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406. L. la c teu s A g a r d h 1824. Im Was ser fluthende, schmutzig-weisse,
büschellge, schlüpfrige Rasen bildend. Fäden dichotom verzweigt, mit regelmässigen
Einschnürungen, Inhalt in älteren Rasen mit einem grossen Oeltropfen
zwischen zwei Einschnürungen. Schwärmsporangien cylindrisch oder
keulenförmig, endständig, entweder mehrere übereinander oder einzeln seitenständig.
Schwärmsporen eiförmig, etwa 2 y lang, mit zwei Geissein. —
Oosporen unbekannt.
In verunreinigten Wasserläufen, besonders solchen, in welche die Abwässer von Zuckerfabriken
eingeleitet werden. November bis Februar. — Verbreitet einen seh r unangenehmen
Geruch nach faulender Heringslake.
Breslau: früher in der je tz t zugeschütteten Ohle; Schweidnitz: Ob. Weistritz (hier 1852 in
Schlesien zuerst massenhaft beobachtet. S. den Bericht von G o e p p e r t cit. S. 17); Strehlen;
Münsterberg. — Ueberall unbeständig und jetz t durch die bessere Reinigung der Fabrikwässer
seltener.
107. Gatt. Saprolegnia. Nees von E s e n b e c k 1823').
Fäden gleichmässig dick, verzweigt. Schwärmsporangien
cylindriscb oder keulenförmig, an den Enden der Aeste gebildet,
am Scheitel aufbrechend, nach Entleerung der Schwärmsporen
durcbwachsend. Scbwärmsporen gehäuft in den Sporangien, nach
der Entleerung sieb sofort zerstreuend, eiförmig, mit zwei Geis-
seln. — Oogonien meist endständig, seltener in der Continuität
des Fadens gebildet. Antheridien klein, ei- oder keulenförmig,
meist an den Enden dünner Zweige gebildet. Oosporen kuglig.
407. S. monoica P r i n g s h e im 1857. Oogonium gewöhnlich an den
Enden der Fäden oder kurzer Nebenäste gebildet, kuglig oder fast bimförmig,
mit getüpfelter Membran. Antheridien an den Enden dünner Aeste, die
gewöhnlich zu mehreren von demselben Aste oder Faden, welcher das Oogon
trägt, entspringen. Oosporen gewöhnlich in grösserer Zahl in einem Oogon
gebildet, kuglig, etwa 20 y Dchm.
Auf abgestorbenen Insecten und anderen organischen Substanzen, welche im Wasser liegen,
auch an lebenden Fischen. Das ganze J a h r hindurch, im Zimmer auch im Winter. —
Breslau z. B. im pflanzenphysiologischen Institute u. s. w.
408. S. f e ra x ( G r u i t h u s e n ^ ) 1821: Conferva f., Saprolegnia f . Nees,
S. dioica Pringsheim, S. dioica Schroeter, S. Thureti De Bary). Oogonien
endständig oder an kurzen Seitenzweigen, gewöhnlich sehr reichlich, das endständige
oft viel grösser; Wandung mit zahlreichen Tüpfeln. Antheridien sehr
selten an denselben Fäden wie die Oogonien, meist auf besonderen Fäden
gebildet, oft ganz fehlend. Oosporen kuglig, etwa 30 y Dchm.
Auf demselben Substrat un d an gleichen Orten wie S. 7uon.
108. Gatt. Acblya. Nee s von E s e n b e c k 1823.
Fäden gleichmässig dick, verzweigt. Schwärmsporangien
cylindrisch oder keulenförmig, an den Enden der Zweige, mit
1) Nova acta Leop. XL p. II. pg. 493. 1823,
*) Nova acta Acad. Leopold. Carol. Vol. X. p. II. 1821.
einer schnabelförmigen Oeffnung am Scheitel sich öffnend. Nach
Entleerung der Sporen sprosst der Faden durch seitliche Ausstülpung
unterhalb des entleerten Sporangiums weiter. Schwärmsporen
vor der Mündung des Sporangiums zu einem Köpfchen
geballt, sich dann häutend und ausschwärmend. Manchmal bleiben
sie im Sporangium zurück und häuten sich hier, ein feines
Netzwerk zurücklassend (Di c t y u c h u s Le i tgeb. als Gatt.).
Oogonien, Antheridien und Oosporen wie bei Saprolegnia.
409. A. prol i fe ra N e e s v o n E s e n b e c k 1823 {Saprolegnia capitulifera
A. Braun). Fäden verzweigt, bis 30 g diek. Schwärmsporangien keulig, am
Ende zngespitzt, nach der Sporenentleerung spross t der Faden unterhalb des
entleerten Sporangiums seitlich weiter und bildet neue Sporangien. Oogonien
endständig, auf kurzen Seitenzweigen, reichlich, kuglig, Membran mit zahl-
reiohen Tüpfeln. Antheridien fast immer an anderen Pflanzen als die Oogonien
(diöcisch). Oosporen zu mehreren in den Oogonien, 20—26 g Dchm.
Auf gleichem Substrat und an gleichen Orten, wie die Snpro/pgfiin-Arten.
410. A. po ly an d ra H i l d e b r a n d 1867. Fäden stark verzweigt. Schwärmsporangien
langgestreckt, endständig, nicht viel stärker als der Faden. Die
Fäden wachsen unterhalb des entleerten Sporangiums seitlich aus. M o n ö c
isch . Oogonien endständig, am Hauptfaden und an kurzen Seitenästen,
kuglig oder birnförmig; Wand ohne Tüpfelung. Antheridien zahlreich von
demselben la d e n bezw. Aste, wie die Oogonien entspringend. Oosporen zu
mehreren in einem Oogonium, kuglig; 25—30 y Dchm.
Auf gleichem Standorte.
109. Gatt. Aphanomyces. De Ba r y 1860.
Fäden dünn, verzweigt. Schwärmsporangien cylindrisch, langgestreckt,
von der Dieke des Fadens. Schwärmsporen in einer
oiufacbcn Reibe in den Sporangien angeordnet, uaeb der Entleerung
vor der Mündung zu einem Köpfchen vereinigt, dann
sich häutend und ausschwärmond. Oogonien meist endständig
an kurzen Sciteiiästcn. Oosporen einzeln in den Oogonien.
411. A. la evis De B a r y 1860. Schwärmsporangien cylindrisch-fadcn-
förmig. Schwärmsporen einreihig. Oogonien kuglig, etwa 30 — 35 g Dchm.,
Wandung vollkommen glatt, ohne Tüpfel. Oosporen knglig, etwa 25 g Dchm.;
Membran glatt.
An todten im Wasser liegenden Insecten. Winter.
Institute.
Breslau im pilanzcnphysiologischcn
X. Ordn. Protomycetes. De B a ry .
Mycel fädig, weit verbreitet, verzweigt. An dem Mycel bilden
sieb grosse, schlauebartige Dauersporangien, welche von
einer dicken, mebiscbichtigeu Membran umgeben sind. Nach
einer Ruhepause bilden sich aus dem Inhalt der Dauersporen
Krypt. Flora III.
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