t i Bl. ungleiclilappig;.
]9. S. curta (M a rt.) N. v. E. (Jungerm. Mart.) E in h ä u s i g ; Bl.
unterhalb der oder au besonderen Aesten. In Wuchs und Tracht sehr veränderlich,
in kleinen, ilacheu Rasen oder truppweise, hell- bis dunkelgrün, seltener
bräunlich. St. bis 2 Cni. h., aiiirecht oder aufsteigend, reich verzweigt,
abwärts wurzelhaarig. Bl. an der Spitze gedrängt und grösser, z iem lic h
s c h l a f f , nicht herablaufend, t i e f 2 1 a p p ig , der u n t e r e L a p p e n g r ö s s e r ,
ruudlicli oder eiförmig, stumpf oder zugespitzt, der obere quadratisch oder
triangulär, meist gespitzt, beide ganzrandig oder entfernt gezähnt; Zellen
g r o s s und d u r c h s c h e in e n d , rundlich, am G r u n d e l ä n g l i c h , Zellecken
deutlich verdickt; Cuticula fast glatt; Keiinkörner in g i p f e l s t ä n d i g e n ,
g r ü n g e lb e n H ä u f c h e n oder raiidständig an den ausgefresseu-gezähnten
obersten Bl., lang-elliptisch, oft etwas gekrümmt, einzellig. Antheridien zu
2 — 4:, n a c k t oder nur mit w e n ig e n 1 z e l l ig e n H a a r a n s ä t z e n gemischt
in fest gleichlappigen Hüllbl., Träger so lang als die ovale, gelbliche Antlie-
rciikiigel. Kelch länglich verkehrt-eiföriiiig, platt, oben etwas faltig, Mündung
ungleich fransig-gezähnt. Kps. eilänglich. 2J. fr. im zeitigen Frühjahr.
Auf sandig-thonigem Boden, in Gräben, auch an Felsen in der Eb. und
Hgl. verbreitet, steigt nach N. v. E. auch auf den Kamm des HGb.
Anm. N e e s bezeichnet in Nat. I. p. 222 durch die Worte: „die Blüthen
kommen stellenweise, sowohl an besonderen Trieben als an fruchttragenden vor“
diese Art als e in h ä u s ig ; dessenungeachtet spricht er von Var. ß auf p. 224,
dass er die Blüthen an sehr kleinen Pflänzchen gefunden habe, worunter er, wie
aus Nat. I. p. 344 hervorgeht, eigene ( j Pfl. versteht. Weil ich nun bei meinen
Untersuchungen Var. ß stets zweihäusig fand, habe ich diese auffällige
Form, deren Pfl. von C o r d a als Jung, rosacea beschrieben wurde, unter
dem C o r d a ’schen Namen vorläufig als eigene Art restituirt. Indessen habe
ich auch an den Formen der Reihe a. communis vergeblich nach einhäusigen
Blüthen gesucht, doch kann ich bei einem so ausgezeichneten Beobachter wie
N. V. E. nicht aimehmen, dass ihm bei Beschreibung der Blüthen der
S. curta etwa Exemplare von Jung, obtusifolia Vorgelegen haben sollten (im
Urb. V. Fw. kommt allerdings diese Verwechselung häufig vor), umsoweniger
als auch in ändern Floren, z.B. in R a b e n h o r s t ’s Kryptog.Fl. von Sachsen p.337
und V. K l i n g g r a e f f , Crypt. Pr. p. 29 8. curta als monoecisch angegeben wird.
20. S. rosacea (C o r d a ) N. v. E. (Jungerm. Corda. — J. curta ß
procumbens Lindenb. — J. curta ß minor, purpurascens N. v. E. — J. Conradi
Corda. Z w e ih ä u s ig . Klemer! Dichtverfilzt flachrasig, purpurn, gelbbraun
oder braungrün mit purpurnen Endknospen (¡^ Blüthenständen). St. 0,5 bis
1 Cm. 1., k r i e c h e n d , bis zur aufstrebenden, unterseits meist blutrothen
Spitze d i c h t w u r z e l h a a r i g . Bl. gedrängt, aufwärts grösser und dicht
dachziegelig, d e r b , ungleich 2 lappig, o f t u n g e z ä h n t ; der untere Lappen
meist gerundet, angedrückt und d o p p e l t g r ö s s e r als der etwas aufsteigende,
meist zugespitzte obere; Zellen gross, gleichmässig rundlich, Zellwände und
Ecken stark verdickt, Cuticula deutlich gekörnelt; Keimkörner meist randstäii-
dig an den oberen Bl., die in Folge dessen wimperig-gezähnt erscheinen, oder
in endständigen Häufchen, grünlich, meist länglicli oder birnformig, gewöhnlich
quergetheilt. ri' Blüthen in einem r o s e t t e n f ö rm i g e n , p u r p u r n e n
K ö p f c h e n ; Antheridien zu 1—3, mit kurzen Haaren gemischt, in sehr hohlen.
fest gleiclilappigen, eirundlichen Bl., Träger halb so lang als die grosse,
ovale Kugel. Kelch aufrecht, au der Mündung kleingezähnt. 2|. fr. März.
Auf Mergelboden und sandig-thonigem Haidelande, in der Eb. und Ilgl.
wie es scheint häufiger als vor. Lähn: Buschkäthe; Hirschberg an mehreren
Orten; Cudowa; an der Heuscheuer; Czarnosin bei Leschnitz O.S.
Anm. Jung, affinis Hüben. Hep. germ. p. 248 [S. rosacea ß ramosa N.
V. E. — .7. rosacea ß Opizii N. v. E. in v. Fw. Hrb.) gehört nach H ü b e u e r ’s
Exemplaren von Zweibrücken nicht in den Fonnenkreis der 8. curta. Seine
Ex. sind und zeigen je 2 und 3 mit gegliederten Haaren uud blattähnlichen
Paraphysen gemischte Antheridien. Die O p iz ’sche Pfl. von St. Matthäus bei
Prag sah ich nur in wenigen sterilen Individuen; diese zeigten rothbrauue, an
beiden Enden zngespitzte, quergetheilte Keimkörner, ganz von der Form, wie
ich sie grün gefärbt vielfach bei 8. aequiloba beobachtete. Beide Pfl. zeigten
im Zcllnetz grosse Uebereinstimmung, doch ist es mir bei der Dürftigkeit der
Exemplare unmöglich, ihnen einen sicheren Platz zuzuweisen. Sie gehören
vielleicht in den Formenkreis der S. aequiloba.
Nach allen nur spärlichen Proben, die ich von Jung. Conradi in v. Fw.
Hrb., in Hüb. & G e n th und aus dem Hrb. Z e y h e r gesehen habe, ist diese
Art unbedingt in den Formenkreis von S. curta zu stellen; v. Fw. bemerkt
im Hrb. wiederholt: „Hier scheint es mir evident, dass die junge Pfl. ,7. Conradi;
J. curta die alte derselben Species sei.“ Aehulich äussert sich auch
N. V. E. ln seinen handschriftlichen Bemerkungen im Hrb. v. Fw.
21. S. umbrosa (S c h r a d .) N. v. E. (Jungerm. Schrad.) Zweihäusig.
Rasen ausgedehnt, flach polsterförmig, gelblichgrün, gebräunt, zuweilen purpurn.
St. 0,5—2 Cm. 1., aufsteigend, an der Spitze abwärts gekrümmt, weit
hinauf wurzelhaarig. Bl. aufwärts etwas grösser, nicht herablaufend, tief
2 lappig; der u n t e r e Lappen 2 bis 3 mal grösser, a b w ä r t s g e b o g e n , fast
e i n s e i t s w e n d i g , der o b e r e p a r a l l e l d em S t. d i c h t an g e d r ü c k t ,
b e id e eilänglich, spitz, im oberen Theile ungleich s c h a r f g e s ä g t ; Zellen
klein, rund, am Grunde oval bis länglich, rings verdickt; C u t i c u l a gruftig
und deutlich punktirt; K e im k ö r n e r in endständigen, dunkelbraunen Häufchen,
länglich, meist quergetheilt. A n t h e r i d i e n zu 1 oder 2, von wenigen kurzen
Haaren begleitet, in kleinen, bauchigen, fest gleichlappigen Hüllbl., Träger so
lang als die verkehrt eiförmige Kugel. Kelch zuletzt doppelt so lang als die
Hüllbl., länglich, platt, zuweilen etwas faltig, Mündung ausgeschweift, nicht
gezähnt. 4 fr. April — Juni.
An Baumstümpfen, feuchten Steinen, quarzigen Felsen, auf fester Erde
und auf T o rf durch den ganzen Sudetenzug vou 300 M. bis auf’s HGb.
verbreitet und fast überall mit Blüthen und Kelchen. An gebräunten
Exemplaren sind besonders die Zellecken stark 3 eckig, an rosenrothen (/3.
purea N. v. E.) alle Zellwände gleichmässig stark verdickt. Die Form purpurea
wird mit der vor. Art oft verwechselt, vergl. Nat. III. p. 625 No. 16
Anm. — An den Sandsteinfelsen des wilden Loches bei Cudowa sammelte
V. Fw. (Nat. I. p. 208) zwischen Dicranodontium longirostre eine bis 6 Cm.
lange Form (Var. elongata N. v. E. in v. Fw. Hrb.), deren Bl. deutliche s tu m p f e
P a p i l l e n zeigen. — Als völlig glatt erschien mir bei 8capania nur die Cuticula
von Formen der 8. undulata Reihe B. mit schlaffen, grünen Bl. Dr.
G o t t s c h e nennt die Bl.oberhaut von 8. nemorosa und 8. irrigua „getüpfeltrauh.“
(Hedwigia 1866 No. 2.)
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