dem betreffenden Hyphenende beendet sein, es kann aber auch eine
fortgesetzte Sporenentwiokelung stattfinden, indem an diesem Ende
immer neue Sporen nach einander entwickelt werden (succedane
Abschnürung) . Die gebildeten Sporen können dabei im Zusammenhänge
bleiben, und es entstehen dann Sp o r e n k e t t en , bei denen
die am weitesten von der Frnchthyphe entfernten Sporen die ältesten
sind (z. B. bei Aspergillus, Pénicillium), sie können aber auch
einzeln ahgeworfen werden, oder durch einen ihnen anhaftenden
Schleim zu kngligen Ballen verklebt an den Sterigmen anhaften bleiben
(z. B. hei Acrostalagmus).
Sporenketten kommen aber auch auf andere Weise zu Stande,
indem die erstgebildete acrogene Spore an ihrer Spitze anssprosst und
sich zu einer neuen Spore ausbildet. Durch diese Conidien-Spros-
sung werden Ketten gebildet, hei denen die von der Frnchthyphe
entferntesten Glieder die jüngsten sind (z. B. bei Monilia, Cladospo-
rium, Altemaria).
Eine dritte Art der Bildung von Sporenketten kommt dadurch zu
Stande, dass ein Mycelende sich durch Theilung seines Inhalts in kürzere
Stücke und nachträgliche Scheidewandhildung in eine Reihe von
Sporen zertheilt. Bei dieser Ket t engl i ederung sind sämmtliche
Sporen in ihrer letzten Ausbildung von gleichem Alter. Ein Beispiel
hiervon bietet Oidium lactis. Bei einer Anzahl von Mucorineen
(Piptocephalis, Syncephalis) bietet sich anscheinend dieselbe Art der
Bildung von Conidienketten, hier hat man diesen Vorgang aber wohl
als endogene Sporenbildung zu deuten, wo nur das Sporangium durch
die Sporen vollständig ausgefüllt wird.
Wie schon erwähnt, soll in der folgenden Darstellung der alteingebürgerte
Name: Conidien für alle acrogen gebildeten Sporen
gebraucht werden.
Fruchtkörper. Bei den zusammengesetzteren Pilzformen bezeichnet
man den Fruchtträger mit den sporenführenden Theilen als
Fruchtkörper . Wenn der untere Theil des Pruchtträgers von
den sporenhildenden Theilen nicht besetzt ist und sich in bestimmter
Weise abgliedert, bezeichnet man ihn als Stiel und sagt „der
Fruchtkörper ist gestielt.“ Stehen die sporenbildenden Organe (Basidien,
Schläuche, manchmal mit charakteristischen Pormelementen :
Paraphysen, Cystiden, gemischt) zu einer Art von Haut oder Ueher-
kleidung dicht verbunden, so wird diese als Frucht s chicht , Prncht -
haut (Hymenium) bezeichnet. Je nachdem die sporenbildenden
Organe, besonders also das Hymenium die freie Aussenfläche des
Fruchtkörpers einnehmen oder in dessen Innerem eingeschlossen sind,
unterscheidet man offene (gymnokarpe ) und geschlossene
(k l e i stokarp e , angiokarpe) Fruchtkörper. Bei der ersteren Art
bekleidet das Hymenium zur Zeit der Sporenausbildung eine freiliegende
Fläche des Fruchtkörpers (so bei den meisten Hymenomyceten, Hel-
vellaceen), hei der zweiten Bildungsart überzieht das Hymenium Höhlungen
oder Gänge im Innern des geschlossenen Fruchtköi-pers (z. B.
beiden Gasteromyceten und Tuheraceen). Die Trennung dieser Prueht-
bildungsformen ist keineswegs eine scharfe, es giebt z. B. Pruohtkör-
per, die ihr Hymenium auf Gängen bilden, welche nach Aussen com-
municiren (z. B. Gautiera, — Qened), also nicht mehr genau zu den
kleistokarpen Fruchtträgern gerechnet werden können. Bei anderen werden
zwar die Früchte in geschlossenen Pruchtkörpern ausgehildet, nach
der Reife aber wird die Hülle gesprengt und das Pruohtlager freigelegt.
(Wie bei den Phalloideen — Phacidiaceen). Diese werden als
hemiangiocarp, hemic le i s toca rp bezeichnet. Mehrere Formen
von Fruchtkörpern sohliessen die sporenbildenden Theile in ihrem Innern
ein, ohne dass diese ein Hymenium bilden, hierher gehören die Ke rngehäuse
(Pyrenien) der Pyrenomyceten und die geschlossenen
Hüllen der Maphomyceten. Sie werden Pyrenoc a rpien genannt.
Befruchtung. S exualität. Generationswechsel. Bei der Sporenbildung
und bei der Bildung der Fruchtkörper kommt ein Moment in
Betracht, welches bei den anderen Pflanzenklassen eine hervorragende
Bedeutung hat, die Sexualität nnd Befruchtung. Auch bei der Klasse
der Pilze fehlen diese nicht ganz, wiewohl sie bei ganzen Abtheilun
gen derselben nicht wahrgenommen werden.
Unter Befruchtung im strengen Sinne kann man nur den Vorgang
verstehen, hei welchem von zwei anfangs getrennten Zellen der Inhalt der
einen ganz oder theilweise sich mit dem der anderen zu einem Zellindividuum
verbindet, von welchem die Neuentwickelung des neuen Individuums
beginnt, und auf welche die Erhaltung der Art begründet ist.
Die einfachste Form eines solchen Verhaltens ist wohl die Copulation
der Schwärmsporen zur Bildung einer Danerspore, die bei gewissen
chlorophyllhaltigen Flagellaten und Protocoocaoeen bekannt, bei
Pilzen aber noch nicht beobachtet ist.
Hieran schliesst sich nach der Einfachheit des Vorganges die Copu
lation des Zellinhaltes zweier Zellen zur Ausbildung einer Spore. Die
beiden Zellen, von denen jede ein Pflanzenindividuum vorstellt, vereinigen
sich hierbei durch ein Zwischenglied, welches nach Auflösung
der trennenden Membranpartie offene Verbindung zwischen den beiden
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