Au E'elsen und Laubholzstiiinmen (Birken) der unteren Bg. sehr selten und
bisher bei uns nur steril. Am E'usse des Riesengebirges: Prudelberg, Kynast
nnd bei der Josephinenbütte, überall an bemoosten E'elsen. Die charakteristi-
schen grösseren und dnnkelrotben Zellen finden sich wie bei der folg. Art am
häufigsten in den Astbl.; sie bilden oft eine doppelte Zellrcihe, doch treten
sie auch vereinzelt und In unterbrochenen Reihen auf. Kelche und entwickelte
Kps, habe ich nicht iintersiicben können.
9ß. P. Tamarisci (L.) N. v. E. (Jungerm. L.) Zweihäusig. Meist
viel grösser als die vor., mehr oder minder röthlichbraun oder schwärzlich,
selten dunkelgrün, stets f e t t g l ä n z e n d . St. meist doppelt gefiedert, rigid,
sonst wie vor. Bl.oberlappen n i c h t fragil, kreisrund bis rundlich-eiförmig,
an der niodergcbogenen Spitze oft stachelspitzig oder scharf z i i g e s p i t z t ;
Bl.ohr 1 ä n g 1 i c li - c y 1 i II d r i s c b , b e ii t e 1 f ö r in i g - hold, k ü r z e r und s c h m ä -
I c r a l s d ie U n t e r b l , l e t z t e r e g r o s s , v ie l b r e i t e r a l s d e r S t ., länglich
4 seitig (an den Aesten rundlich), beiderseits kurz h e r a b l a u f e n d , an
der Spitze kurz 21appig, a n d e u R ä n d e r n z u r ü c k g e r o l l t ; Bl.zellen derb,
gewöhnlich gleicbföniiig (linea moniliformis selten), gegen den Rand kleiner,
gewöhnlich dünnwandig und angulär schwach verdickt; Zellkörper2—6, iiiigleicb,
meist elliptisch; Cuticula glatt. Aeste kopfförmig. Olierlappen der ¥ Hüllbl.
scharf gespitzt, am Rande gesägt; Unterlappen (zuweilen 2 theilig) lanzettförmig,
am Rande ziirückgerollt; Hüllunterbl. gleichlang, länglich, bis zur Mitte
2 theilig, am Rande ungleich gezähnt. Kelch l ä n g l i c h , fast kegelförmiggespitzt,
g l a t t , am Röcken schwach 2faltig, an der Bauchseite stumpf Ik ie lig.
Sporen gelblich, sternförmig-gewarzt. 2J. fr. Herbst und E'rühling.
In schattigen Wäldern an Erdabbängen, am Grunde der Baiimstilmine und
an bemoosten Felsen in der Eb. zerstreut, häufig von der Elgl bis au f’s HGb.,
doch nicht allerwärts fr.
21. Gatt. Lejeunia Lib.
Sehr kleine, bl eich grüne Rinden- und Felsmoose. St.
dureh Seitensprossen unregelmässig verzweigt, spärlich wmrzel-
baarig. Bl. s c hr ä g in s e r i r t, z a r tb ä u t i g ; Bl.oberlappen grösser,
ruudlicli bis eirundlicb; Bl.ohr klein, plat t , and e rBa s i s
zum grös sten Tl iei le mit dem Oberlappen zusammenhängend,
an der Urspriingsstelle eines Astes nicht fehlend;
Unterbl. ungetheilt, ausgerandet oder undentlich. Aeste
sehr knrz, bleich; Hüllbl. gleiclilappig, baiicbig-rinuig ziisammeii-
neigend; Antlieridien zu 1 oder 2, kugelig, Träger eben so lang,
1 zellreihig. ¥ Ast sehr kurz, nur 1 Hüllbl.wirtel tragend;
Archegonien einzeln. Kelch (bei uns. Art.) verkehrt eilänglich,
Skant ig, mit einem aufgesetzten röhrigen Spitzchen, später
ölappig. Kps. sehr kurzgestielt, bleichhäut ig, his unter
die Mitte 4 klappig, ziisaminenneigeiid; Sporen gross, gekörnelt;
Schleuderer an der Spitze der Klappen bleibend, 1 spirig, bleich.
97. L. serpyllifolia (D ic k s .) L ib . (7. cavifolia (Ehrh.) Lindb.)
E in h ä u s i g ; ^ Aestchen selten in der Nähe der häufiger an gesonderten
Hauptästen, die fast selbstständigen Individuen gleichen. Rasen flach oder
gedunsen, grün oder gelbgrün. St. 2 Cm. 1., niederliegend, bleich, stellenweise
am Grunde der Unterbl. kurz und spärlich wurzelhaarig, gabelästig, mit zahlreichen
Seitensprossen, die ähnlich wie bei Radula unterhalb der Bl.obren
entspringen. Bl. genähert, fast flach ausgebreitet, aus kurz herablaufender
Basis eirund, convex; Bl.ohr wie oben; Bl.zellen zart, durchscheinend, nur
bisweilen durch Chlorophyll undurchsichtig, Zellkörper zahlreich und kiein,
vertlieilt; Zellwände angulär schwach verdickt, zuweilen auch in den Seiten-
wändeu mit einzelnen verdickten Stellen; Cuticula glatt. Unterbl. fast rund,
bis zur Mitte stumpf 2 lappig. Die beiden ¥ Hüllbl. anliegend, ungleicli 2 lappig,
der Unterlappen etwas kleiner; Hüllunterbl. von den ändern Unterbl.
kaum verschieden. Kps.stiel nach dem Austritt gekniet; Kps. 2 zellschichtig,
sonst wie oben. 2j. fr. Juli bis September.
An feueht-schattigen Orten, sowohl an bemoosten E’elsen, als am Grunde
der Baumstämme uud über Baumwurzeln, von der Ebene (hier selten) bis auf’s
HGb. verbreitet und meist reichlich mit Kelchen. Höchste Standorte: am Basalt
der kleinen Schneegrube im Riesengebirge und im Kessel des Gesenkes.
Anm. Wahrscheinlich werden auch Jj. minutissima (Sm.) Dmrt. und 7 .
calcarea Lib. noch innerhalb des Gebiets aufgefundeu. Beide sind viel kleiner
und zarter als 7 . serpyllifolia. 7 . m in u t i s s im a bildet vorzugsweise gern
in den Ritzen der Rinden alter Erlen und Nadelhölzer kleine, gelbgrüne Flecken
und ist dem blossen Auge kaum wahrnehmbar. Ausser ihrer Kleinheit bleiben
die entfernt stehenden Bl., deren grosses Bl.ohr und die kleinen, oft fehlenden
Unterb. (letztere Form ist 7 . ITayloH Spruce) charakteristisch. 7 . c a l c
a r e a L ib . bewohnt in kleinen, gelbgrünen Eläufchen dünnbemooste, feuchte
Kalkfelsen; man erkennt sie leicht an den papillenartig-vorspringenden Bl.zellen,
durch welche der Bl.rand und oft die ganze Bl.iläclie igelstachelig erscheinen.
B. Frondosae. Die Pfl. ist ein ecliter, blattloser Thallus oder
ein iiiederliegender, tliallusäliiiliclier Stamm, der bald nur ober-
oder unterseits, bald beiderseits beblättert ist.
8. Fam. Codonieae.
Pfl. (bei unserer Gattung) ein 2 reiliig beblätterter, wenig verbreiterter
St., der sieb durch Endverzweiguiig gabelig tbeilt und
in der Bl .bi ldung mit den hehlät tQrten J ungermanni en
übereinstimint. Geschlechtsorgane zunächst der Vegetationsspitze
angelegt, durch Weitersprossen der Pfl. au f der Dorsa l sei
te des St. Kelch glockenförmig, am Rücken mit 1 tiefen Einschnitt
(gleicht in dev Form einem herumgeschlageneu, unten kaum
zusammenhäiigeiiden Bl.), an der trichterförmigen Mündung wellig
6—8 lappig; Hüllbl. sehr schmal, anfänglich frei am Kelchgrunde,
später durch Wucherung des angrenzenden St.gewehes mit dem
Kelche emporgehoben und scheinbar mit demselben verwachsen.
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