
suchungen an mich eingesendet haben. Ich führe hier namentlich die Herren
V. Uechtr i t z , B. Stei n , Prof. Stenzel, Eect. Thomas in Breslau,
Gerhardt in Liegnitz, Hellwig in Grünberg, Dres le r in Löwenberg,
Plosel in Falkenberg, Pfarrer Schöbel in Ottmuth bei Gogolin
(früher in Brinitz bei Kupp), Oberreallehrer Jungk in Gleiwitz, R. Fr i t z e
inRydoltowitz bei Rybnik, R.-Gutsbesitzer E. Fr a n k in Stradam bei Poln.
Wartenberg, E. v. T h i e 1 a u auf Lampersdorf b. Silberberg, Dr. P. S c h u -
mann in Reichenbach, Lehrer Winkle r in Schreiberhau auf,, welchen
ich für die gewährte reiche Unterstützung meinen besten Dank sage.
II.
Verbreitung der Pilze in Schlesien.
In Bezug auf die Verbreitung der Pilze kann man in Europa drei
grössere Gebiete annehmen, die sich von einander durch das Vorkommen
einer grösseren Anzahl ihnen eigener Arten auszeichnen. Sie
fallen im Allgemeinen mit den Gebieten der Phanerogamenflora zusammen
und lassen sich als das hochnordische, das mitteleuropäische
und das Mittelmeer-Gebiet bezeichnen.
Deutschland liegt zum grössten Theil in dem mitteleuropäischen Gebiete,
welches sich auch über das nördliche und mittlere Frankreich,
England, Holland, Dänemark, den südlichen und mittleren TheU von
Scandinavien, den grösseren Theil des mittleren Russlands, die Lombardische
Tiefebene und wohl den grösseren Theil von Ungarn und
die angrenzenden Bulgarisch-Serbischen Länder erstreckt. Da in diesen
Gebieten ziemlich dieselben Pilze verkommen, würde mit einer vollständigen
Kenntniss der Schlesischen Püze annähernd auch eine solche
des mitteleuropäischen Gebietes im Ganzen erreicht werden können.
Nimmt man Deutschland in dem Umfange von Ko c h ’s Synopsis
(mit Einschluss des früheren Deutsch - Oesterreichs und der Schweiz)
so trifft eine Schlesische Pilzkunde durchaus nicht mehr mit
der von Deutschland zusammen. Erstlich müssen wir von den
Mittelmeer-Küsten von Istria und dem Oesterreichischen Littorale,
welche in dieser Hinsicht leider noch nicht ausreichend erforscht sind’
eine vorherrschende Mediterran-Plora erwarten, und wir finden, dass
diese sogar etwas weiter in dieses Gebiet eingreift, wie z. B. das Vorkommen
von Hydnum erinaceum und Glathrus cancellatus bei Meran,
das der nicht weiter nach Norden vorschreitenden Puceinia GeraJi
bei Laibach, andentet. Zweitens ist in den zusammenhängenden Alpen-
Stöcken der Schweiz eine grosse Zahl der nordisch-alpinen Pilze vertreten,
von denen sich nur eine kleine Zahl in dem Schlesischen
Eiesengebirge wiederiindet.
Auch wenn man Deutschland in dem jetzigen geographischen Begriffe
nimmt, scheinen einige, den südlichen und westlichen Gegenden
angehörige Püze nicht mehr bis Schlesien vorzudringen. Als Beispiele
solcher Püze möchte ich erwähnen; Amanita caesarea, in
Böhmen nach Krombholz noch vorkommend, von mir bei Freiburg
und Odenheim in Baden noch angetroffen; Favolus europaeus, von Voss
für Deutschland und Oesterreich zuerst bei Laibach, von mir bei Freiburg
in Baden gefunden; Phallus caninus bei Freiburg und Rastatt in
Baden nicht selten, nach Fu ck e l auch im Rheingau; Morchella hyhrida
in Baden und im Rheingau; Guepinia helvelloides in Süd- und West-
Deutschland, auch in der Rheinprovinz ; Geäster coliformis bei Darmstadt;
viele Tuberaceen und Hymenogastreen. Auch von kleineren
parasitischen Püzen sind mehrere in West- und Süddeutschland häufige
Arten, trotz des häufigen Vorkommens der Nährpflanze und trotz
eifrigen Suchens noch nicht aufgefnnden worden, z. B.: Uromyoes
tuberculatus auf Fuphorbia exigua\ Puceinia Tragopogonis, Puceinia
Galystegiae auf Gonvolvulus Sepium\ Goleosporium Pulsatillae anf
P u l s a t i l l a - Phacidium Ptarmicae anf Achillea Ptarmica u. v. a.
Wiewohl noch nicht alle Theüe Schlesiens gleichmässig hinsichtlich
der vorkommenden Pilze durchforscht sind, kann das Land doch als
eines der in mykologisoher Beziehung am besten bekannten Gebiete
Deutschlands gelten. Es kann daher immerhin einiges Interesse bieten,
die bis jetzt beobachtete Vertheilung der Schlesischen Püze auf einzelne
Regionen, Vegetationsdistricte und bestimmte Gegenden kurz zu besprechen.
Die in den vorhergehenden Bänden dieser Flora angenommenen
vier Höhenregionen (Bd. I. S. 7) haben, wie es scheint, für die Pilze
nur geringe Bedeutung. Man kann in dieser Hinsicht nur zwischen
der Pilzvegetation 1) des Hochgebirges, 2) des Berg- und Hügellandes
und 3) der tiefen Plnssniederungen unterscheiden.
Die wichtigste Abgrenzung ist die des Hochgebirges von 1100 m
aufwärts. Hier finden wir eine sehr beschränkte Pilzvegetation, welche
sowohl hinsichtlich der geringen Zahl der Species, als der darin vertretenen
specifischen Arten, der hochnordisch-alpinen Flora sehr nahe
steht. In den Grenzen der Schlesischen Flora liegen nur drei nicht
sehr grosse Gebiete, welche diese Höhe erreichen : die Kämme und i