
beleuchten'). — Er war es, welcher wohl als Erster die grossen
Schädigungen hervorliob, welche den Bäumen durch die auf ihnen
wachsenden Schwämme drohen, und welcher auf die Gefahren aufmerksam
machte, welche absichtliche (Beschneiden etc.) und unabsichtliche
Verwundungen, durch welche das Eindringen der Pilze
erleichtert wird, lierbeiführen”).
Mit ganz besonderem Eifer war er bedacht, die Kenntniss der
essbaren und giftigen Pilze in weiten Kreisen zu fördern, um dadurch
einerseits den Gefahren der Pilzvergiftungen vorzubeugen, andererseits
den Genuss der Speisepilze allgemein zu machen. Zu diesem
Zwecke war er unermüdlich wirksam durch Vorträge in Vereinen und Aufsätze
und Mittheilungen in Tagesblättern, Gesellschaftssohriften u. s. w.”).
Von ihm stammt der Ausspruch, dass die Pilze besser sind als ihr
Ruf, und dass die zahlreichen Pilzvergiftungen auf drei bis vier leicht
kenntliche und daher leicht vermeidliche Pilze zurückzuführen sind.
Speciell interessirten ihn die Schlesischen Trüffeln und die mit
ihnen verwechselten falschen Trüffeln (Bderoierma, Pisolithus). Von
der ächten oherschlesischen Trüffel (Ghaeromyces maeandriformis)
stellte er den Verbreitungsbezirk fest und war gemeinschaftlich mit
>) Ueber das Auftreten der Traubenkrankheit in Schlesien. Das, 1853. S .107.
2) J ah rb . der Schles. Gesellsch. 1875. S. 118.
3) Die zahlreichen kleinen Artikel aufzuführen über essbare, giftige und
allgemein interessante Pilze, in welchen z. Th. die gleichen Grundsätze und
Thatsachen öfter wiederholt werden, würde zu weit führen. Hier mögen
die Folgenden c itirt sein:
U e b e r e s s b a r e u n d g i f t i g e P i l z e : B reslauer Gewerbeblatt, 1861,
28. März. Schriften des Schlesischen Forstvereins. 1856. Bericht der Schles.
Gesellschaft, 1871. S, 1 4 7 -1 4 9 . 1872. S. 111—117 und 202. — 1876. S. 295
— 297. Schlesische Zeitung (fast jährlich wiederkehrende Artikell.
U e b e r e c h t e u n d f a l s c h e T r ü f f e l n ; Jahresber. d. Schl. Gesellsch.
1871. S. 147. 1872, S. 117. 118.
P i l z a u s s t e l l u n g u n d P i l z s a m m l u n g im b o t a n i s c h e n G a r t e n :
Das. 1872. S. 1 1 1 . — Catalog des botanischen Museums der Universität Breslau.
Görlitz 1844.
U e b e r H a u s - u n d M a u e r s c h w a m m : Schrift der Schlesischen Gesellschaft.
1876. S. 279—284, 1883. S. 240. — 1874. Sitzung der Section für
Hygiene. 24. Jan. Bresl. Zeitung 82. Nr. 90 u. 93.
ü e b e r v e r s c h i e d e n e i n t e r e s s a n t e P i l z e : Ueber ein sehr grosses
Exemplar des Polyporus igniarius. Bericht der Schles. Gesellsch. 1840. S. 104.
— ü e b e r Pisolithus arenarius. Das. S. 109. — Ueber einen Baumschwamm
mit Pflanzenabdrücken. Das, 1858. S, 59. — Riesiges Exemplar von Polyporus
citrinus. Das. 1871. S. 151. Polyp, sulfureus auf Birken. Schrift der Schles.
Gesellseh. 1882. S. 210, (Der besprochene Pilz war Polyp, betulinus. Sch.) —
U eb er einige riesige Feldstrenlinge. Schles. Zeitung 18. Aug. 1875.
R. Fr i tze in Rybnik bemüht, ihr ein Absatzgebiet zu verschaffen,
leider bis jetzt ohne wesentlichen Erfolg. — In dem Museum des
botanischen Gartens brachte er eine grosse Sammlung von essbaren
und giftigen Pilzen, z. Th. getrocknet, z. Th. in Spiritus aufbewahrt,
zusammen, die jeden Sommer vereint mit Modellen und Abbildungen
von Pilzen in einem der leeren Gewächshäuser ausgestellt waren, und
viel zur Verbeitung der Kenntnisse über die Pilze beitrugen.
Der Mauerschwamm, dessen weite Verbreitung in Breslau schon
früher einmal Prof. P u r k in j e ' ) zu einer Besprechung Veranlassung
gegeben hatte, und seine Bekämpfung, hat ihn mehrfach beschäftigt,
und seine letzte Arbeit, welche erst nach seinem Tode erschienen ist,
betraf diese auch jetzt für Breslau besonders wichtige, praktische
Frage.
Durch seinen persönlichen Einfluss regte er auch Andere zu eingehenden
Untersuchungen an. So vcranlasste er den durch langjähiige
Reisen in Australien etc. bewanderten Breslauer Privat-Gelehrten Lothar
Becker zu Excursionen in die grossen Waldungen um Breslau,
Zobten, Peisterwitz bei Ohlau, Katholisch-Hammer zum Zweck, die daselbst
vorkommenden Pilze festzustellen. Ein Verzeichniss der dort
gefundenen Pilze, zugleich durch die eigenen Befunde von Prof.
Goepper t aus der Umgegend von Sprottau und die Aufzählung der
von Gei sle r ahgebildeten Pilze vermehrt, wurde der Schlesischen Gesellschaft
als Manuscript übergeben und ist in dieser Flora benutzt”). —
Denselben bewog er ferner zu einem fleissigen Besuche der Pilzmärkte,
wodurch ein reiches Verzeiohniss der dort feilgebotenen Pilze mit den
gebräuchlichen Namen hergestellt wurde”).
Mehrfach vorgekommene Massenvergiftungen durch Pilze, von denen
eine in den Verhandlungen der Schlesischen Gesellschaft näher beleuchtet
wurde^), veranlassten die Botanische Section der Schles. Gesellschaft,
eine Kommission zur Untersuchung über die in Schlesien vorgekommenen
Pilzvergiftungen einzusetzen, bestehend aus Prof. Goepper t ,
Prof. Cohn und mir”). Eine erste Berichterstattung habe ich seiner
Zeit in der Breslauer ärztlichen Zeitschrift gegeben. Um die in Schlesien
in Betreff der Pilzvergiftungen gemachten Studien nicht weiter
1) P u r k i n j e , ü e b e r Hausschwamm. Jah resb e r. der Schles. Gesellsch.
1847. S. 77.
2 ) Jahresbe richt der Schles. Gesellsch, 1871. S. 154.
3 ) J ah resb e rich t der Schles. Gesellsch. 1871. S. 148. 149.
4) Dr. B u c h w a l d , Vergiftungen durch Pilze. Jahresber, der Schles.
Gesellsch. 1876. S. 2 9 1 -2 9 4 .
3) Jahresber. der Schles. Gesellsch. 1880. S. 152.
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