355. E. verticillatum (L.?) Br. & Scli. (ß n jum L .'i — Trelsia Brld.)
Basen 1 - 5 Cm. h., blaugrün, unten weisslicli. Bl. etwas abstehend, schmal
lanzettlich, zugespitzt; am Rande Ilach, n u r in d e r M itte g e z ä h n t ; Rippe
fast auslanfend; Zellen des untern Bl.theiles verlängert rectangulär, wasserhell.
Kps. auf 0,5 — 1,5 Cm. h., röthlichem Stiele aufrecht, braun; Deckel
trocken pfriemenförmig, Deckelzellen gross, spiralig geordnet. 1\. fr. Juni, Juli.
An triefenden Kalkfelsen (Tuffbilduiigen) und an feuchten Mauern in der
Ilgl. und Bg. sehr selten, bei uns nur steril. Jau e r: in der Moisdorfer
Siülucht auf Urthonschiefer; Riesengebirge: am alten Bergwerke im Rlesen-
gruiule auf Urkalk (950 M.). Von Trichost. iophac. ist es schon an Ort und
Stelle durch die weissglänzende Bl.basis zu unterscheiden.
77. Gatt. Didymodon Hedw.
Die Glieder dieser durchaus küiistlicheu Gattung besitzen,
obwohl sic uuter sich ziemlich ahwcicheii, im Allgemeinen die
Tracht vou Trichostomum. Bl. meist gewunden und kraus, oft
sehr schmal; Bl.zellen oben rundlich quadratisch, sehr warzig. Kps.
länglich bis cylindrisch; Per. aus 16 ungetheilten oder bald mehr,
bald weniger 2 Schenkeligen, aufrechten, haarähnlicheii Zähnen
gebildet.
* Zwitterig oder polygam.
356. D. rubellus (R o th ) Br. & S ch . (Grimmia Roth. — Weisia cur-
virostra Brid. — Trichost. ruh. Rabenh.) Meist dichtrasig, 0,5 — 3 Cm. h.,
r o t h b r a u n , u n t e n f e u e r r o t h . Bl. trocken kraus, die oberen grösser, aus
fast eiförmiger Basis linealisch lanzettlich, stumpflig, mit kurzer Stachelspitze;
am Rande schwach umgerollt, ganzrandig (selten In der Spitze spärlich
gezähnt); Rippe in der Spitze endend. Bl.grundzellen rectangulär, wasserhell.
Kps. meist 1 Cm. h. gestielt, länglich, im Alter röthlich; Deckel kürzer oder
länger schief geschnäbelt; Ring breit. 4 fr. August — November.
An Felsen und Mauern, selbst auf Erde, von der Eb. bis auf’s HGb. sein-
gemein, meist reichlich fr.
** Zweihäusig.
357. D. luridus H o r n s c h . fWcAosi. Spruce. — T. trifarium Q.M.\\W.)
Lockerrasig, selten über 1 Cm. li., oft polsterförmig, braungrün. Bl. meist
starr, abstehend, k u r z eilanzettlich, zugespitzt, die oberen etwas stumpflich;
Rand unten bis o b e r h a lb d e r M i t t e umgerollt, ganzrandig; Rippe dick, in
der Spitze.endend; Bl.zellen ziemlich gross, ü b e r a l l r u n d l i c h q u a d r a -
t l s c l i , s e h r d ic k w a n d ig , n i r g e n d s wasserhell, kaum warzig. Kps. 1 Cm.
h. gestielt, länglich, etwas gebogen; Deckel kegelförmig; Ring schmal. 4 fr.
April, Mai.
An feuchten und überrieselten Steinblöcken (besonders Sandstein) in der
Eb. sehr selten, bei uns steril. Breslau: am Strauchwehre vor dem zoologischen
Garten; auch dort nur ein Mal gesammelt. — Mit Trichost. cordatum
zu vergleichen.
358. D. cylindricns (B ru c h ) Br. & S ch . ( TFeisjo Bruch. — Trichost.
C. Müll.) Tracht von Barh. tortuosa, doch die Rasen minder ausgedehnt,
mehr locker und niedrig, s t a r r und d u n k e lg r ü n . St. meist niedergedrückt,
selten aufrecht, bis 4 Cm. li. Bl. ausgcbrcitct und gewunden, trocken sein-
kraus, l a n g , s c lim a l l i n e a l i s c l i , ziigespitzt; am Rande flacli, gegen die
Spitze meist undeutlich gezähnt; Rippe in der Spitze endend; Blgrundzcllen
wasserhell, rectangulär, n i c h t s c h a r f von den warzigen, quadratischen Zellen
abgegrenzt. Kps. oft 2 aus 1 Hülle auf bleicligelben, 1 Cm. b. Stielen
schmal cylindrisch, liclitbraun; Deckel lang pfriemenförmig. 4 fr. Winter
und Frühling.
An feuchten und überrieselten Felsblöcken (Granit und Sandstein), seltner
an-Maueni in der Hgl. und niederen Bg. zerstreut, selten fr. Bunzlau (bei
160 M.); Löwenberg; Münzethal bei Jannowitz; Sattlerschluclit bei Hirscli-
b e rg ; am Fusse des Riesengebirges: Kochelfall fr., Brückenberg, Krummhübel,
Eulengrund bei 600 M .; Glatzer Gebirge: Merkelsdorf fr. und Adersbach
an Sandstein; Czaniosiner Buchenwald bei Leschnitz O.S. an Mauertrümmern.
78. Gatt. Pottia Ekrh.
Einjährige und zweijährige, kleine Erdmoose. Bl. hreit, etwas
warzig; Bl.zellen oben locker, kurz 6 seitig, chlorophyllreich,
unten sehr verlängert, wasserhell. Kps. oval oder verkehrt
eiförmig; Spaltöffnungen phaneropor; Per. fehlend oder in 16
entfernt gegliederten, ungetheilten, oder unregelmässig gespaltenen
oder durchlöcherten, bisweilen rndimentären Zähnen vorhanden.
Mit Ausnahme von P. Heimn einhäusig.
^ Anaca lyp ta Röhl. Kps. m it Per.
359. P. lanceolata (D ic k s .) C. M ü lle r . (Bryum Dicks. — Anacalypta
Röhl.) Lockerrasig. St. 0,5—1 Cm. h., meist einfach. Bl. kaum warzig,
länglich bis breit lanzettlich, ziigespitzt, durch die auslaufende Rippe lang
stachelspitzig; am Rande zurückgeschlageu, ganzrandig; Bl.zellen oben mmder
locker. Kps. meist 0,5 Cm. h. gestielt, oval und länglich; Haube glatt;
Deckel kegelförmig, meist s c h i e f g e s c h n ä b e l t ; Deckelzellen in schiefen
Reihen; Ring einfach, schwer abtrennbar; Per.zähne meist r ö t h l i c h , auf
deutlicher basilärer Haut, ganz oder durchlöchert. 0 ir. März, April. Aendert
vielfach ab.
Auf lockerer Erde, auf erdbedeckten Mauern, besonders auf kalkig-thonigem
Boden, in der Eb. und Hgl. verbreitet, stets reichlich fr. Höehster
Standort: am Abhange des Kitzelberges bei Schönau (600 M.).
360. P. Starkeana (H edw .) C. M ü ll. (IVeisia Hedw. — Anacalypta
N. & H.) Gruppen- oder heerdenweise, zwergig; das ganze Moos kaum
0,5 Cm. h. Bl. eilanzettlich, durch die auslaufende, starke, rötliliche, Rippe
stachelspitzig, warzig; sonst wie vor. Kps. meist 0,2 Cm. li. gestielt, klein,
oval, fast derbhäutig; Haube schwach p a p i l l ö s ; Deckel k n r z k e g e l ig ,
a b g e s t u m p f t ; Ring nur angedeutet, aiiklebcnd; Per.zähne auf u i e d r i g c r
Haut, k u r z , s t u m p f l i c h , blass gelblich, oft nur rudimentär. © fr. ücto-
ber — April.
Auf kalkigen und mergeligen Aeckern. licsonders auf Brachen, in der Eb.
und Hgl. zerstreut, stets fr. Guhrau: Gross-Tscliirnau; Ingramsdorf: am