Crenoihrix Kühniana Zopf). Fäden unbewegt, etwa bis 1 cm lang, von sehr
verschiedener Dicke, unten 1,6 — 5 p , an den Enden 6 — 9 p dick, von
dicken Scheiden umschlossen, die anfangs farblos, späte r durch Einlagerung
von Eisenoxydhydrat rostb raun gefärbt und oft dick inkrustirt sind. Inhalt
deutlich gegliedert, Glieder etwa l ' /^ mal so lang als breit. — Die Scheiden
reissen meist an der Spitze auf, und es treten einzelne Glieder aus, die sofort
in Fäden auswachsen oder sich durch weitere Theilung in der Längs- und
Querrichtung in Coccen umbilden können. — Bei der Sporenbildung bleiben
die Scheiden anfangs geschlossen, die Glieder theilen sieh durch Querwände
in Scheiben, diese durch senkrechte Theilung in Kugeln von 1— 6 p Durchm.
Die Coccen resp. Sporen ballen sich in Schleim gebettet zu einer Zoogloeamasse
zusammen, welche sich ebenfalls durch Eisenocker braun färben kann.
Schliesslich wachsen sie zu einem Faden aus.
In Brnnnenrohren, Drainröhren, überhaupt da, wo Grundwasser in geschlossenen Räumen
steht oder doch nur langsam ahülessen kann. — Breslau, Namslau, Strehlen u. s. w.
12. Fam. Gladothrichacei. Zop f 1883 (Cladothricheen).
Fäden dur ch f a l s c he A s t b i l d u u g verzweigt . Die
weiteren Charaktere die der VI. Ordnung.
62. Gatt. Gladothrix. Cohn 1875.
Fäden in sehr z a r t e S ch e i d en eingesehlossen, u n b ewe g lich,
dur ch Bi ldung von S c h e i u ä s t e n wi ede rhol t d i c h o tom
verzweigt . Inhalt anfangs scheinbar ungegliedert, später
in Glieder zerfallend, welche sich abtrennen und zn neuen Fäden
heranwachsen.
234. CI. dichotoma C o h n 1875. F ä d e n e tw a 3 p d i c k , m e i s t g r a d e
o d e r b o g e n f ö r m i g , in w e i t e n A b s t ä n d e n w i e d e r h o l t g a b e l i g g e t h e i l t .
Die Seiteuäste sind von den Hauptfäden deutlich abgegliedert, .an der Ursprungs-
stelle neben diesen herlaufend. Inhalt der jungen Fäden scheinbar ungegliedert,
hei der Färbung und an älteren Exempla ren deutlich gegliedert; Glieder 2—3
mal so lang als breit. — Bildet kleine, buschige, weissliche Räschen von %
bis 1 mm Breite oder Häutchen auf Flüssigkeiten.
In Sumpfwasser, an faulenden Algen aufsitzend oder frei, in Abzugsgräben, Schmutzwässern
von Zuckerfabriken u. s. w. Ucbcrall.
Anm. In Gesellschaft des CI. rí. sieht man sehr häuflg grosse Zoogloeaballen, welche kurze
Stäbchen enthalten, die auch aus der Schleimmasse ausschwärmen u n d sich lebhaft bewegen
und weiter theilen. Es ist dies fiacterium Lineóla Cohn. G i e n k o w s k i i) vermuthet daher,
dass dieses Bacterium in den Entwicklungskreis von Ctodo/hri.v gehört. Z o p f 2) geht noch
viel weiter. Er erklä rt Leplolhri.t pnrnsitic'n Kütz. und Lept. ochracea für Formen der CI. rf., und
hält es auch für wahrscheinlich, dass ßhjconoxtoc greynrium aus stark ve<rgaUerteten F adenstücken
von CI. d. gebildet sei. An den Fäden selbst beobachtete er Zerfall in Lang-, Kurzstäbchen und
Coccen; die Langstäbchen bildeten an jedem Ende Geissein und schwärmten aus. Auch sah
er häuflg die Enden der Fäden wellenförmig bis spiralig gebogen. Von solchen Enden sah
er kürzere oder längere Stücke sich ahgliedern und lebhafte Bewegung annehmen. Auf diese
Weise sollen sich die Spirillum-, Vibrio- und Spirochaete-Formen bilden.
235. CI. Foersteri (C o h n 1875: Strep to th n x F . — Cladothr. Foerst.
(Cohn) Winte r). Fäden ä u s s e r t d ü n n , farblos, p a r a l l e l n e b e n e i n a n d
e r g e l a g e r t o d e r w i r r d u r c h e i n a n d e r v e r f i l z t , grade oder bogig
gekrümmt, stellenweis aber s c h l ä n g l i g , eng und zierlich pfroptenzieherartig
gewunden, s p ä r l i c h v e r z w e i g t . — Bildet käsige s c h m i e r i g e o d e r s a n dig
b r ö c k e l i g e C o n c r e m e n t e von gelblichweisser Farbe.
In dem Thränenkanale und den Thränenröhrchen von Kranken, welche an Thränenfisteln
litten. In Breslau von Prof. R. F o e r s t e r öfter beobachtet
63. Gatt. Sphaerotüus. Kü t z i ng 1833”).
F ä d e n f e s t g ewa c h s e n , b ü s c h e l i g v e r b u n d e n und
durch eine gem e i n s c h a f t l i c h e G a l l e r t h ü l l e in grösserer
1) L. C i e n k o w s k i , Zur Morphologie der Bacterien. (Mém. de FAcad.
Imp. des Sciences de St. Pete rsbourg. VII. Sec. T. XXV. 1877.)
2) W. Z o p f , Zur Morphologie der Spaltpilanzen. Leipzig 1882.
3) Linnaea VIII. 1833.
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