keiizHimeii und auf Schindeldächern, seltener an Steinen und Mauern, bisher
nur in der Eb. und Hgl. zerstreut und steril. — Die Unbeständigkeit der zur
Einterscheidung dieser beiden parallelen Formen herangezogenen Merkmale
lassen für jetzt eine specifische Trennung von B. ruralis nicht zu.
320. B. latifolia (B ru c h ) Br. & S ch. (Syntrichia Bruch. — Tortula
Hartm.) Rasen unregelmässig, 0,5 selten bis 2 Cm. h., zerfallend, schmutzig-
bis schwarzgrün. Bl. feucht abstehend, die oberen fast rosetteiiförmig, v e r k
e h r t e i r u n d bis b r e i t z u n g e n f ö rm ig , zart warzig, an der g e r u n d e te
n Spitze oft eingedrückt, h a a r l o s ; am Rande unten oft umgeschlagen;
Rippe in der Spitze endend, am Rücken fein papillös; Bl.zellen oben klein,
rundlich. Kps. meist 1 Cm. h. gestielt, cylindrisch, das Per. zu 1/3 röhrenförmig.
4 fr. Mai.
An Feldbäiiinen, besonders Weiden und Pappeln in der Nähe der Gewässe
r, sehr selten an Steinen, in der Eb. und Hgl. verbreitet, höchst selten fr.
(Fr. bisher nur von Niklasdorf bei Strehlen bekannt.) Zuweilen in einer Form
mit kugeligen, 4 zelligen Brutkörpern auf der oberen Bl.fläche (Var. propagulifera
Milde).
321. B. papillosa (W ils .) C. M ü ll. {Tortula Wils.) Tracht der vor.,
meist nur 0,5 Cm. h., schmutzig braungrün. Bl. feucht abstehend, länglichspatelförmig,
k u r z zu g e s p i t z t , stark p a p i l l ö s , oberseits, besonders längs
der Rippe, m it k u g e l i g e n , 4 z e i l i g e n B r u t k ö r p e r n ; Raud oben meist
schwach umgebogen; Rippe auf dem Rücken mit langen Papillen, in ein k u r z
e s , fast glattes, hyalines H a a r auslaufend; Bl.zellen s e h r g r o s s , rundlich
Gseitig. 4 Fr. unbekannt.
An Feldbäumen, besonders Weiden, Linden und Pappeln, auch an mehr
trockenen Orten in der Eb. und Hgl. häufig.
Anm. Man sammelt diese und die vor. Art am besten bei feuchter Witterung,
weil sie sich dann nicht allein leicht von einander, sondern auch von
den damit vergesellschafteten Orthotrichen sofort an Ort und Stelle unterscheiden
lassen.
** Bl. einhäusig, zuweilen zwitterig.
322. B. subulata (L.) B r id . (Bryum L. — Tortula Hedw.) Rasen
gedrängt oder locker, 0,5 bis 1 Cm. h., meist gelblich grün. Bl. fast zungenförmig,
zugespitzt, mit Warzen, ganzrandig oder an der Spitze gesägt; am
Rande flach, meist v o n g e l b l i c h e n , r e c t a n g u l ä r e n Z e l le n s c hm a l
g e s ä u m t ; Rippe a l s S t a c h e l s p i t z e austretend. Kps. bis 2 Cm. h. gestielt,
verlängert cylindrisch, etwas gebogen; Per. bis über die Mitte röhrenförmig.
4 fr. Mai, Juni. Sehr formenreich.
An beschatteten erdigen Abhängen, an Mauern, Felsen, Baumwurzeln und
auf blossem Waldboden in der Eb. und Hgl. gemein, stets reichlich fr.
Anm. Die Pfl. ändert weniger in Ihrer Tracht als in morphologischer
Beziehung ab. Wo sie ihren,gewöhnlichen Standort, den Waldboden, verlässt,
werden die Bl. oft schmäler (Var. angustifolia Schimp.) oder breiter (Var.
subinermis Schimp.), der Bl.rand rollt sich unten oft um, der Bl.saum fehlt oft
ganz und die Bl.rippe verschwindet vor der Spitze. Zwitterblüthen sind
durchaus nicht selten.
323. B. mucronifolia (S c h w a e g r .) Br. & S ch . (Tortula Schwaegr.
T. suhulata ß laevifolia Lindb.) Grösse und Tracht w. vor. Bl. w e ic h ,
s c h l a f f , länglich-spateliörmig, zugespitzt, durch die austretende Rippe kurz
stachelspitzig, ganzrandig, u n g e s ä u m t , unten am Rande zurückgeschlageu;
Bl.zellen d u r c h s i c h t i g , o h n e W a r z e n , gegen den Rand enger. Kps. meist
1 Cm. h., in allen Theilen kleiner als vor. Ring breiter. 4 ß- J “ ' ' ’ August.
An Felsen des Hgb. sehr selten, stets fr. Bisher nur spärlich an Glim-
niersohieferfelsen des Petersteins im Gesenke.
Anm. Obgleich die Pfl. der vor. Art ausserordentlich nahe steh t, spricht
doch das ausschliessliche Vorkommen in Hoehgebirgslageu und (soweit ich es
beobachten konnte) die Beständigkeit der unterscheidenden Merkmale (ich
sammelte die Pfl. häufiger am Choc in den N. Karpaten) für eine specifische
Abtrennung von B. suhulata. Alle von mir untersuchten Exemplare waren einhäusig,
die ¿1 Blüthen knospenförmig in den Bl.achseln; nach DNtr. besitzt
die Pfl. auch j Blüthen.
Subg. 1. Ba rb u la . Ausdauernde, rasenwüchsige E rd - u nd Felsmoose. St. ziemlich hoch,
meist g l e i c h m ä s s i g beb lä ttert. Bl, s c h m a l , warzig. Per.zähne a u t n i e d r i g e r
b a silä re r Haut.
*T o r tu o sa e . Easen h och und kräftig. Bl. t r o c k e n g e k r ä u s e l t , lang, lin eal-lan zelllich ;
Zellen am Bl.grunde u n d am Rande weit h in au f langgestreckt u n d w a sse rh e ll, plötzlich
abgesetzt und quadratisch, warzig u n d undurchsichtig. Zweihäusig.
324. B. tortuosa (L.) W. & M. {Bryum L. — Tori«/« Ehrh.) Brelt-
und ziemlich dichtrasig, oft kissenförmig, weich, 2—6 Cm. h., unten verfilzt,
gelblich oder grün. Bl. sehr gedrängt, feucht sparrig abstehend, aus häutiger
Basis sehr lang linealisch-lanzettlich, a l lm ä h l i c h s c hm a l z u g e s p i t z t ,
wellig, flachrandig, Rippe als k u r z e r E n d s t a c h e l auslaufend. Kps. 1,5 selten
über 2 Cm. h. gestielt, aufrecht, braun, cylindrisch, schwach gebogen;
ringlos; Per.zähne auf sehr niedriger Haut mehrmals gewunden. 4 fr.
Juni, Juli.
Auf erdiger Unterlage an kalkhaltigen Felsen, seltner auf Granit und Glimmerschiefer,
von der Hgl. bis auf’s HGb. häufig, doch nicht immer fr.
325. B. indinata S c h w a e g r . [Tortula Hedw. fil.) Habituell dem
vor. sehr ähnlich. Rasen sehr dicht und ausgedehnt, f l a c h , 0,5 selten bis
2 Cm. h., leicht zerfallend, bräunlich gelb. Bl. w. vor., doch etwas breiter
und kürzer, f a s t k a p p e n f ö rm ig k u r z u n d b r e i t z u g e s p i t z t , Rippe
sehr kurz austretend. Kps. 2 und 2,5 Cm. h. gestielt, meist g e n e i g t , gelblich,
ei-länglich, etwas gekrümmt; sonst w. vor. 4 ß- Mai.
Auf Kalkboden, gern auf der Sohle alter Kalkbrüche, in der Hgl. und niederen
Bg. (bis 600 M.) zerstreut; nur stellenweise, dann aber reichlich fr.
Bunzlau: Nischwitz und Giessinannsdorf; Hirschberg; Berbisdorfer Kapellenberg;
Schönau: Kitzelberg; Jau e r; Petersgrund bei Leipe.
** U n gu icu la ta e. Rasen m in d er kräftig, meist bräunlich. Bl. meist nicht g e k räu se lt, am
Rande u m g e r o l l t , h a a rlo s ; Bl.zellen am G r u n d e m e i s t d e r b (bei D. ungiiiculnln
zart). Zweihäusig.
326. B. unguiculata (Dill.) H edw . (BryumHiW. — Tortula B o th .—
T. setaeea Lindb.) In der Tracht sehr veränderlich. Ausgedehnt dicht- oder
lockerrasig, 0,5 bis über 2 Cm. h., schmutzig grün. Bl. trocken etwas kraus,
feucht abstehend, eilänglich und länglich-lanzettlich, a n d e r S p i t z e a b g e