gefalteten Mündung wimperig-gezähnt. Kps. rothhraun, sonst wie vor. 4 fr.
Juli — September, doeh sehr selten.
In sehattigen Wäldern an morschen Baumstümpfen, am Fusse der Felsen
und auf Moorboden von der Eb. bis in’s HGb. ziemlich verbreitet, in der Bg.
am häufigsten. Die Sprossen entspringen sowohl am J als am $ Stämmchen,
sie zeigen quer inserirte Bl., bilden jedoch in ihrer Weiterentwickelung entfernt
gestellte, schräg angeheftete Bl. und Wurzelhaare und schliessen am
Ende gewöhnlich mit einer Blüthe ab. Bei der Pfl. von Helsingfors leg.
S. 0 . L in d b e r g (G. & R. Hep. eur. No. 432) weichen die Blüthen ab, indem
sie völlig denen von J. Schreberi gleichen,
f t Bl. bis zur Basis 3—4 theilig.
60. J . setiformis E h rh . (Anthelia Dmrt. — Chandonanthus Lindb.)
Zweihäusig. Basen bisweilen in ausgedehnten, hohen Polstern, g e lb b r a u n .
St. 2 Cm. selten bis über 1 Dm. 1., f a d e n f ö rm ig , d r e h r u n d , brüchig,
gabelig getheilt, aufrecht oder niedergebogen, äusserst kurz wurzelhaarig bis
kahl. Bl. stets gedrängt, dicht dachziegelig, fast quer inserirt, fast quadratisch
aber breiter als lang, b is z u r B a s i s in 3 b is 4 a u f r e c h t e , s p i t z
e i l ä n g l i c h e L a p p e n g e t h e i l t , d i e R ä n d e r d e r A b s c h n i t t e a u s w ä r t s
g e b o g e n , u n t e n b is z u r B a s i s m it l a n g e n , r ü c k w ä r t s g e r i c h t e t
e n Z ä h n e n , Zellen sehr derb, blätterig aufgetrieben, gleichgross, rundlich,
rings stark verdickt;, Cuticula dick, mehr oder minder deutlich gekörnelt;
Keimkörner sehr vereinzelt. Unterbl. gross, tief getheilt, an der Basis gezähnt.
5 Hüllbl. 2 und 3 paarig, etwas grösser und spitzer. Kelch durch Sprossung
bald rückenständig, wenig die Hüllbl. überragend, dickeiförmig, bis zur Basis
lOfaltig, an der stumpfen Mündung plump zusammengezogen, hyalin und haarfein
gezähnt; Archegonien zu 8—12. 4 ß- April, Mai. Aendert ab;
b. a l p i n o H o o k . Klemer und feiner, mehr grün. St. niederliegend, oft
nur 1 Cm. 1., wurzelhaarig. Bl. minder tief getheilt, am Rande weniger
gezähnt.
Zwischen den Gesteinstrümmern des HGb. verbreitet, doch stets völlig
steril. Riesengebirge: Elbwiese, in allen 3 Schneegi-uben, kleine Sturmhaube,
Koppenplan und Schneekoppe; Gesenke: Hockschar und Köpernikstein; an
allen Standorten zumeist als Var. b. Blüthen und Früchte konnte ich nicht
untersuchen; Kelche fand ich nur an nordischen Ex. von Jockmock leg.
W i c h u r a ; sie standen in Abständen von 1 und 2 Mm. zu mehreren untereinander,
zeigten aber nie befruchtete Archegonien. Die Zellen des Kelches sind von den
Bl.zellen wenig verschieden, das Hüllunterbl. ist zuweilen ungleich 2 spaltig, wie
die Abschnitte der Hüllbl. um die Mitte mit einigen vorwärtsgerichteten Zähnen.
bb. Bl. und Unterbl. g leichgesta lte t, daher der St. fast gleichmässig Sreihig beblättert.
(Sect. 5. Aequifoliae.)
* Bl. b is cur Mitte 2 spaltig.
61. J* ju la c e a L ig h t f . (Anthelia Dmrt. — Chandonanthus Lindb.)
Zweihäusig; ^ und $ Pfl. vergesellschaftet. Rasen gross und fast polsterförmig,
braungrün, im A l t e r b l a u w e i s s . St. 1 — über 5 Cm. 1., aufsteigend,
dünn-fadenförmig, drehrund, s e h r ä s t i g , bloss am Grunde wurzelhaarig.
Bl. sehr dicht dachziegelig, a n g e d r ü c k t , quer inserirt, etwas h o h l,
eiförmig, b is u n t e r d ie M i t t e s e hm a l u n d s c h a r f e i n g e s c h n i t t e n m
2 spitz-eilanzettliche, oben ungleich kerbig-gezähnte Lappen, Bl.spitzen oft
hyalin; Zellen u n g l e i c h a r t i g , 5 und Geckig bis rectangulär, gegen den
Saum quadratisch, alle Zcllgrenzen g l e i c h m ä s s ig s t a r k v e r d i c k t ; Cuticula
fein gekörnelt. Blüthenstände dick keulenförmig. Hüllbl. kaum bauchig
; Antheridien einzeln, sehr gross, Träger kurz, Paraphysen 0. $ Hüllbl.
2 theilig, grösser und länger zugespitzt, deutlicher gezähnelt. Kelch fast
zur Hälfte emporgehoben, oval, zuletzt prismatisch, von der Mitte aufwärts
vielfältig zusammengezogen, unregelmässig eingeschnitten und ungleich gezäh-
nelt. Kps. kurz gestielt, klein, dunkelbraun; Sporen rund bis tetraedrisch-
rundlich, braun, feinpunktirt, so h r e i t o d e r w e n ig b r e i t e r als die Schleuderer,
die stets 2 b r e i t e , dunkelbraune Spiralbäiider zeigen. 4 ß . Juni, Juli.
An feuchten uud überrieselten Felsen (Nordlage) in den kühlen Schluchten
des HGb., hier und da reichlich fr. Rieseiigebirge; in allen 3 Schneegruben,
an beiden Teichen, Melzergrund und Aupagrund. - In Folge Pilz-
wucherimg bleichen hier (ähnlich wie bei Gymnomitrium) die Bl.spitzen aus,
und im Herbare überziehen sieh die Basen, wie die der folg. Art, mit weissem
Schimmel.
62. J . J u ra tz k a n a n o v . sp. (J. julacea y clavuligera et y * glaucescens
N. V. E. — J. julacea Vav. nivalis v. Fw. Hrb.) E in h ä u s i g ; A n t h e r i d
ie n u n t e r h a l b d e r A r c h e g o n i e n am Ende des St. oder der Innovationen.
Der vor. nahestehend, d o c h zw e r g ig . In flachen, d i c h t v e r f i l z t
e n , 2 - 4 Mm. h. Polsterchen, blaugrün, abwärts bräunlich. Hauptst. kriechend,
verhältnissmässig d ic k , aufwärts grün, bis zur Spitze (meist bräunlich)
kurz w u r z e l h a a r i g , mit dichtgedrängten, aufrechten, spärlich wurzelhaarigen,
keulenförmigen Tragsprossen, sterilen Sprossen und verbogenen Ausläufern.
Alle Bl. gedrängt, die des sterilen St.theils mehr a b s t e h e n d , kürzer
und breiter, die oberen bisweilen gebräunt, sonst denen der vor. ähnlich ;
Zellen zumeist quadratisch und rectangulär, wenige 5 und fleckig, alle sehr
d ü n n w a n d i g , in den Zellecken n i c h t verdickt, im Zellraume mit kleinen,
runden Zellkörpern; Cuticula deutlich gekörnelt; ünterbl. wie hei vor.
Hüllbl. (zu 2—4 Paar) angedrückt, wenig hohl, sehr breit, meist nur zu
1/3 eiiigesclmitteu; Antheridien einzeln, kugelig, gross, bleich; Träger 2 zellreihig,
kurz; Paraphysen 0. $ Hüllbl. länger, tief getheilt, deutlich kerbiggezähnt.
Kelch kaum höher als die Hüllbl., eiförmig, tief vielfältig, au der
Mündung wenig verengt und klein gezähnt; Archegonien zu 3 - 5 . Kps. sehr
kurz gestielt, klein, fast kugelrund, gelbbraun; Sporen grösser als bei vor.,
rund bis tetraedrisch; b r ä u n l i e h g e l b , d i c h t g e k ö r n e l t , d r e im a l so
b r e i t a ls d ie s e h r s c h m a l e n , l a n g e n S c h l e u d e r e r , d ie in d e r R e g e l
d r e i s e h r s c h m a l e , b r ä u n l i c h g e l b e S c h r a i i b e n h ä n d e r b e s i t z e n
4 fr. Juli.
Auf nackter, fester Erde im HGb., stets fr. Wurde von mir im Juli 1871
an der Südseite des Bruimenbergcs bei circa 1300 M. entdeckt, wo sie m
Gesellschaft von Sarcoscyphus Funckii an den Rändern festgetretener Fuss-
wege ausgedehnte Flächen überzieht. Die Pfl. ist durch deu ganzen Alpenzug
in der Nähe der Schneegrenze weit verbreitet.
Anm. In den Schleuderern findet sich ausser den beiden gewöhnlichen
Schraubenbändern, welche sich an dem einen Ende, wie bei den meisten Lebermoosen,
zu einer Schlinge vereinigen, stets noch ein drittes Band, das an dem
einen Ende, wie die beiden ändern, offen bleibt, am entgegengesetzten jedoch
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