weise können sie auch, nachdem sie das erste mal zur Ruhe
pkommen sind, und selbst ehe sie ausgeschwärmt sind, schon
in den Sporangien auskeimen.
Die Oosporen keimen nach einer Ruhepause, indem sich entweder
aus ihrem Inhalt sofort Schwärmsporen bilden oder indem
sie einen Keimschlauch austreiben. Dieser Keimschlauch bleibt
in vielen Fällen sehr kurz und es entwickelt sieh in seinem
abgegrenzten Ende sofort ein Schwärmsporangium, in ändern
Fällen entwickelt er sich zum regelmässigen Mycel.
Die keimende Spore schickt in das Substrat, auf welchem
sie wächst, kurze verzweigte Aeste, Rhizoiden, hinein, die immer
nur als Haftorgane dienen. Andererseits entwickeln sie ein reiches
schlauchförmiges Wassermycel, aus vielfach verzweigten Zellen
bestehend, an welchen sich die Fruchtorgane entwickeln.
Die Schwärmsporangien entstehen gewöhnlich an den Enden
der Aeste, welche sich durch eine Querscheidewand abgliedern,
sie sind cylindrisch oder keulenförmig. Ihr Inhalt verdichtet
sich und theilt sich bei der Reife simultan in eine grössere Zahl
von Segmenten, die sich zu Schwärmsporen gestalten. In der
regelmässigen Weise werden diese durch eine Oeffnung an der
Spitze des Schlauches entleert.
Unter manchen Verhältnissen kann sich das Protoplasma in
den Mycelschlänchen verdichten, durch Scheidewände theilen und
einen Ruhezustand eingehen. Es ist dies eine ähnliche Bildung,
wie sie bei den Mucorineen vorkommt (S. S. 199), und hier als
Oemmen- oder Mycelcysten beschrieben worden ist. Auch hier
liegen die Cysten oft reihenweise übereinander. Sie nehmen verschiedene
(kuglige, cylindrische, keulenförmige u. s. w.) Gestalt
an und keimen, wenn sie in frische Nährsubstanz gebracht werden,
zu Keimschläuchen aus.
Die Oogonien entstehen gewöhnlich an den Enden von Mycel
zweigen, (meist kürzeren Seitenzweigen), die sich durch eine
Scheidewand abgliedern und kuglig anschwellen. Seltener werden
sie intercalar in der Continuität eines Fadenstüoks angelegt;
es kommt auch vor, dass mehrere Oosporangien kettenförmig
übereinander stehen. Die Membran ist bei den ausgebildeten
Oogonien meist etwas verdickt, häufig mit regelmässig gestellten
verdünnten Stellen, die sich später zu Löchern gestalten können,
versehen. Der gesammte Inhalt der Oogonien wird zur
Eibildung verbraucht, ohne dass eia Theil als Periplasma abgeschieden
würde. In einzelnen Fällen bildet sich nur ein Ei in
jedem Oogon, meist theilt sich der Inhalt desselben und es
werden mehrere bis zahlreiche kuglige Eier gebildet.
Die Antheridien sind kleinere, ei- oder keulenförmige Zellen,
welche gewöhnlich an den Enden dünner Seitenzweige entstehen.
Diese Zweige entspringen entweder an demselben Aste oder
Faden, welcher die Oogonien trägt (monöcische Formen), oder
von besondern Fäden (diöcische Formen). Die Antheridien wachsen
auf die Oogonien zu und legen sich diesen fest an, treiben
dann einen dünnen Zweig in das Oogon hinein, welcher bis zu
dem Ei vordringt, sich aber nicht öffnet. Eine wirkliche Befruchtung
würde demnach hier nicht stattfinden. Nach Pr in g s h ei m
kommt eine Befruchtung dennoch zu Stande, indem amöboide
Protoplasmatheilchen aus dem geschlossenen Befruchtungssohlauche
auswandern und in das Ei eindringen. — Die Ausbildung und
Reifung der Oosporen kann iu den Organen auch eintreten, ohne
dass Antheridien mit den Oogonien in Berührung treten ( P a r t
h enogene s i s ) . Meist findet ein Wechsel zwischen der Schwärmsporenbildenden
und der Oosporenbildenden Generation statt,
indem zuerst nur Schwärmsporen, erst in späteren Vegetationsperioden
Oosporen gebildet werden, jedoch trägt auch häufig derselbe
Faden beide Fruchtformen.
Ueb e r s i c h t der G a t t u n g e n :
* Fäden in ziemlich regelmässigen Abständen mit Einschnürungen
versehen .............................................................................................. 106. G. Leptomitus.
* Fäden ohne Einschnürungen.
** Die Schwärmsporen zerstreuen sich nach Austritt aus den Sporangien
so fo rt..............................................................................107. G. Saprolegnia.
** Die Schwärmsporen sammeln sich nach dem Austritt aus den
Sporangien vor dessen Mündung zu einem Köpfchen, welches
der Mündung an haftet; sie häuten sich un d schwärmen dann
zum zweiten Male.
*** Schwärmsporen gehäuft im Sporangium. — Oosporen
gewöhnlich zu mehreren in einem Oogon gebildet. . . . 108. G. Achlya.
*** Schwärmsporen einreihig in einem Sporangium. — Oosporen
immer einzeln in einem Oogonium gebildet ..............109. G, xiphanomyces.
106. Gatt. Leptomitus. A g a r d h 1824').
Fäden einzellig, dichotom verzweigt, in ziemlich regelmässigen
Abständen ziemlich stark eingeschnürt. Schwärmsporangien
an den Enden der Zweige, einzeln oder zu mehreren übereinander.
Schwärmsporen mit zwei Geissein.
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