anfsteigend, bleieh, reiehlich und niannigfacli verzweigt, stellenweise wurzelhaarig.
Bl. gcwöhnlieh entfernt und horizontal absteliend, seliräg inserirt, fast
flach, stets (oft doppelt) breiter als der St., rundlich-quadratisch, durch eine
bald breitere, bald engere, doch s t u m p f l i c h e Bucht his zur Mitte in 2 l a n z
e t t l i c h e , g r a d e his etwas zusammeimeigeiide, spitze Lappen getheilt;
Z e l le n s e h r w e i t u n d l i c h t , 5 — G e c k ig , d ü n n w a n d ig , Zellkörper 0;
C u t i c u l a g l a t t (selten äusserst fein punktirt); Keimköriier höchst selten,
dann endständig an locker beblätterten Sprossen, ü n t e r b l . g ew ö h n l i c h
f e h l e n d , nur in den § Blüthenständen deutlich. Blüthenstände endständig
an den Hauptästen oder an ventral angelegten eigenen Aesten, Hüllbl.
vielpaarig, gedrängt und meist aufgerichtet, gross, hohl, oft mit einem dorsalen
Lappen oder Zahne; Antheridien bleieh, kugeli.;;, Träger 2 zellreihig, kurz;
Paraphysen 0. Fr.a st kurz oder länger, häufig mit Wiederholungsspross; Bl.
In mehreren Wirteln; Hüllbl. und Hüllunterbl. in der Form veränderlich, zuweilen
gegenseitig verwachsen, die lanzettlichen Lappen (2 — 5) ausgeschweift
bis gesägt. Kelch lang, fast cylindrisch, aufwärts verdünnt und prismatisch,
an der Mündung g e z ä h n e l t , n i c h t gewimpert. Kps. oval, klein, gelbbraun,
Klappen 2 schichtig, aussen riimenförmig, Sporen braungelh, dicht punktirt, so
breit oder fast so hreit als die rothbraimen Schleuderer. 2J. fr. April, Mai.
Auf nackter Erde, an Waldwegen, Gräben, morschen Baumstümpfen, auf
Moorboden und an kieselhaltigen Felsen, überhaupt unter den mannigfachsten
Verhältnissen und in zahlreichen Formen von der Eb. bis auf’s HGh. gemein
und stets reichlich mit Kelchen.
Anm. Bei Durchmusterung der verschiedenen Formen, von denen einige
deutliche Üebergänge zur folg. Art bilden. Ist es mir nicht gelungen, im Blü-
thenstande wesentliche Verschiedenheiten zu enidecken. Nie sah ich Antheridien
direct unterhalb der Archegonien an der Axe des Tragsprosses, obwohl
zwischen dessen vegetativen ßl. zuweilen Aeste entspringen. Manchmal
entwickelt auch ein Hauptspross, der bereits eine Blütheiiperiode durchgemacht
hat, wieder gewöhnliche Bl., um dann mit einer scheinbar gipfelständigen
§ Blüthe abzuschliessen. J. A le n z e l i i N. v. E. ist ebenfalls einhäusig
uud nach einer spärlichen Originalprobe in v. Fw. Hrb. von kleineren Formen
der J. hicuspidata nicht verschieden.
72. J. connivens D ic k s . (Blepharostoma Dmrt. — Trigonanthus Spruce.)
Einhäusig. ,Der vor. Art sehr nahestehend. Lockerrasig oder vereinzelt zwischen
Sphagnen, lichtgrün oder weisslich. St. 0,6—5 Cm. h, schlaff und haarfein,
im U m f a n g e m it g r o s s e n , w a s s e r h e l l e n Z e l le n (bei durchfallendem
Lichte zeigt der St. eine dunklere Axe und einen helleren Rand),
gewöhnlich kriechend, unregelmässig ästig und kurz wurzelhaarig. Bl. entfernt
und schräg inserirt, dorsal herablaufend, flach und ausgebreitet, kreisrund,
mit einer seicht mondförmigen (etwa zu i/^ selten bis Va) Bucht und 2
spitzigen, gegen einander geneigten bis fast zusammenstossenden Lapp en; Zellen
sehr locker und wasserhell, rundlich 5 —Geckig, grösser als bei vor. und
beulig aufgetrieben, dünnwandig, an den Ecken nicht verdiekt, Zellkörper 0,
Chlorophyll randständig, Cuticula äusserst fein gekörnelt, Keimkörner 0. ü n -
te rb l nur in den $ Blüthenständen deutlich, Blüthen ziemlich lang kätzchenförmig,
sowohl an Hauptsprossen als an ventral angelegten eigenen Aesteu;
Hüllhl. quer inserirt, aufgerichtet, hohl und anliegend, oft mit eingeschlagenem
Dorsalzahne; Antheridien einzeln, kugelig, gelbgrün, Träger 2 zellreihig,
kurz; Paraphysen 0. $ Aeste kurz, ventral angelegt, lang wurzelhaarig, aufwärts
grossblättrig, o h n e W i e d e r h o l u n g s s p r o s s ; Hüll- und Hüllunterbl.
anliegend, handförmig getheilt, mit s c h m a l e n , l a n g z u g e s p i t z t e n , unten
bisweilen unregelmässig gezähnten Lappen. Kelch zur Hälfte emporgehoben,
länglich cylindrisch, oben faltig 3 kantig, m it l a n g e n , I z e l l r e i h i g e n W im p
e rn . Kps. etc. wie vor. 2|. fr. April, Mai.
In tiefschattigen Wäldern auf morschem Holze und mooriger Erde, in
allen Torfmooren und an feuchten Quadersandsteinfelsen von der Eb. bis auf’s
HGh. häufig und meist gesellig mit J. hicuspidata, meist auch mit Kelchen.
J. connivens grenzt sich keineswegs scharf von / . hicuspidata ab, es drängen
sich Moorformen der letzteren dazwischen, die sich mit Sicherheit weder bei
der einen noch ändern Art unterhringen lassen.
73. J. curvifolia Dicks. (Cephalozia Dmrt. — Trigonanthus Spruce. —■
X Baueri Mart.) Z w e ih ä u s ig ; Pfl. meist in eigenen Rasen. In ausgedehnten,
dünnen, dicht anliegenden Üeherzügen von weisslichgrüner his roth-
brauner Färbung. St. kriechend, 0,5—2 Cm. 1., bleich und durchscheinend,
drahtrund, ästig und stellenweise wurzelhaarig. Bl. dicht sitzend, quer inserirt
und nicht herablaufend, am a u s g e h ö h l t e n B a u e h r a n d e m it e in em
g r o s s e n , e i n g e s c h l a g e n e n B l .l a p p e n , his zur Mitte durch eine rundlichstumpfe
Bucht in 2 p f r i e m e n f ö rm i g e , e tw a s g e g e n e in a n d e r g e n e ig t e
u n d r ü c k w ä r t s g e k r ü m m te , I z e l l r e i h i g e A b s c h n i t t e getheilt; Zellen
ziemlich gross, wasserhell, rundlich 5 und 6 eckig, r i n g s s t a r k (angulär sehr
sta rk, doch niclit Seckig) verdickt; Cuticula so gut wie glatt; Keimkörner
raiidständig, fast rund, bleich. Unterbl. nur in den Blüthenständen. ^ Pfl.
kleiner, dichter bebl., mit kürzeren Bl.abschnitten; Antheridien sowohl in den
Hauptästen zwischen gewöhnlichen Bl., als an ventral angelegten, kurzen und
keulenförmigen Aesten hinter dem gezähnten Dorsallappen kielig zusammengefalteter
H ü llb l, denen jedoch, wie den (f Hüllbl, der eingeschlagene
Bauchlappen fehlt; Antheridien einzeln, gelblich, rundlich-oval, Träger 2 zellreihig,
knrz, Paraphysen 0. F r.a st kurz, dicht wurzelhaarig, armblättrig;
Hüllbl. gross, angedrückt, mit spitzlanzettlichen, scharf gesägten Lappen.
Kelch doppelt so lang als die Hüllbl, fast cylindrisch, 3 seitig, an der Mündung
wimperig gezähnt; Archegonien spärlich. Kps. oval, braun, Klappen
aussen fast rinnig; Sporen braun, sehr fein punktirt, fast so breit als die
rothbraunen Schleuderer. 2J. fr. April — Juni.
Nur an morschen Nadelholzstämmen in schattigen Wäldern der Bg. sehr
zerstreut. Isergebirge; Riesengebirge: Elbgrund; Zobten; Heuscheuer; unterhalb
der Seefelder bei Reinerz. [Babiagora.]
X. c u r v i f o l i a ß im h r i c a ta N. v. E. ist nach dem Originale von der
Heuscheuer in v. Fw. Hrb. die f j Pfl. von X curvifolia Dicks., wozu auch
die Diagnose Nat. II. p. 272 besser passt, als zu X hicuspidata, womit C a r -
r u t h e r (cfr. Jledwigia 1866 p. 10) diese Form vereinigte.