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zahlreiche unbewegte stäbchenförmige Sporen, welche ansgestos-
sen werden, zn zwei und zwei copuliren und hierauf keimen').
Morphologie niid Biologie. Die Begrenzung dieser Gruppe
ist allein auf die fast ausscblicsslicb von De Ba ry fcstgestellte
Entwicklungsgeschichte von Protomyces macrosporus gegründet,
die von der der Pilze aus anderen Gruppen sehr wesentlich
abw e icb t. Ich schliesse, wiewohl mit einigem Zweifel, die
Gattung Endogone hier an, welche durch die grossen, scblaucli-
förmigen Sporen Protomyces nabestelit, doch ist deren Entwicklung
noch nicht sicher ermittelt.
Die Da u e r s p o r e n dieser Pilze sind sehr gross, kuglig,
eiförmig oder elliptisch, mit eiuem dicken, mehrschichtigen Epispor
und einem dünnen Endospor versehen, der Inhalt viel Ocl
tropfen haltend, farblos, gelblich oder gelbroth gefärbt.
Die Da u e r s p o r e n von Pr o tomy c e s macrosporus keimen,
nachdem sie überwintert waren und in Wasser gebraclit
wurden, indem das Endospor anscbwillt und das Exospor ai)ge-
sprengt wird. Der Inhalt zerfällt nun zum grössten Tlicilc in
sehr zahlreiche, kleine, stäbchenförmige Körpereben (Sporidien).
Diese werden durch eine Oeffnung in der Membran der Mutterzelle
ausgescbleudert und bleiben unbeweglich iu der Nähe liegen.
Nach kurzer Zeit copul i r en sie, indem sie sich zu zwei
und zwei durch einen kurzen Verbindungsschlauch Hförmig vereinigen.
Gelangen die copulirten Sporidien auf lebende Theile
der Nährpflanze, so keimen sie, indem eine der Sporidien einen
Keimschlaueh treibt, der in das Gewebe eindringt. — Das Mycel
verbreitet sich von der Eintrittsstelle zwischen den Zellen. Es
ist zart, vielfach verzweigt, mit unregelmässigen Scheidewänden
versehen.
Die Sporen werden in der Continuität der Mycelfäden gebildet,
indem stellenweise Anschwclliingeu entstehen, die zu zart-
wandigeu kugligen Blasen beranwachsen, dann, nachdem sie aus-
1) F. U n g e r , Die Exantheme der Pflanzen. Wien 1833.
A. De B a r y , Unte rsuchungen über die Brandpilze, Berlin 18,53.
D e r s . , Beiträge zur Morphologie und Physiologie der Pilze. 1. l ’rolo-
myces uiid Physoderma (c. t. S. 175).
D e r s . , Protomyces microsporus und seine Verwandte. (Botan. Zeitung
32. Jahrg. Leipzig 1874. — Ders. S. 82 Anm. Beobachtungen von
Dr. R. W o l f f über die Keimung der copulirten Sporangien.)
L. R. T u l a s n e et Ch. T u l a s n e , Fu n g i hypogaei. Parisiis MDCCCLXII.
(S. 181. Fndogonei.J
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gewachsen sind, sich mit festerer Membran umgeben und die
Structur der reifen Sporen annehmen.
Die Sporen vou Endogone sind bisher nocb nicht zur Keimung
gebracht worden. Ich habe bei längerer Beobachtung von
Endogone m.acrocarpa weder Keimung durch Austreibung
eines Mycelschlaucbes, noch Bildung von Schwärmsporen wahrgenommen.
Einigemal sab ich in ihrem Inhalt die Bildung von
unregelmässigen länglich ovalen Zellen eintreten, welche die
ganze Spore, erfüllten, sie zeigten keine weitere Entwicklung und
es blieb mir ungewiss, ob es sich um eine typische Entwick-
luugsform bandelte.
^ Das Mycel von Endogone lebt frei (saprophytisch), es ist
reich verzweigt, anfangs scheidewandlos, später mit regelmässig
gestellten Scheidewänden und bildet anfangs ein loses Geflecht,
aus welchem sieb später ruudliobe Fruchtkörper bilden, au denen
mau eine Hülle uud eine Marksubstanz unterscheiden kann. Die
Sporen bilden sich in der Marksubstanz, an den Enden von Sei-
teiiästen, die blasenartig anschwellen, sich mit dichterem Protoplasma
erfüllen und erst sehr spät von dem Trägerfadeu durch
eine Scheidewand abtrennen.
24. Fam. P rotom yce tac ei.
Charaktere dieselbe wie die der Ordnung.
110. Gatt. Protomyces. Unge r 1833.
Mycel im Geweb e l e b e n d e r P fl a n z e n l ebend, inter-
ocl lnlar. Sporen in der Co n t i n u i t ä t der Myoe l f äden
gebildet, innerhalb des Gewebes der Nährpflanze. — Bildet
.sohwielenartige Auftreibungen an lebenden Pflanzen. — Bildet
innerhalb der Dauersporen Sporidien.
412. P r . macrosporns U n g e r 1833 (Physoderma gibbosum Wallroth).
Schwielen anfangs durchscheinend, blassgelb, späte r weiss, zuletzt bräunlich,
1 - 5 mm lang, auch wohl länger, bis 3 mm breit und hoch, fest, geschlossen,’
später aufreissend aber meist wenig zerfallend. Sporen unregelniässig kuglig
oder elliptisch, 4 0 - 8 0 g lang, 3 5 - 6 0 g breit; Epispor bis 5 g dick, blassgelblich,
Inhalt farblos. Sporidien stäbchenförmig 2—2,2 g lang, 1 g breit.
S c h n e i d e r , Herbar. 108. 109. 335. 336.
An Stengeln, Blättern, Blattstielen, seltener an jungen Früchten einiger Umbolliferen, oft
blasige Auftreibung und Verkrümmung der Blätter veranlassend. Mai — Octobor.
Auf Aegoiiodinm P o d a g r a r ia sehr verbreitet, wohl in allen Kreisen, e. B, Sagan, Gr.-
Slogau, Goldberg, Bolkenhain, Steinau, Namslau, Neumarkt; Canth, Lissa; BrMl.au;
Bot. Garten, Pirscham; Schweidnitz; Gorkau; Neurode; Wünscheiburg; Habelschwerdt;
Reichenbach.
ileraclcn iii S p lio n d jlium . Giatz: Eeinerz; H.ibelschwerdt; Lomnitz.
Chaeroiihyllimi liirsu tn in . Hirschborg; Wolfshau am Anfänge des Melzergrundos-
Waldenburg: Fürstenstein. ’
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