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304. G. terg-estina T omm . Wuchs wie vor. Bl. z u n g e n f ö rm ig ,
aus entfärbter, stumpfer Spitze a l lm ä h l i c h in ein gezähntes, sehr langes
Haar übergehend, Ilachrandig; Zellen am Bl.grunde verlängert, d o r t am
S a um e e n t f ä r b t ; die gefärbten Zellen des oberen Bl.theiles zweischichtig.
$ H ü llb l. grösser, s c h e i d e n a r t i g die Kps. einhüllend, r i n g s m it b r e i t
e n t f ä r b t e m S a um e ; die iiiuersten s c h m a l, s e h r z a r t , oben nur aus wasserhellen
rhombischen Zellen gebildet. Kps. e iu g e s e n k t , auf s e h r v e r k ü r z tem
, g e r a d em Stiele, dick-eirund, braun; Deckel gewölbt, dünn geschnäbelt;
Ring breit; Zähne purpurn, b r e i t , e n t f e r n t g e g l i e d e r t , wenig d u r c h b
r o c h e n oder an der Spitze gespalten. fr. April, Mai.
An dürrsten Muschelkalkfelscn der Hgl. sehr selten; bisher nur in O.S.
bei Gogolin; am Sakrauer und am Ndr.-Ellguther Steinberge, steril $. Findet
hier überhaupt seine Nordgrenze.
** Haube kappenförmig. Blüthen zweihäusig.
305. G. commutata (B rid .) H ü b e n . (Dryptodon ovatus Brid. — Giim-
belia elliptica Rabenh. — Gümb. ovalis C. Müll.) Rasen breit hingestreckt,
locker, leicht zerfallend, schwärzlich. St. fadenförmig, bis 3 Cm. h ., aufsteigend,
unten n a c k t. Die unteren Bl. kleiner, haarlos., die oberen l a n z e t t lic
h p f r i e m e n f ö rm ig , mit mässig langem, gezähntem Haar, f l a c h r a n d i g ;
Rippe gefurcht; Bl.grundzellen linearisch-rechteckig, dort am Rande 3 Reihen
quadratisch, wasserhell. Kps. meist 4 Cm. h. gestielt, d e u t l i c h e m p o r g e h
o b e n , oval, engmündig, derbhäutig, braun; Deckel länger oder kürzer schief
geschnäbelt; Ring breit, sich abrollend; Per.zähne d u n k e l p u r p u r n , schmal,
bis zur Mitte 2 und 3 spaltig, trocken aufrecht abstehend, 4 fr. März — Mai,
An wetterumstürmten Felsen basaltischer und quarziger Gesteine in der
Hgl. und niederen Bg. von 3 0 0 - 6 0 0 M. verbreitet und meist fr. Im HGb.
sehr selten; hier nur um die Teiche itn Rsgb. bekannt.
306. G. montana Br. & S c h . Polster dichtgedrängt, meist 1 Cm. h.,
s e h r w e ic h , graugrün. St. a u f r e c h t . Die oberen Bl, verlängert lanzettlich,
mit la n g em , gezähntem Haar, flachrandig; Rippe gleichdick, gefurcht;
Bl.grundzellen quadratisch und rectangulär. Kps. 0,2 Cm. h. gestielt, k a um
ü b e r d ie H a a r s p i t z e n em p o r g e h o b e n , eiförmig, braun; Deckel hochgewölbt,
mit k u r z em , d ic k em und schiefem Schnabel; Ring s e h r s c hm a l,
b l e ib e n d ; Per.zähne g e l b r ö t h l i c h , unregelmässig gespalten oder durchlöchert.
4 ß- März, April.
An mehr geschützten Felswänden der Hgl. und niederen Bg. sehr selten,
meist reichlich-fr. Bisher nur auf Porphyr im Katzbachthale zwischen Neukirch
und dem Willenberge bei Schönau und auf Granit bei den Spathlöchern
nahe Wolfshau am Fusse des Riesengebirges. [In der T a tra noch hochalpin.]
307. G. sulcata S a u t e r . (Gümbelia caespiticia C. Müll.) Wuchs und
Grösse wie vor., schmutzig grün bis schwärzlich. Bl. aufrecht, die unteren
haarlos, die oberen mit kurzem, glattem Haar; alle aus lanzettlichem Grunde
zugespitzt, m it 3 — 6 F u r c h e n , am R a n d e e i n g e r o l l t , Rippe gefurcht,
dick; Zellen des oberen Bl.theiles zweischichtig; Bl.grundzellen rectangulär,
h ä u t ig . Kps. auf meist 3 Cm. h., röthlichem Stiele em p o r g e h o b e n ,
eirund; Deckel halbkugelig, mit stumpfer Spitze; Ring schmal, bleibend; Per.zähne
gelbroth, klein, breit keilförmig, ungetheilt oder an der Spitze gespalten,
zerfetzt, kaum durchbrochen. 4 ß- August.
An feuchten Felswänden des HGb. sehr selten, meist fr. Bisher nur im
Gesenke auf Glimmerschiefer am Mohrafalle im Kessel mit der folg. Art
jesellschaftlich, mit der sie kaum verwechselt werden kann.
308. G. alpestris S c h l e i c h . Räschen polsterformig, bis 1 Cm. h.,
la u g rü n bis schwärzlich, weissgrau schimmernd. Bl. aufrecht, die unteren
iiit entfärbter Spitze, die oberen mit einem mässig langen, kaum gezähnten
Haare, alle aus eirunder Basis lanzettlich, gekielt, f l a c h r a n d ig , Rippe
jefurcht, nach oben verdickt; Bl.grundzellen k u r z r e c t a n g u l ä r , c h lo r o -
liy llh a ltig . Kps. auf 0,1 oder 0,2 Cm. h., gelblichem Stiele, k a um ü b e r
ie H a a r s p i t z e n em p o r g e h o b e n , eirund oder fast länglich; Deckel
stumpf k e g e l f ö rm ig ; Ring schmal, stückweise sich ablösend; Per.zähne
dimkelgelbroth, ungetheilt, an der Spitze rissig durchbrochen oder zweispaltig.
)[ fr. Juli, August.
An Felsen des HGb. sehr selten; meist reichlich fr. Bisher nur im Iser-
lirge; am Basalt des Buchberges (940 M.) sehr spärlich und im Gesenke:.
Glimmerschiefer am Mohrafalle im Kessel, hier zahlreich.
67. Gatt. Racomitrium Brid.
Höhere, ausgedehnte, lockere Rasen. Bl. nach dem Anfeuch-
teii hogig zurückgekrümmt, dann abstehend; Bl.rand (bei unsern
.Wen) zurückgerollt; Bl.grundzellen l inearisch, gewunden,
mit ausgefres senen Wänden. Kps. emporgehoben gestielt,
oval bis länglich; Haube lang geschnäbel t , mützenförmig,
gelappt; Deckel nadel förmig, lang; Ring breit; Per.zähne län-
am Grunde mit einander verbunden, mit fadenförmigen,
meist rauhen (2 und 3) Schenkeln. — Zweihäusig.
Subg. 1. t ’am p y lo d ry p to d o u . St. gabelig, Aeste g leichhoch, einfach. Bl.rippe auf dem
Rücken zweiflügelig; Bl.zellen an der Spitze u nd wenige Randreihen am Grunde
quadratisch. Kps.stiel bogig herabgekrümmt.
309. R. patens (D ic k s .) H ü b e n . (Bryum Dicks, — Qrimmia Br. &
Sch.) Rasen unten schwärzlich, nach oben dunkel- oder gelbgrün. Sf. 5 Cm.
bis 1 Dm. I , niederliegend, mit gekrümmten Aesten. Bl. lanzettlich, ziigespitzt,
h a a r l o s , die äusserste Spitze gezähnt, grün oder entfärbt; Rippe in
.der Spitze verschwindend; Zellen am Grunde neben der Rippe linear, gelblich.
Kps. auf 0,4 Cm. 1. Stiele eilänglich, rothbraun, trocken gefurcht; Haube
glatt; Deckel kegelförmig, gerade oder schief geschnäbelt; Per.zähne an der
Spitze eingekrümmt, bis über die Mitte 2 und 3 schenkelig, bisweilen durchbrochen.
Sporen gross. 4 ß’- J t'ii, Juli.
An feuchten, kalkfreien Felsen im HGb. zerstreut, meist auch fr. Iserge-
ge, nur hier in der B g .; Riesengebirge: Kesselkoppe, gr. Schneegrube,
kleiner Teich, am oberen Weisswasser und im Teufelsgärtchen; Gesenke:
Kessel. [Babiagora-Gipfel.]
Subg. 2. D ry p to d o n . Verzweigung wie Subg. 1, Bl.rippe am Rücken nicht lamellös; Bl.zellen
an der Spitze rundlich q u ad ra tisch , unten linearisch. Kps.stiel aufrecht,
trocken meist rechts gedreht.
* Bl.spitze stumpf, grün, haarlos.
310. R. protensum Al. B r. (Grimmia aquatica C. Müll.) St. langgestreckt,
oft über 1 Dm. 1., mit aufstrebenden, gelbgrünen Aesten. Bl. bisweilen
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