Die Kenntniss der sehlesischen Gefässkryptogamen ist so alt, wie
die der Phanerogamen; denn schon Caspar Schwenckfelt führt
in seinem 1601 erschienenen Verzeichniss schlesischer Pflanzen')
von den von uns angenommenen 53 Arten 17, also den dritten Theil,
auf. Hier finden wir bereits die allgemein verbreiteten: Lycopo-
dium davatum, Equisetum arvense, E. palustre, E. silvaticum, E.
hiemale, Ophioglossum vulgatum, Botrychium Lunaria, Pteris aqui-
lina, Blechnum Spicant, Asplénium Buta muraria, A. septentrionale,
Aspidiwn Filix mas, Phegopteris Dryopteris, Polypodiura vulgare,
und selbst manche Seltenheiten des Riesengebirges, wie 8ela-
ginella spinulosa, Allosorus und Äspidium Lonchitis. Ja, unter
den übrigen 7 nicht mehr sicher zu bestimmenden Arten mag auch
noch eine oder die andere häufige und leicht zu unterscheidende sein;
die Bezeichnungen sind aber, wie die meisten vorlinnéischen, umständlich
und doch nicht bestimmt genug, so dass eine sichere Unterscheidung
oft nur möglich ist, wo auf eine Abbildung oder eine ausführliche
Beschreibung Bezug genommen ist. Einen sicheren Grund legte
daher erst Mattuschka, in seiner 1779 erschienenen Enumeratio
stirpium in Silesia sponte crescentium, in welcher wir mehrere
zweifelhafte abgerechnet — bereits 26 Arten finden. Lycopodium
annotinum und L. Selago, Asplénium Filix femina, Asplénium Tri-
chomanes, Cystopteris fragilis und von weniger verbreiteten Salvi-
nia natans, Osmunda regalis und Onodea Struthiopteris treten
zuverlässig hinzu.
Sehen wir von der 1786 ausgeführten Reise Hänke’s ab, welcher
zuerst, aber nur von der böhmischen Seite des Riesengebirges,
Aspidium Thdypteris und Phegopteris polypodioides anführt, so ver-
') Die vollständigen Titel dieser und der folgenden Schriften finden sich
in W im m e r ’s Flora von Schlesien, 2. Ausg. 1844, Th. 2. S. 139 11. so wie
in M ild e , die Gefässkryptogamen in Schlesien in den Verhandlungen der
Leop. Carol. Ae. XXVI. S. 371 ff.