form verschiedene g e o g r a p h i s c h e V e r b r e i t u n g haben — sind
sehr ungleichmässig über die Provinz vertlieilt.
Einige überschreiten nur wenige Meilen die schlesische Grenze.
Cystopteris sudetica erreicht im Gesenke, Marsilia quadrifoliata
im Hammerteiche bei Rybnik, und SelagineUa helvética bei Troppaii
und Jägerndorf ihre Nordgrenze, ja die beiden letzten Standorte liegen
schon vereinzelt weit ausserhalb des zusammenhängenden Verbreitungsbezirks;
auch Äspidium aculeatum gen. und subsp. angulare
sind auf den Südosten des Gebietes beschränkt. Auf der anderen
Seite nimmt die von Südwest nach Nordost streichende Verbreitungsgrenze
der Pilularia globuUfera nur die Lausitz und den angrenzenden
Theil Niederschlesiens bis Hainau auf. Ganz Aehnliches gilt
von dem Vorkommen der Isoetes lacustris im grossen Teich. Das
mitten in Schlesien bei Jauer aufgefundene Scolopendrium endlich
hat hier einen seiner am meisten nach Nordost vorgeschobenen Standpunkte,
und es würde sich ihr vereinzeltes Auftreten dadurch eini-
germassen erklären. Die übrigen Arten, von denen wir nur Asplenium
Adiantum nigrum subsp. silesiacum, Woodsia hyperborea subsp.
rufidula, PotrycMum simplex und Equisetum hiemale subsp. variegor
tum ausschliessen, weil ihr auf ganz einzelne Oertlichkeiten beschränktes
Vorkommen keinerlei Schluss auf das Gesetz ihrer Verbreitung
zulässt, befinden sich in Schlesien innerhalb eines weiteren Verbreitungsbezirks.
Allerdings sind sie hier in erster Linie von dem
zu ihrem Gedeihen nothwendigen S t a n d o r t e abhängig. Die nur auf
S e r p e n t i n wachsenden Arten, wie Asplenium adulterinum, Asplenium
Adiantum nigrum subsp. Serpentini; die kalk bedürfenden wie
Asplenium Buta muraria, Phegopteris Bobertiana; Pflanzen der
F e l s - und Maue r r i t z e n , wie alle Asplenien, Allosorus, Aspidium
Lonchitis, oder der Gr a s p l ä t z e , wie SelagineUa spinulosa,
Ophioglossum und die Potrychien; Schattenpflanzen, wie die meisten
übrigen Farnkräuter; Sumpfpflanzen wie Equisetum Umosum, Aspidium
spinulosum subsp. cristatum, Aspidium Thelypteris; Wasserpflanzen
endlich, wie Salvinia, Marsilia, Isoetes werden wir natürlich
nur da erwarten, wo ihnen die nothwendigen Lebensbedingungen
geboten werden. Aber die meisten dieser Bedingungen finden sich
in den verschiedensten Kreisen der Provinz, viele in sehr verschiedenen
Höhen, und doch sind selbst von den nicht auf einzelne Punkte
beschränkten 54 Arten kaum der fünfte Theil auch nur annähernd
gleichmässig durch alle Regionen verbreitet: Lycopodium annotinum,
L. Selago, Equisetum silvaticum, Cystopteris fragilis, Aspidium
Filix mas; von den sonst von der Ebene bis in’s Hochgebirge verbreiteten
Lycopodium clavatum, Equisetum Umosum, Botrychium
Lunaria fehlt bis jetzt noch irgend ein bestimmter Standort aus der
oberen Bergregion; das ebenfalls weit verbreitete Blechnum Spicant
ist in der Ebene sehr zerstreut, Aspidium spinulosum gen. wird in
den höheren Lagen meist durch die subsp. dilatatum, Asplenium Filix
femina durch A. alpestre vertreten. Es drängt sich uns daher die
Ueberzeugnng auf, dass ausser den unentbehrlichen Standortsverbält-
nissen noch andere Bedingungen, wie der mit der Höbe abnehmende
Luftdruck, damit zusammenhängend die dünnere Luft, geringere Wärme,
daher kürzere Sommer, auf unseren Bergbölien grössere Feuchtigkeit der
Luft und des Bodens der Ausbreitung der weniger bedUrftnisslosen oder
weniger widerstandsfähigen Arten gewisse Schranken setzen. Da diese
Verhältnisse sich allmählich und je nach der Steilheit der Abdachung,
der nördlichen oder südlichen, geschützten oder ungeschützten Lage
nicht überall gleichmässig ändern, so können wir nicht erwarten,
dass ein Höhenunterschied von 10 und selbst 20 Meter einer Art
überall die gleichen Schranken setzen werde. Gleichwohl zeigt
die Verbreitung der Gefässkryptogamen, dass die drei, von G r a bow
ski und von Wimme r angenommenen Höhenstufen nicht ausreichen,
um ein befriedigendes Bild derselben zu geben. Wir haben
daher im Folgenden 4 Höhenregionen unterschieden:
1) Ebe ne (Eb.), vom Austritt der Oder aus Schlesien (55 M.)
bis 150 M.; umfasst die Fläche des Oderthals bis Oppeln
und des ünterlaufs ihrer Nebenflüsse, sowie das Thal der
Bartsch bis über Polnisch-Wartenberg.
2) Hü g e l r e g i o n (Hgl.) von 150 M. bis 500 M., die obere
Grenze der Diluvialablagerungen der Provinz; enthält die
Trebnitzer Hügel, die oberschlesische Hochfläche, die tieferen
Gebirgsthäler und niederen Höhen.
3) B e r g r e g i o n (Bg.) von 500 M. bis 1100 M., bis zur oberen
Waldgrenze, welche im Riesengebirge mit der unteren Knieholzgrenze
zusammenfällt.
4) H o c h g e b i r g e (HGb.) 1100 M. bis 1500 M.
Auf die Ebe ne ist allerdings ausser der überhaupt nur den Nordrand
des Gebiets bewohnenden Pilularia globuUfera keine Gefäss-
kryptogame beschränkt; dagegen ist sie als besondere Region dadurch
bezeichnet, dass in ihr eine Reihe von Arten theils gar nicht verkommen,
wie Asplenium adulterinum, Ä. germanicum, A. septen-
trionale, Ä. Adiantum nigrum, Aspidium montanum, theils ganz
vereinzelt, wie Aspidium aculeatum subsp. lobatum an einer Stelle bei
Liegnitz, oder doch sehr spärlich, wie Lycopodium Selago, Equisetum