(It'ii Zellcokcn stark verdickt; Zellen der inneren o h n e H a lh r in g f a s e r n
(undeutlich mit einzelnen Ringen oder unvollständigen Spiralen). Sporen schwach
gekörnelt, mehr rundlich. Schleuderer kürzer, nicht gewunden und hakig,
durch Spaltung meist 3 und 4 spirig, Schlanchzelle deutlich gekörnelt. 2J. fr.
Auf feuchtem Kalk- und Mergelboden in der Hgl. und Bg. zerstreut, oft
fr. Bunzlau: Muschelkalkbrüche bei Warthau; Schönau: Kitzelberg bei
Kauffung; Hirschberg: Kapellenbcrg bei Berbisdorf (Kalk) und in Mergelsümpfen
am Grunauer Spitzberge; Tscbischdorf bei Lähn auf Kalkunterlage;
Zug des Annaberges (Kalk) in O./S.; Czarnosin bei Leschnitz O./S. Wahrscheinlich
gehören auch die von N e e s erwähnten Pil. aus dem Katzengebirge
von Skarsine bei Trebnitz hierher, wo an verschiedenen Punkten kalkhaltige
Schichten zu Tage treten. Möglicherweise kommt die Pfl. auch einhäusig vor,
doch gelang es mir au Herbarsex. nicht, den Zusammenhang zwischen den
und ¥ Pfl- eines und desselben Rasens nachzuweisen.
26. Gatt. Blasia Micheli.
Die Gattungsmerkmale sind in der Artheschreibung liervorgchoben.
106. B. p u silla L. (Jungerm. Blasia Hook. — B. Hookeri, B. germanica
et B. Funchii Corda.) Zweihäusig; Pfl. kleiner und seltener. Pfl.
lieerdenweise in s t r a h l i g e n R o s e t t e n von 3 — 4 Cm. Durchm., blaugrün
z u r i 'r . r e i f e g e lb l i c h u n d h a lb v e r d o r r t . Laub im unteren Theile
durch zahlreiche, weissliche Wurzelhaare angeheftet, wiederholt gabelspaltig,
wellig gelappt, in der Mitte mehrschichtig (8— 14 Zelllagen mit den Elpider-
nüszellen) mit einem Strange langgestreckter Zellen (in denen sich häufig
Kalk ablagert), an den Seiten allmählich in 1 s c h i c h t ig e Bl. übergebend,
die s ic h o b e r s c h l ä c h t i g d e c k e n und parallel der Längsaxe des Sprosses
eingefügt sind; unterhalb dieser Seitenbl. befinden sieh 2 Bl,obren (kugelige
Gebilde, die in der Regel Vostoc-Colonien beherbergen). Die Unterseite des
Laubes entwickelt jederseits in einer Längsreihe nahe den Seitenrändern
s c h u p p e n f ö rm ig e U n t e r b l , Auf der Oberseite des Laubes finden 'sich
gegen den Scheitel (an sterilen und ¥ Pß-) z a c k ig e B r u t s c h u p p e n und
(an (J Pfl.) f l a s c h e n f ö rm ig e B r u t k n a s p e n b e h ä l t e r , welche ovale,
gestielte Zellkörper (G em m en ) nnd zahlreiche 1 zellige Haare enthalten.
Antheridien elliptisch, gelblich, auf kurzem Träger und von Haarpapillen
begleitet, zu mehreren hintereinander in einer Reihe, einzeln in einen überwölbten
Hohlraum eingebettet, der sieh äusserlich als ein ellipsoidischer Höcker
kennzeichnet. Von den zahlreichen Archegonien versinkt das b e f r u c h t e t e
durch Ueberwallung in eine Fr.höhle, deren Wandung eine schief nach vorn
gerichtete, walzenförmige Auftreibung an der Oberfläche des Sprossendes bildet.
Durch Streckung des Kps.stiels zerreisst beim Austritt der entwickelten
Kps. die Decke der Höhlung am vorderen Ende in der Richtung des Ausführungskanals.
Kps. langgestielt, k u rz -o v a l, gelblich, 4klappig, innere Wandung
mit unvollständigen Ringfasern; Zellecken der äusseren mit gelben Verdickungsknoten.
Sporen rundlich, bräunlich-gelb, schwach granulirt. Schleuderer
sehr laug, meist 2 spirig, oft durch Spaltung 2 und 3 paarig, grösstentheils
centralständig-bleibend. 2j. fr. im zeitigen Frühjahre.
Auf feuchtem Sand- und Lehmboden, in Wald- und Hohlwegen, an Grabenwänden,
Teich- und Flussufern, Bahnausstichen etc. in der Eb. und
Hgl. ziemlich häufig, doch nur stellenweise, dann aber massig fr. Höchster
Standort: Gräfenberg im Gesenke bei 710 M.
11. Ftim. Aneiireae.
Die Familien-Charaktere folgen in der Beschreibung der
Gattung.
27. Gatt. Aneura Dmrt.
(BSmeria Raddi. — liiccardius Gray.)
Der blat t lose Thallus ist selten ungetheilt, meist bandförmig
viel lappig, durch Endverzweigung fast regelmässig-
gefiedert, mehrschichtig, gegen die Axe mehr oder minder
verdickt, al le Zel len ganz gleichart ig, unterseits in der
Nähe des Scheitels mit 1 zeitigen Kenlenhaaren; Wurzelhaare
meist spärlich. Die fertilen Sprosse werden durch Endverzweigung
angelegt, entwickeln sich aber erst von der Vegetationsspitze
entfernt, in den Einbuchtungen der Seitenränder, zu kurzen
sei t l ichen Geschlechtsästen, c? Ast rundlich his länglich
nnd linearisch, an der Ventralseite haarig, mit 2 seitlichen
Reihen kleiner, crenulirter Lappen, der Mündung kleiner Höhlungen,
iu welche die kugeligen, bleichen, fast ungestielten xVnthe-
ridien (4—20) einzeln eingesenkt sind; Paraphysen 0. ¥ Ast
ventral haarig, Archegonien zu 3—10, griffellos, von Haaren und
zuweilen mit blattähnlichen Gebilden begleitet, Hüllbl. gedrängt,
schuppenförmig, zerschlitzt. Bei Entwickelung des hefruchteten
Archegoniums wird durch Wucherung des Blüthenbodens
die Haube vergrössert , mehrschicht ig- f lei schig, fast
cylindrisch; sie ist zuletzt im oheren Theile durch vorspringende
Zellen höckerig-rauh, im unteren haarig, mit den Resten der
verödeten Archegonien bekleidet und mit dem Grunde der Hüllbl.
verwachsen. Kelch 0. Kps.stiel laug, am unteren Ende nur
lose mit dem Blüthenboden verbunden. Kps. oval oder länglich,
4klappig, Wandung mehrschichtig, die innere mit Halbringfasern;
Klappen aussen rinnig, oft mit Neigung sich spiralig zu drehen.
Schleuderer zu mehreren auf einer Verlängerung der
innern Kps.wand (excl. Ä. pinnatif.) pinsel förmig-blei bend,
lang, an beiden Enden verdünnt, Schlauclizelle etwas
gefärbt, mit einer bandförmigen Spiralfaser. Sporen klein.
107. A. ping-uis (L.) D m rt. (Jungerm. L.) Z w e ih ä u s ig . Habitus
und Wuchs von Pellia und wie diese vielgestaltig. Laub f e t t g l ä n z e n d ,
intensiv dunkelgrün, von 1 Gm. bis über b Cm. 1., meist 5—10 Mm. br., flach,
bisweilen mit aufsteigenden, etwas welligen Rändern, bald vielfach ausgerandet
(niemals rein gabelig verzweigt), bald einfach und ziemlich gleichbreit bis
schmal linearisch, unterseits dicht filzig von blas.sgelblichen Wurzelhaaren;
der mittlei'e Theil der Laubachse ( 8 - 1 0 Zellschichteu) geht allmählich in die 3 und
2 zellschichtigen Seitenflächen über, die n u r s e l te n von einem Ischichtlgen