Auf Raupen und Puppen verschiedener Nachtschmetterlinge. April — Juli. — Die Raupen
schwellen zuerst unförmlich an, werden steif und h art, oft verkrümmt, dann b ric h t das Coni-
dienlager hervor.
Auf Euprepia aulica und Euprepia rillica. Breslau auf Raupen, die im Zimmer cultivirt
wurden, zuerst von A s sm a n n 18441), auch später öfter beobachtet.
Auf Trachea piniperda (Kieferneule). Sprottau: Primkenau. Die Raupe h atte in den F o rsten
von Pr. in den J a h re n 1883 und 1884 grossen Schaden angerichtet, sie wurde durch den
Pilz bis zum 15. Ju li 1884 vollständig getödtet 2).
330. E. J a s s i C o h n 1870. Mycel im Körper von Cicaden lebend, an
den todten Thieren als sammetartiger, weisser Schimmelfiberzug hervorbre-
chcnd. Conidien k u g l i g , 20 g Dchm.
Auf Jassus sexHOtnius. Mai, Juni. — Die todten Thiere haften den Grashalmen u. s. w.
fest an, die vier Flügel wie zum Fluge ausgespreizt. — Breslau: Scheitnig 1869 in grosser Menge-
331. E. Gry l l i ( F r e s e n i u s 1856: Entomophthora G., Empusa G. Nowakowski).
Mycelien im Körper von Insecten lebend, meist aus kurzen, einfachen
oder wenig verzweigten Schläuchen bestehend. Conidienträger weit
vorragend, 10— 20 y dick, mit einer Columella versehen. Conidien e i- oder
bimförmig, 34 — 40 y l a n g , 25 — 37 y h r e i t . — Dauersporen (nach N o w a k
o w s k i ) als Azygosporen an den kurzen Mycel-Aesten im Innern des Nähr körpers
ausgebildet, kuglig, 34—40 y Dchm., mit bräunlicher glatter Membran.
In Mücken und Heuschrecken. Mai — Juli. — Auf Mücken. Breslau 1884 einmal beobachtet.
332. B. F r e s e n i i N o w a k o w s k i 1883. Conidienträger als feiner weisser
Rasen aus dem Körper des todten Insects vorbrechend. Conidien eiförmig,
klein, 20 y l a n g , 17 y breit.
Auf Blattläusen. Juni. — Auf Aphis Croccne an Vicia snticn. — Poln. Wartenberg: Stradam
(E. F r a n k 1883).
93. Gatt. Entomophthora. F r e s e n i u s 1856 (in der Begrenzung
von Br e f e l d und Nowakowski ) .
Mycel im I nne rn von Insectenkörpern lebend, weit verbreitet,
verzweigte Fäden bildend, an den todten Körpern hervortretend
und theils H a f t f a s e r n , mit denen der Körper an
die Unterlage befestigt ist, theils Con i d i e n t r ä g e r bildend.
Conidienträger v e r z we i g t , büschelig gestellte Basidien tragend,
manchmal in eine unfruchtbare Spitze (Cystide) auslaufend. Abschleuderung
der Conidien ohne Zerreissung der Basidien. —
Dauersporen kuglig, seitlich an den Mycelfäden als Zygo- oder
Azygosporen ausgebildet, im Innern des Nährkörpers. Copulation
durch leiterförmige Verbindung zweier versGhiedener Hyphen.
333. E. r imosa S o r o k i n 1877. Mycel im Innern von Insectenkörpern,
langgestreckt, verztveigte Fäden bildend, 8— 11 ft dick, Haftfasern spärlich
aus dem Körper des todten Insects liervorbrechend. Conidienträger im oberen
1) Fünfter Bericht des Schlesischen Tauschvereins für Schmetterlinge 1844.
— cit. b. C o h n 1. C. 350.
*) S. Mittheiliing des Oberförste r K l o p f e r im Jahrbuch des Schlesischen
Forst-Verein s für 1884.
Theile verzweigt, o h n e C y s t i d e n , bis 15 ft breit. Conidien e i - o d e r b i m f
ö rm i g , mit einer abgerundeten Papille, meist 20 — 25 (i. l a n g , 14—^17 (t b r e i t .
An Mücken. Juli, August. — Auf C h i r o n o m u s sp. Breslau im Zimmer in Menge.
A nm . Die Beschreibung v o n S o r o k i n enthält keine Angaben ü b er die Sporenmaasse und
die Verzweigung der Conidienträger. Es ist daher zweifelhaft, ob obige von mir beobachtete
Form wirklich zu E. rimosa Sor. gehört.
334. E. sp h a e ro sp e rma F r e s e n i u s 1856') {E. radicans Brefeld).
Mycel aus langgestreckten, verzweigten Hyphen bestehend, den Körper des
Thieres erfüllend, 10 — 60 fi dick. Nach dessen Absterben hervorbrechend, an
der Unte rseite reichliche Haftfasern, welche den todten Körper an die Unterlage
befestigen, nach oben ein dickes weisses Hymenium bildend. Conidienträger
büschelig verzweigt, in weit vortretende h a a r f ö rm i g e C y s t i d e n
auslaufend. Basidien mit einer Columella. Conidien lang-elliptisch, an den
Enden abgerundet, 17 — 20 u l a n g , 5 y b r e i t . Dauersporen (Azygosporen)
kuglig, 20—25 y Dchm., mit dickem, bräunlichem, glattem Epispor, seitlich von
dem Mycel im Innern des Körpers entspringend.
Auf Raupen, besonders von Pieris brassicae, Juli — Oct. — In Schlesien auf dieser Raupe
noch nicht beobachtet. W. G. S c h n e i d e r (Jahresber. d. Schles. Gesellsch. 1872 S. 180) giebt
an, dass er auf einer ¡Seuroptere: Lininophihis vitripennis eine Empusa fand, welche, obgleich
eine kleine Abweichung zeigend, doch wohl zu E. 7-ndkans gehören dürfte. Giatz: Grunwalder
Thal bei Reinerz.
335. E. muscívora n. sp. (E . Calliphorae Glard?)*). Mycel aus langgestreckten,
verzweigten bis 24 g dicken Hyphen bestehend, den Insectenkör-
per ausfüllend. Haftfasern reichlich aus der Unte rseite des todten Körpers
vorbrechend. Conidienträger verzweigt, ein dickes, gelblichweisses Mycel bildend.
Basidien 13 ft breit. Conidien eiförmig, in eine stumpfe Papille ans-
gezogen, gewöhnlich 20 — 24 g l a n g , 11 — 13 g b r e i t . Dauersporen reichlich
Im Innern des Körpers seitlich an den Mycelfäden gebildet (Azygosporen),
k u g l i g , 2 4— 28 f tD c h m., mit dickem, k a s t a n i e n b r a u n e m , glattem Epispor.
Auf grösseren Fliegen, in Wäldern u n d Gebüsch. Juli, August. — Giatz: Königshainer
Spitzberg-, Brieg: Löwen.
94. Gatt. Taricliium. Cohn 1870.
Mycel im Innern von Insectenkörpern lebend, im jungen Zustande
aus kurzen, wenig oder nicht verzweigten Schläuchen oder
blasigen Zellen bestehend, später vielfach verzweigt. Coni d i en
u n b ek a nn t . Da u e r s p o r e n an den Enden der Mycelzweige,
k u g l i g mi t d ic kem b r a u nem Epispor.
Anm . Der Pilz stellt wahrscheinlich n u r die Dauersporenform einer Empusa oder Ento-
mophlhorn dar. Die Gattung wird daher provisorisch n u r so lange aufrecht zu erhalten sein,
bis durch Auffindung der Conidienform die Stellung des Pilzes endgültig entschieden ist.
336. T. mega spe rmum C o h n 1870 (Entomophthora m. (Cohn) Winter).
Mycelium anfangs aus einzelnen Zellen oder kurzen Schläuchen von 5—25 y
Breite bestehend, welche auswachsen und kettenförmig an einanderhängende
' ) F r e s e n i u s , Notizen, Insectenpilze betr. Berliner botan. Zeit, 1856.
2) A. G i a r d , Deux espèces d’Entomophthora nouvelles pour la flore
française. (Bulletin scientif. du départ, du Nord. 2. Sér. Ann. II. No. 11.) —
E. Calliphorae auf Calliphora vomîtoria. Nur die Dauersporen werden erwähnt,
sie sind kuglig oO y Dchm., braun.