Cuticula etwas gruftig, äusserst fein punktirt; Keiinkörner sehr spärlich, randständig,
kngelig. Unterbl. spärlich in der Gipfelkiiospe. Pfl. schlanker,
sonst wie bei vor. § U ü llb l. g r ö s s e r , d u r c h e n g e B u c h te n u n g l e i c h
n n d s p i t z 2 —5 la p p ig . Kelch zn % emporgehoben, länglich-cylindrisch
(4 — 5 Mm. 1., 1 — 2 Mm. br.) mit einer Längsfalte, o b e n s t i im p f f a l t ig ,
qnergestntzt, ungleich gezähnt; Archegonien bis 12. Kps. rundlich-oval,
b r a u n r o t h , Sporen dunkelbraun, feinpunktirt, unglcichgross, meist rundlich
und so breit als die braunrotheii Schleuderer. 2J. fr. Anfang Juli.
Iu den Mooren des HGb., bisher nur auf dem Koppenplane im Rieseiigebirge.
Nach N. V. E. besitzt die Pfl. einen aromatischen Geruch.
Anm. Die Proben der Originale von J. Wenzelii in v. Fw. Hrb. gehören
zwei verschiedenen Arten an. Die Pll. von M o u g e o t aus den Vogesen (J.
Vogesiaca N. v. E. Nat. II. p. 58) ist wie No. 389 in G. & R. Hep. eur.
gleich J. alpestris. Es können daher nur unsere, schles. Ex. in Betracht gezogen
werden, mit denen die ^ Pfl. von H e i l i g e n b l u t im Ganzen übereinstimmt,
von der ich nur 2 antherenlose St.fragmente sah. v. Fw. bestimmte
seine Pfl. im Hrb. als J. inflata Var. major Mart.!, womit sie auch nach meinen
Untersuchungen in innigster Beziehung steht. Vorläufig finde ich jedoch
die abweichenden Merkmale so constant, dass ich erst nach Untersuchung
eines reiehlicliereii Materials und Beobachtung der Pfl. in der Natur über eine
Vereinigung mit J. inflata zn entscheiden wage. Ich habe keine Blüthen
gesehen nnd halte es nicht für unwahrscheinlich, dass diese Art einhäusig ist.
N. V. E. beschreibt die 5 Hüllbl. als „am Grunde etwas scheidig verwachsen,“
doch muss dieser E’all der seltnere sein, da ich ihn nicht beobachtet habe.
46. J. orcadensis H o o k . {Alesophylla Dmrt.) Blüthenstand? Habitus
etwa wie J. saxicola. Rasen ganz locker, olivengrün bis braungrün, meist in
einzelnen St. zwischen andere Moose eingemengt. St. zuweilen über 1 Dm.
1., aufrecht oder aufsteigend, starr, wenig ästig, kurz wurzelhaarig. Bl. f e s t ,
ziemlich nahe sitzend, schräg inserirt, 2 seitig oder 1 seitig vorwärts gerichtet,
aus breiter, dorsal etwas lierablaufender Basis eirund, fast flach, am V e n t
r a l r a n d e z u r ü c k g e s c h l a g e n , in der etwas zurüekgebogenen Spitze sehr
seicht und stumpf eingebuchtet, mit 2 oder 3, gewöhnlich ungleichgrossen
stumpfliehen, kleinen Lappen; Zellen gegen den Rand kleiner, derb, wenig
durchscheinend, angulär fast 3 eckig verdickt; Cnticnla derb, aber glatt; Keimköriier
in dunkelrothbrauneii Häufchen an der Spitze der Bl.zähne oder am
Ende des St., gross, unregelmässig 3 — 5 eckig bis bimförmig und oval, meist
quergetheilt, Unterbl. in der Gipfelknospe deutlich, haar- und pfriemenförmig,
zuweilen mehrtheilig. 2J. Ausgebildete F r. unbekannt.
Zwischen ändern Moosen an allen Felsmassen und auf trookneren Mooren
im HGb. und in der oberen Bg. (Iser- und Riesengebirge, Glatzer Schneeberg
und Gesenke) reichlich verbreitet, doch überall völlig steril. Tiefster Standort:
Moosebruch bei Reihwiesen im Gesenke nach S p a t z ie r .
A nm . N. v. E. sagt Nat. II. p. 57 von den 5 Blüthen: ,,Zwischen zwei
etwas grösseren, den übrigen ganz ähnlichen Bl. zeigt sich die Blüthendecke,
von 2 kleineren 2 spaltigen Bl. eingeschlossen. Sie ist bei imserm Ex. viel
kürzer als die Hüllbl., und enthält mehrere, aus dem Walzenförmigen pfriemenförmige,
etwas eingekrümmte, aus 2 Zellreihen gebildete Stempel.“
■i-t Bl.lappen spitz. j r..-
47. J. alpestris S c h le ic h . (X sudetica (N. v. E.) Huben. - X Gop-
pertiana Hüben. - X vogesiaca N. v. E. - X curvula N v. E - - X sicca
N v E ) Zweihäusig; Pfl. gern in eigenen Rasen. Wachst m flachen,
didit verwobenen, oft ausgebreiteten Rasen oder vereinzelt zwischen ändern
Moosen, dann aufsteigend nud schmächtiger; matt glänzend, m e i s t b r ä u n lic
h b is r o t h g e l b , jung und im Schatten durchaus grün. St. 1—3 Cm. 1.,
fest, unterseits roth, im Alter ganz schwarzbraun, dicht (oft röthlich) wurael-
haarig B l s t r a f f , eirund-quadratisch, d u r c h eine vielgestaltige Bucht s e i c h t
u n d s t u m p f a u s g e r a n d e t mit e in g e b o g e n e n , gewöhnlich s p i t z e n
L a p p e n , die untern Bl. flacher und mehr abstehend, d ie o b e r e n h o h l und
schief nach vorn nnd oben gerichtet; Z e l l e n s e h r d e r b , ziemlich klein, fast
Meichgross, r u n d l i c h ; die s eh r deutlichen angulären Verdickungen oft mit
den seitlichen Zellgränzen verfliessend; im Zellraume dicht mit grossen Zellkörpern
erfüllt; Cnticnla selten völlig g la tt; K e i m k ö r n e r i n m e n n i g r o t h e n
H ä u f c h e n an den Spitzen der oberen Bl., einzelne Keiinkörner mehr ge h,
sehr unregelmässig, sternförmig 3 - 5 eckig bis oval, meist quergetheilt Unterbl.
nur in den Blüthenständen, meist lanzettlich-pfriemenförmig. Hullbl. zu
3—10 Paaren, fast ährenförmig, Antheridien zu 2 — 3, kugelig, Träger kurz,
2 zellreihig; Paraphysen kurz, haarförmig, spärlich. $ Hüllbl. gross, rundlieb,
2 - 3 lappig, halb so lang als der Kelch, Hüllunterbl. oft ansehnlich, zuweilen
einerseits mit dem Hüllbl. verwachsen. Kelch l ä n g l i c h , f a s t g l a t t , stumpf,
oben stumpffaltig und meist 4 zähnig. Kps. rundlich-oval, violett-ro th b rau n ;
Sporen gelbbraun, dicht warzig, kaum breiter als die rothbraunen Schleuderer.
21. fr. Mai, Juni.
An Felsen oder auf kiesiger Erde (nie auf Kalk) an Wegen und Abhängen
wie auf trockenen Mooren nur in der Bg. und im HGb., hier sehr hau-
L doch seltener fr., fast überall (? Blüthen und Keimkörner. Die Pfl. ist
mit b. porphyroleuca der folg. Art zu vergleichen, von der sie sich am besten
durch das Bl.Zellnetz unterscheidet.
A nm In den Formenkreis dieser Art gehören nach den Originalen m
V Fw. Hrb. aneh X curvula N. v. E. Nat. II. p. 7 n. 117 nnd X sicca N.
V. E. Nat. II. p. 7 u. 118. Erstere zählte zn den kleinsten Formen und verräth
sich durch den unten rothen St. und^ die Keimkorner;^ letztere ist die
Pfl von X alpestris und konnte nur zu einer Zeit als eigene Art aufge-
s L l t werden, wo anf die Anwesenheit der Unterbl. das grösste Gewicht
^ * J. Reichardti G o t t s c h e . J u r a t z k a in Verhdl. d. zool.-bot. Ges.
Band XX p 168. Diese ausgezeichnete Art gleicht nur in Grösse und Habitus
der X alpestris ß serpentina N. v. B. und steht der ungleich grösseren
X Donniana Hook, viel näher. Standort, Wuchs, Färbung und Bl.zellnetz der
Ändreaea petrophüa ganz ähnlich. St. meist 2 Cm. 1., absatzweise znriickge-
krümmt, spärlich wurzelhaarig. Bl. quer inserirt, fast rinnenförimg, aufwärts
grösser nnd gedrängt, sehr derb, zn Vs spitz 2 lappig. Zweihänsig. ? Bl in
der knospenförmig geschlossenen und zurückgebogenen Gipfelknospe, Hullb . ■
zarter und kleiner, hohl, scharf eingeschnitten, spärlich gezahnt; Hullunterb .
fast rechteckig, mehrmals unregelmässig eingeschnitten. Kelch emgesenkt,
sehr zart, gefaltet, tief und unregelmässig eingeschnitten, fransig-zerschlitzt;
Antheridien bis zu 12, stets unbefruchtet. ■ Zuweilen wachsen vereinzelte Zel