
Melaspermi etc. als Aufgabe für die Zukunft iiingesteiit. Bei den
üredineen wird schon auf Grund des gemeinsamen Vorkommens die
Vermuthung ausgesprochen, die i7r«£fo-Formen möcliten Jugendzustände
von Piicarai'a-Ai'ten sein.
Die neu aufgesteiiten Arten sind sämmtiicii seiir genau beschrieben
und die Abbildungen gut kenntlich, auch jetzt nocli dürfen alle diese
Arten (soweit sie nicht wie z. B. einzelne Aecidien und Eypliomyceten,
als Bntwicklnngsznstände anderer Pilze erkannt worden sind) als gut
umgrenzte Species anerkannt werden. Es finden sich unter iiinen viele
sehr interessante Formen, wie z. B. die Coniferen-Aeoidien, Aecidium,
columnare, Aec. elatinum, Aec. abietinum, Licea (jetzt Aeoidium)
strohüina, verschiedene Pilze auf Ledum: Xyloma (jezt Phacidium)
Ledi, Hysterium spliaerioides, Hysterium abietinum ß. Ledi (jetzt Gol-
poma L.), Peeiza (jetzt Grumenula) Ledi, TJredo (jetzt Ghrysomyxa)
Ledi, eine Reihe von charakteristischen Myxomycetenformen: Lycogala
(jetzt Amaurochaete) atrum, Physarum (jetzt Didymium) Glavus;
Ph. (jetzt Gienkovjskia) reticulatum, Ph. sulfureum, Diderma (jetzt
Didymium) squamulosum, Licea incarnata etc.; ferner als auffälligere
Formen: Onygena corvina, Pisolithus arenarius, Thelebolus terrestris,
Tuber {iAii Rhizopogon) virens, Leotia Vibrissea) truncorum;
17 Sphaerien (davon z. B. Sphaeria (jetzt Hypoxylon) Tubulina, Sph.
(jetzt Nummularia) lutea, Sph. (jetzt Hypomyces) viridis, 30 Pezizen
(z. B. P. carbonaria, P. nielaloma etc.), 17 Agaricus-ktifin
z. B. Ag. robusta, bulhiger, Amanita, porphyria'^) u. s. w.
Die Tafeln sind von v. Schweiniz gezeichnet; diesen dürfen
wir auch als den Haupt-Urheber des Werkes ansehen, wie sich aus
seiner späteren Thätigkeit soliliessen lässt. Er war 1780 zu Bethlehem
in Pennsylvanien geboren und kelirte, nachdem er längere Zeit in
Deutschland auf den Herrenhuter Colonien gewirkt, wieder nach
Amerika zurück, wo er in S. Carolina, später in Pennsylvanien eifrig
dem Studium der Mykologie oblag. Er starb auf seinem väterlichen
Gute Bethlehem in Pennsylvanien im Jahre 1834. Durch seine von
Sc l iwaegrichen herausgegebene Uebersicht der in S. Carolina
gesammelten Pilze und die 1831 von ihm zusammengestellte
1) Ludovicus de S c h w e i n i z , Synop.sis fungorum Carolinae. (Schriften
der naturf. Gesellsch. zu Leipzig VI. 20.)
2) Synopsis Fungorum in America boreali media degentium. Secundum
observationes Ludovici Davidis de S c h w e i n i t z . Communicated to the American
philosophical society, Philadelphia, 15. April 1831. (Vol. IV. 2. Lf.
S. 141—316.) Es werden hier 3098 Species aufgeführt, wovon über 1 2 0 0 von
L. v. S. neu aufgestellt sind.
Uebersicht amerikanischer Pilze wurde er der Begründer der Mykologie
Amerika’s. L. B. von Alb er t ini (geb. zu Neuwied 1769, gest. zu
Berthelsdorf bei Henmliut 1837) hat sich ebenfalls später noch mit
dem Studium der Kryptogamen beschäftigt und ein Verzeichniss der
kryptogamischen Gewächse, welche er 1814—1817 bei Gnadenberg,
Kreis Bunzlau, und 1819/20 bei Gnadenfrey, Kreis Reiohenbach, gefunden
hatte, zusammengestellt, welches sich als Manuskript im Besitz
der Schlesischen Gesellschaft befindet. Es sind darin nur wenige
Pilze angeführt; die genannten Standorte sind in die nachfolgende
Darstellung aufgenommen.
Einen werthvollen Beitrag zur Schlesischen Pilzkunde bildet eine
Sammlung von Pilzabbildungen, welche der Hüttenarzt Gei s ler veranstaltet
hat, der von 1810—1812 StadtcMrurgus in Trebnitz, 1816 bis zu
seinem 1826 erfolgten Tode Hüttenarzt für das Schlawentzitzer Revier
mit dem Wohnsitze in Jakobswalde, Kreis Gleiwitz, war. Die Sammlung,
welche als Geschenk der Familie jetzt in Händen der Schlesischen
Gesellschaft ist, besteht aus 3 Bänden. Einer davon ist eine Copie
der Abbildungen des zweiten Bandes von Bol ton’s Werk, die beiden
anderen Bände enthalten auf 331 Tafeln colorirte Zeichnungen der
von ihm in den Jahren 1817—1825 in der damals noch dicht bewaldeten
Umgegend von Jakobswalde gesammelten Pilze. Auf jeder
Tafel ist eine Pilzspecies in verschiedenen Ansichten resp. Alterszuständen
dargestellt, die Abbildungen sind naturgetreu, durch scharfe
Linien sind die charakteristischen Merkmale hervorgehoben, die Bestimmung
der Species bietet dadurch meist keine Schwierigkeiten.
Die Species ist meist nach Roehl ing’s deutscher Flora bestimmt.
Trevi r anus hat im Jahre 1823 Berichtigungen in den Bestimmungen
vorzunehmen gesucht, doch bedürfen auch diese noch mancher Richtigstellung.
— Eine bemerkenswerthe Seite dieser Abbildungen ist es,
dass G. alle Pilze, wie sie ihm entgegentraten, aufnahm, so dass man
hier eine grosse Zahl auch solcher Pilze dargestellt sieht, die man in
anderen selbst grösseren Werken nicht findet. Von interessanteren
Formen mögen z. B. erwähnt sein: Ghaeromyces maeandriformis
Vitt, (als Tuber cibarium), Gordyceps militaris, Cord, capitatus,
Sistotrema rufescens, Hydnum cirrhatum, H. melaleucum, Rhizina
undulata, Oymnosporangium clavariaeforme, G. conicum, Peziza re-
ticulata, P. brunnea, P. ooccinea. Geäster rufescens etc.
Zu erwähnen sind auch Mer eine Anzahl von Pilzabbildimgen,
welche um diese Zeit in dem Naturfreunde von En dl er und Scholz *)
1) Der Natu rfreu n d oder Beiträge zur Schlesischen Naturgeschichte mit
Natur-Abbildungen nebst Beschreibungen derselben von E n d l e r , und andere