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andere Form von Conidienbildung ist bei manchen Agaricaceen
an den jungen Mycelien vor der Ausbildung der Fruchtkörper
beobachtet worden. Bei einigen Goprinus-Arten z. B. G. lago-
pns, G. ephemerus, G. ephemeroides und G. stercorarius sind es
kleine, fadenförmige Zellen, die büschlig an den Enden oder
Seiten der Myceläste vorbrechen nnd sich später noch durch
Querscheidewände in kurze Stäbchen theilen. Bei Psilocyha copro-
phila, Pholiota mutabilis und Hypholoma fasciculare hat E id am
ähnliche Conidienbildung beobachtet; dieselben bilden sich hier
aus längeren, büschlig gestellten, spiralig eingerollten Fadenzellen,
welche durch zahlreiche Querwände in eine grössere Zahl kleiner
elliptischer oder cylindrischer Körperchen zerfallen. — An den
jungen Mycelien von Typhula varialilis und T. complanata hat
B r e f e ld reichliche Stäbchenbildung, ganz ähnlich wie bei Goprinus
auftreten sehen.
Conidienbildung an den Fruehtkörpern hat De S e y n e s
von Fistulina hepática beschrieben. Sie bilden sich hier in
Menge anfangs anf der Oberfläche des Fruchtkörpers, später
in kleinen Höhlungen unterhalb derselben, an den freien Enden
verzweigter Fäden; sie sind den Basidiosporen des Pilzes sehr
ähnlich. Sie keimen in regelmässiger Weise aus. — Bei Polyporus
lucidus, P. applanatus und einigen verwandten Arten, die
ich zu der Gattung Phaeoporus zusammenfasse, findet sich ganz ähnliche
Conidienbildung an der Oberfläche der jungen Hutkörper. —
Weitere Conidienbildungen sind von B r e f e ld beobachtet worden.
Nähere Mittheilungen darüber sind nächstens von ihm zu erwarten.
Als eine andere Art von Sporenbildung in den Hyphen der
Fruchtträger fasste zuerst De B a ry die grossen eigenthümlich
gestalteten sporenartigen Zellen auf, welche in den Fruchtkörpern
der Nyctalis- Axi&n massenhaft auftreten. B r e f e ld hat diese
Sporen neuerdings durch Cultur der Sporen von Nyctalis erzielt
und bezeichnet sie als Chlamydosporen. — Hierher gehören wohl
auch die als P t y c h o g a s t e r bezeichneten Bildungen in den
Fruchtkörpern einiger Polyporeen.
Die zuerst erwähnten kleinen Mycelconidien sind eine Zeit
lang vielfach für männliche Befruchtungsorgane: Spermatien gehalten
worden. Die sorgfältige und klare Untersuchung B r e f
e l d ’s hat es wohl ausser Zweifel gestellt, dass ihnen diese
Bedeutung nicht zukommt, und dass sich die Fruchtkörper der
Basidiomyceten ohne jeden vorhergehenden Befruchtungsvorgang
entwickeln.
U e b e r s i c h t d e r F am i l i e n .
♦ Mycel parasitisch im In n ern von lebendem Pflanzengewebe wachsend.
Fruchtschicht n u r aus den frei aus der Oberhaut der Nährpflanze h e rvorbrechenden
Basidien g e b ild e t.......................................................... ...............
♦ F ruchtkörpe r schimmel- oder spinnwebeartig, aus locker verflochtenen
Hyphen bestehend. Basidien locker nebeneinanderstehend ....................
♦ F ru ch tk ö rp er fest, aus dicht verflochtenen Hyphen gebildet, häutig,
fleischig, lederartig oder holzig. Hymenium aus dicht aneinandergefügten
Zellen (Basidien, Paraphysen, Cystiden) gebildet,
♦♦ Hymenophorum glatt, schwach warzig oder runzlig,
♦♦♦ F ruchtkörper flach ausgebreitet, flach abstehend, seltener aufrecht,
trichterförmig oder in Platten oder Aeste getheilt, in
den letzten beiden Fällen von Icder- oder holzartiger Beschaffenheit
.................................................................................................
♦♦♦ F ru ch tk ö rp er aufrecht, keulenförmig oder ästig verzweigt,
Aeste meist stielrund, seltner abgeflacht. Substanz fleischig •
♦♦ Hymenophorum deutliche Warzen, Stacheln oder kurze sägezahn-
; artige Platten bildend, welche aussen von dem Hymenium ü b erzogen
s i n d ...............................................................................................................
♦♦ Hymenophorum entweder regelmässige Bohren bildend, welche
innen von dem Hymenium überzogen sind, oder Falten oder mehr
oder weniger gewundene blattartige Vorsprünge, die ganz oder
doch theilweise zu wabenartigen Zellen oder labyrinthformig gewundenen
Gängen verbunden sind ........... ..............................................
*♦ Hymenophorum Falten oder niedrige Blätter bildend, die regelmässig
mehrfach dichotom verzweigt s i n d ...............................................
♦♦ Hymenophorum deutlich ausgebildete Blätter bildend, die unter
sich frei sind oder doch nur am Grande a n a stom o siren ...................
E x o h a s i d i a c e i -
l i y p o c h n a c e i .
T h e l e p h o r a c e i .
C la v a r ia c e i .
H y d n a c e i .
P o l y p o r a c e i.
C a n th a r e l la c e i .
A g a r i c a c e i .
31. Fam. Exohasidiacei.
Mycelium in dem lebenden Gewebe chlorophyllhaltender Pflanzentheile
wachsend. Basidien frei hervorhrecbend. Fruchtkörper
eine sehr dünne, nur aus den Basidien gebildete Schicht darstellend,
welche den befallenen Pflanzentheil überzieht').
158. Gatt. Exobasidium. Wo r o n in 1867.
Mycel im G ew e b e l e b e n d e r g r ü n e r P f l a n z e n th e i l e
w a c h s e n d , häufig Gallenbildnogen hervorrufend. B a s id i e n
u n t e r d e r C u t i c u l a v o r b r e c h e n d , büschlig oder gesondert
s t e h e n d , einen verbreiteten weissen Ueberzug bildend, am
S c h e i t e l m i t v ie r S te r igm e n .
739. E x . Vaccini i ( F u c k e l 1861^): Fusidium V., Exobasidium F. W o ronin,
E . Andromedae Karsten). My c e l in d e r N ä h r p f l a n z e w e i t v e r b
r e i t e t , m e i s t V e r d i c k u n g e n o d e r b l a s e n a r t i g e A u f t r e i b u n g e n
von blasser oder röthlicher Farbe v e r a n l a s s e n d , b e i d e r R e i f e e i n e n
k r e i d e w e i s s e n , s t a u b i g e n U e b e r z u g ü b e r d i e b e f a l l e n e n T h e i l e
b i l d e n d , zuletzt bräunlich. B a s i d i e n keulenförmig, am S c h e i t e l m i t
1) M. W o r o n i n , Exobasidium Vaccinii. (Ber. über die Verhandl. der
naturf. Gesellschaft zu Freiburg i. Br. Bd. IV. Freiburg 1867.)
2) L. B'uckel . Mykologisches, (Bot. Zeitg. 19. Jahrg. Leipzig 1861).