letzt stellenweise einreisseu und ein hohles Netz mit verschieden weiten Maschen
bilden. Der Zellinhalt ist durch Bacterio-pnrpurin rosenroth gefärbt
und enthält im Alter dunkele Körnchen (Schwefel).
In Sümpfen, Abzugsgräben u. s. w. das ganze J a h r hindurch. — Bunzlau: Gross-Krausche;
Neumarkt: Nimkau ; Breslau: Gabitzer Sauerbrunnteich, Kleinburg, Graben an der Matthiasstrasse
u. s. w.; Waldenburg: Hornschloss; Falkenberg: Ollschow-, Hammer-Teich. (S. Bd. I I
dieser Flora. Algen S. 255.)
45. Gatt. Hyalococcus n. g.
Zellen kugelig oder elliptisch, einze ln ode r zu 2, seltener
in Reihen zu 4 und 6 in e i n f a ch e, we i t a b s t e h e n d e , s c h a r f
umg r e n z t e K a p s e l n e i nge s chlos s en.
160. H. Pneumoniae (C. F r i e d l ä n d e r 1882') Pneumococcus). Zellen
kuglig oder elliptisch, einzeln oder zu 2 uud mehreren verbunden, in dem kranken
Lungeiigewebe meist vou einer Kapsel umschlossen, welche etwa eben so breit
ist als die Zelle und den Contureii derselben folgt. Diese Hülle wird durch
Färben mit Anilinfarben deutlicher und ist in Wa s s e r löslich. — Auf Näh r gelatine
leicht zu cultlviren, in Stichpräparaten halbkuglige, grauweisse Schleimmasse
über der Stichöffnung, im Stichkanal einen grauweissen Streifen bildend
(Nagelcultur). An den cultivirten Coccen sind die Kapseln selten zu finden.
F in d e t sich constant in der erkrankten Lunge bei kroupöser Pneumonie. Injection der
reingezüchteten Coccen in die Pleurahöhle oder Inhala tion b ringt bei Thieren pneumonische
Erkrankung hervor.
161. H. Beigelii (K ü c h e n m e i s t e r et R a b e n h o r s t 1867: Pleurococcus
.B.)2). Zellen kuglig, mit der Schleimhülle 3—4 y Dchm., in grosser Menge
einer Schleimmasse eingebettet, welche an der Oberfläche erstarrend eine Haut
bildet, die einer Cyste ähnlich die Zellen einsclillesst. Trocken weissliche
Knötchen von etwa 0,2 mm Breite bildend.
An menschlichen Haaren oft in grosser Menge, und zwar n ich t blos an abgeschnittenen
Haaren, sondern auch am Kopfhaar gesunder Personen. Von Dr. B e i g e l zuerst beschrieben
u nd u n ter dem Namen von Gregarinen bekannt geworden.
Breslau: Kattern, von Dr. C a r o vor J ah ren au f lebendem Haar gefunden.
46. Gratt. Leucocystis. S c h r ö t e r 1883.
Zellen kuglig oder kurz elliptisch, einzeln oder zu mehreren
zusammenstehend, von we i t e n , meh r s c h i c h t i g e n , fes t a b g
e g r e n z t e n Ga l l e r t h ü l l e n umgeben, und in Schleimmassen
zusammenfliessend.
J62. L. c el lar is S c h r ö t e r 1883 [Brehonema hercynicum Kützing).
Schleimmassen anfangs farblos, dann milchweiss, meist bald durch Eisenocker
bräunlich gefärbt, Ueberzüge bildend, die oft zu tropfen - und zapfenartigen
Gebilden herabfliessen und zuletzt zu krümeligen oder hornigen Massen zusammentrocknen.
Zellen kugelig oder kurz-elliptisch, 1,5—2 y lang, 1 — 1,5 y breit,
stark lichtbrechend, einzeln oder zu 2—8 zusammenlagernd, von weiten Hül1)
C. F r i e d l ä n d e r , Ueber die Schizomyceten bei der acuten fibrinösen
Pneumonie. (V i r c h o w ’s Archiv Bd. 87. 1882.) — D e r s . , Die Mikrococcen
der Pneumonie. (Fortschritte der Medicin Bd. I, 1883.)
2) L. R a b e n h o r s t , Zwei Parasiten in den Haaren der Chignons (Hedwigia
1867 No. 4).
len umgeben, die aus vielen, breiten Schichten gebildet sind. Anilinfarben
färben auch die Hiillen leicht und zeigen bei nicht zu starker Färbung die
Seliichtung sehr deutlich.
Bildet Schleimüborxüge, die ganite Wände oft weithin bedecken. In feuchten Kellern und
Bergwerken. Das ganze Ja h r hindurch. - Breslau: in den grossen W e in-Lagerkellern der
Stadt allgemein verhreltet. Henrode: Kubengrube; Kybnik: Iloyrngruhe bei Ozernitz.
47. Gatt. Ascococcus. Bi l l roth 1874 (in der Umgrenzung von
Cohn 1875).
Zellen sehr klein, zn kngligen, ovalen oder u n r e g e lmä s sig
g e l a p p t e n Z e l l fa m il i e n d ic ht z usammeng e hä u f t .
Die e i n z e ln en F a m i l i e n dur ch eine di ck e Gal l e r t m a s s e
umhül l t , die nach Aussen eine feste, kn or pe l i g e Hül l e bildet.
163. A. Bi l l ro th i i C o h n 187.5. Familien aus zahlreichen Zellen gebildet,
kugelig, elliptisch oder vielfach und oft wiederholt unregelmässig gelappt,
20— 60°ft breit, b i s 160 ft lang, Gallerthülle 1 0— 15 ft breit. Die Familien
in g r ö s s e r e r M e n g e zu einem dicken, gelblichweissen, ralimartigen Ueber-
zuge zusammenfliessend. — Verbreitet einen intensiven M i l c h - o d e r K ä s e g
e r u c h und verändert die ursprünglich saure Reaction der Nährlösung in
eine intensiv alkalische, wobei freies Ammoniak entweicht.
Aut O o h n ’scher Nährlösung, durch welche Zimmerluft gesaugt worden war. März 1874. —
Breslau im pflanzenpüysiologischen Institut.
48. Gatt. Sarcina. Goods i r 1842').
Zellen kuglig, von einer festen knorpligen Hülle umgeben, in
wü r f e l a r t i g e F a m i l i e n vereinigt, welche wieder in grössere
p a c k e t a r t i g e Ma s sen zusammengestellt sind, an denen die
einzelnen Abtheilungen durch stärkere Einschnürungen getrennt
erscheinen.
164. S. v en t r icu l i G o o d s i r 1842 (Merismopedia Goodsirii Husemann,
M. ventriculi Robin.). Zellen mit ihren Hiillen etwa 1 ft Dchm., zu 8 oder
mehrmals 8 in oft bis 10 ft breiten, würfelförmigen, ziemlich regelmässigen
nnd an den Theilungsstellen regelmässig packetförmig eingeschnürten Ballen;
oft in grosser Menge zusammenlagernd, grauweiss oder schmutzig
bräunlich. Es kommen oft zwei verschiedene Formen nebeneinander vor, eine
relativ grosszeilig, hell, die andere kleinzellig, dunkeier. Bei Ersterer sieht
man nicht selten an der Zelle sehr zart angedeute te Zwei- und kreuzweise
Viertheilung (De Bary).
Im Magen, besonders bei Kranken, die an chronischen Magenkatarrben un d Magenerweiterung
leiden, oft in grosser Menge durch E rh reeh en heraus befördert. — Auch im schmutzigen
Wasser, besonders Spülwasser von Küchenabfällen.
165. S, pa lu d o sa n. sp. Zellen bis 2 y Dchm., kuglig, farblos, stark
lichtbrechend. Familien weniger regelmässig als S. ventr. und grösser, Ecken
und Einschnitte stärker abgerundet.
Häufig aber z erstreut in Schmutzwässern von Zuckerfabriken. — Breslau: Klettcndorf,
Puschkowa.
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1) Edinburgh Med. and Surg. Journal 1842.