hiemale '), forschte dem Vorkommen von Trüffeln in Schlesien nach,
constatirte dabei zuerst in unzweideutiger Weise mit B. Fr i t z e das
Vorkommen einer ächten weissen Trüffel: Tuber concolor Wa l l r . (von
Prof. Reichardt in Wien mit Ghaeromyces maeandriformis iden-
tiflcirt)” ), und theilt in den Verhandlungen der Schlesischen Gesellschaft
manchen Fundort seltenerer Pilze mit”).
Aus dieser Zeit ist noch von Schlesischen Mykologen anzuführen:
E. Schummel (geb. 1785, gest. 1848) gab im Jahre 1838 als
Einladungsprogramm eine Zusammenstellung der giftigen Pilze Schlesiens
heraus'*). Die Abhandlung war auf Anregung des Geh. Med. Rath
Dr. Wen d t entstanden und enthält von diesem vielfache Notizen über
Vorkommen der bezüglichen Pilze in Schlesien und ihre Wirkung. U.
A. wird dabei die durch Sclerotium clavus verursachte Kriebel-Krank-
heit besprochen, die in Schlesien von C. Sohwenkfeld t im Jahre
1587 und 1592, von Vater 1710 und 1723, von Burkha rdt 1736,
von Golz 1792 beobachtet worden war.
C. C. Bein er t (geb. 1793 zu Waitsdorf bei Bernstadt, gest. 1868),
Apotheker in Charlottenbrunn, hat viele Jahre hindurch mit Eifer den Pilzen
desWaldenburger Gebirges nachgeforsoht, und namentlich auch den in den
Bergwerken verkommenden Formen seine Aufmerksamkeit zugewendet.
Er hat darüber Einiges in den Schriften der Sclilesisclien Gesellschaft
mitgetheilt”). Eine grössere Sammlung von Bergwerkspilzen sendete er
1838 an Geh. Rath Goeppe r t ein, von welchem sie mir zur Untei’-
suchung überlassen wurden. Ich habe über dieselbe in der Schlesischen
Gesellschaft i. J. 1884 berichtet. — Mit besonderer Vorliebe sammelte
er grössere Hutpilze, von denen ich eine Sammlung gesehen habe;
leider ist davon wohl nichts mehr erhalten. In seiner 1859 erschienenen
1) Mantissa zur Abhandlung über Microstoma hiemale von Dr. J . M i ld e
(1. C. S. 657. 658.)
2) J ah resb e rich t der Schlesischen Gesellschaft 1864. S. 125. — Das. 1865,
S. 71. — 1866. S. 133.
M i l d e , Die Schles. Trüffel. Bot. Zeitung 1864. S. 351.
3) Jahresbe r. der Schles. Gesellsch. 1852. S. 6 8 . — 1853. S. 164. —
1865. S. 118.
4) Ueber die giftigen Pilze mit besonderer Rücksicht au f Schlesien. Als
Einladungs-Programm z. d. a. d. med. chirurg. Leh ran sta lt stattf. P rüfung von
Lehrer S c h u m m e l . Mit zwei lithographirten Tafeln. Breslau 1838.
3) B e i n e r t , ü e b e r einen von ihm in Charlottenbrunn gefundenen Bauch-
pllz und über ein Stück Zündschwarnm aus einem dortigen Kohlenbergwerke.
Verhandlungen der Schlesischen Gesellschaft 1827. 1 . Bull, der naturwissensch.
Section. S. 36. — Ueber Byp n um coralloides var. subterraneum. Das
1839. S. 143.
Schrift über Charlottenbrunn ') hat er ein Verzeiohniss der von ihm
bei Charlottenbrunn, besonders im Karlshain aufgefundenen Pilze gegeben.
Es umfasst 159 Arten, und es findet sich dabei manche
interessante Angabe, z. B.: Bhizomoipha subterránea a. caudata das
Leuchten im Finstern mit Chamisso im Jahre 1836 beobachtet, Bh.
cellare aus dem Grunde hier aufgeffihrt, weil sein Vorkommen an den
üngarweinfiaschen in einem dortigen (Beiner t ’s) Weinkeller dem
letzteren und dem Weine seiht einen ansehnlichen Ruf verschafft hat;
Polysacoum Pisocarpium, im Jahre 1843 an mehreren Steinkohlenhalden
beobachtet; Lycoperdon Bovista 7'j,¿ Zoll im Durchmesser; Geäster
rufescens 1837 in Menge, seitdem nicht wieder gefunden; Clavaria Botrytis
in Be in e r t ’s Weinkeller auf faulenden Brettern häufig (wird
von Prof. Goeppe r t bestätigt); Sparassis crispa 2 Pfd. 14 Loth
schwer, 8 Zoll Durchmesser; Morchella bohémica etc.
L. Ra benhor s t (geb. 1816 zu Treuenbrietzen, gest. 1881 zu
Dresden) war eine Zeit lang Apotheker in Muskan und beschäftigte
sich hier, wie schon früher während seines Aufenthaltes in Luckau mit
dem Studium der Pilze, deren Ergebnisse grossentheils im zweiten Bande
seines Flora lusatica niedergelegt sind”). Es werden in ihm 1202
Pilzarten aufgezählt, also nicht viel mehr als Alb er t ini und Schwei-
11 iz auf dem beschränkteren Gebiete von Niesky auffanden. Der Zuwachs
besteht grösstentheils ans solchen Arten, die R. in der niclit
zu Schlesien gehörenden Nieder - Lausitz (Spremberg, Luckau) gesammelt
hatte. Der Fortschritt gegen die erwähnte Zusammenstellung
beruht darin, dass R. seiner Bearbeitung die neueren systematischen
Werke von Link und Pr ie s zu Grunde legen konnte. — In anderer
Weise hat R. noch fördernd durch die Herausgabe seiner Fungi euro-
paei exsicoati gewirkt, in welchen viele Mittheilungen von Schlesischen
Mykologen: Preus s , Bail , Kühn, Schneider, Gerhardt niedergelegt
sind.
Als thätiger Mykologe, welcher besonders der von Corda gegebenen
Anregung folgend die kleinen Formen der Hyphomyceten untersuchte
und abbildete, ist der Apotheker G. J. Prens s zu Hoyerswerda zu
nennen (gest. 1855). Ausser einigen kleineren mykologischen Arbeiten
mehl- allgemeinen Inhaltes, die er in der Botanischen Zeitung ver-
1) Charlottenbrunn als T r in k - und B a d ek u r-A n sta lt nebst Beschreibung
der nächsten Parkanlagen von C. C. B e i n e r t , Charlottenbrunn. S. 118—127.
2) I lo r a Lusatica oder Verzeichniss und Beschreibung der in der Ober-
und N ied e r-L a u s itz wildwachsenden und häufig cultivirten Pflanzen von L,
R a b e n h o r s t . Zweiter Band. Kryptygameu, Leipzig 1840. S. 186 446.
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