Lescuraea striata und Campylostelium saxicola. Die meisten dieser
Eigenthümlichkeiten kommen jedoch zu vereinzelt vor, als dasä
sie dem Moosbilde dieser Region ein charakteristisches Gepräge aut-
drücken könnten. Bestimmender hierfür sind eine Anzahl weit verbreiteter,
doch auch absteigender Bergmoose, mit denen gegen dit
obere Waldgrenze zahlreiche absteigende Hocligebirgsmoose siel
mischen, wie auch der Umstand, dass über 150 Moose der Ebent
und der Hügel die Bergregion nicht erreichen.
Das Ho c h g e b i r g e zählt 210, darunter 30 nicht absteigend!
Arten: Hypnum arcticum, H. Vaucheri, H. Heufleri, H. hamuk
sum, Brachythecium plicatum, Lescuraea saxicola, Myurella julacea,
Polytrichum sexangulare, Philonotis adpressa, Mnium suhglohosnn
Bryum arcticum, Wehera Ludwigii, W. Breidleri, W. cucidlata
W. longicolla, W. polymorpha, Tayloria splachnoides, EncalypU
apophysata, E. rhabdocarpa, Grimmia elatior, G. torquata, G. sulcata,
Barbula mucronata, Leptotrichum zonatum, Dieranum Mül-
lenbeckii, D. fulvellum, Weisia Wimmeriana, Anoectangium com.
pactum, . Ändreaea rupestris [ und Sphagnum Lindbergii]. — Bei
echten Hochgebirgsmoosen sind sicher noch zuzurechnen; Hylocmi,
Oakesii, Hypn. molle, H. calUchroum, H. pallescens, Plagioti
Mühlenbeckii, Dichelyma falcatum, Oligotriclium hercynicum, Ziem
julacea, Bryum Mühlenbeckii, Splachnum sphaericum, Amphon
dium lapponicum. Grim, contorta, G. alpestris, Bacom. patens, R
sudeticum, Desmatodon latifolius, Leptotrichum glaucescens. Dien
num Starkii, D. falcatum und I>. Blyttii, obwohl sie bei uns stellenweise
weit unter die obere Waldgrenze hinabsteigen; andere rei
eben bis an die untere Grenze der Bergregion, einige wenige sogai
in das Hügelland und in die Ebene. Nahezu die Hälfte aller Moosf
des Hochgebirges besitzt eine gemischte Verbreitung, auf sie scheiai
die Höhendifferenz fast keinen Einfluss auszuüben. —
Je nach der Heimath lassen sich die schlesischen Moose au
besten in 3 Gruppen vereinigen: sie gehören entweder dem Hoci-
gebirge oder der Ebene an, ein kleiner Theil nachweisbar dei
Bergregion. Nur wenige sind an bestimmte Höhen gebunden, dif
meisten besitzen Neigung zum Auf- und Absteigen, und fast Vs alle:
Moose ist durch alle Regionen vertreten; doch dürfte es möglit!
sein, auch diesen, je nach der Häufigkeit und Dichtigkeit ihres Vor
kommens, einen Heimathschein auszustellen.
Andere Ungleichheiten in der Vertheilung nach dem Substa
sollen nur kurz angedeutet werden, um einige bestimmte Gesichts
punkte zu gewinnen. —
Nur wenige Moose sind e s , die an ihre Unterlage gar keine
Bedingungen zu stellen scheinen, sondern wie Hypn. cupressif.,
Geratodon und Barbula ruralis etc. so zu sagen Allesbewolmer sind.
Die Existenz aller übrigen ist mehr oder minder von der Beschaffenheit
des Substrats abhängig, wenn auch die bestimmende Ursache
mehr vermuthet als erklärt werden kann, da eine endgültige Lösung,
wenn sie überhaupt möglich ist, hier nur von der experimentellen
Physiologie erwartet werden darf.
Nach der chemischen Beschaffenheit des Substrats sondern sich
die Moose in solche, die auf kalkfreiem und in solche, die auf kalkhaltigem
Boden Vorkommen. Exquisite Kalkbewohner sind bei uns
nur: Hypnum Halleri, Eurh. striatulum, Amblyst. confervoides,
Philonotis calcarea, Bryum Funckii, Trichostom. fexicaule, T.
crispulum, Desmatodon cernuus, Grimmia orbicularis, G. anodon,
G. tergestina, G. crinita, Eucladium verticill., Anodus Donnianus,
Gymnost. calcareum. — Dagegen gedeihen Eurhynch. crassin. und
Ginclidotus fontin., die anderwärts reine Kalkmoose sind, bei uns
nur auf kalkfreien Kieselgesteinen. — Etwas grösser ist die Zahl
der Arten, welche auf den verschiedenen Gesteinen Vorkommen, die
keinen kohlensauren Kalk enthalten. Solche wirklich kalkscheue
Moose sind: die Sphagnen, die Andreaeen, Hypnum molle, H. arcticum,
Brachyth. plumosum, Dichelyma, Fontinalis, Pterigynandrum
f l i f . , Heterocl. heteropt., Isothecium myurum et myosuroid., fast
alle Bacomitrien, viele Grimmien, Hedwigia, Schistostega, Blindia,
Brachyodus, Dieranum longifolium.! D. Blyttii, Gynodont. polycarpum,
Weisia denticulata, Gampylopus, Gampylostelium, Amphoridium
Mougeotii, Dicranod. aristat., Tetrodontium und Goscinodon. —
Die Versuche, nach Gesteinsreihen oder einzelnen Gesteinsarten
Moosgruppen zu bilden, lieferten keine Resultate, indem die augenfällig
sehr charakteristische Pflanzengemeinde sich schliesslich doch
nur aus Gliedern zusammensetzt, die mehr oder minder häufig auch
an ändern Gesteinen auftreten. —
Ungleich wichtiger für die Besiedelung durch Moose ist die
Form und die physikalische Beschaffenheit des Substrats. Andreaeen
und Grimmien leben nur auf Gestein, dem sie unmittelbar aufzusitzen
scheinen; andere gedeihen nur auf organischer Unterlage, so
auf Holz, nacktem Torf und verwesendem Dünger. Unter den
Holzbewohnern bevorzugen einige modernde Stämme, wie Buxbaumia
indusiata, Plagioth. silesiacum, andere feste Rinden z. B.
gewisse Dicrana und Orthotricha\ nur auf Nadelholz leben
Orthotr. leucomitrium, allein auf Laubholz Barbula latif., Zygo