Be i l s c l i rai ed (riiicli Ausweis der Exemplare ~ Nitella caqiitata);
ill Cent. XV. (1829) Gliara teimissima Desv. mit dein Fundort: ln
lacunis pr. Koberwitz, eine der kleinsten und zierliclisten Arten der
Gattung Nitella, die seither an dem angegebenen Orte nicht wieder
aufgefnnden wurde. In Ra ben h o r s t ’s Flora Lusatica II. (1840)
werden Ghara (Nitella) gracilis und temiissima als in der Rietsclier
Haide (Oberlaiisitz) vorkoinraend angeführt, wolclier Fundort auch
in L. R e i c h e n b a c h ’ s Flora Saxonica (1842) wiederholt, in der späteren,
nachfolgend anziiführeiiden Flora jedocli nicht mehr erwähnt
wird. In dieser, nämlich Ra b e n l i o r s t ’ s Gryptogamenflora von
Sachsen, der Ober-Lausitz, Thüringen und Norclböhmen (1863) finden
sich folgende Angaben über der Oberlaiisitz angehörige Characeen:
Nitella gracilis bei Hennersdorf unweit Görlitz nach Dr.
B a e n i t z (jetzt in Königsberg); Nitella tenuissima von ihm selbst
bei Daubitz beobachtet; N mucronata und N. syncarpa von Magister
Ro s t o c k bei Drotschen; N. capitata, N-flexilis und Ghara
contraria bei Hoyerswerda von dem verstorbenen Apotheker P r e u s s
daselbst aiifgefuiiden. In dem 24. Jahresbericht der Schles. Gesellschaft
für vateii. Cultur v. J. 1866 (erschienen 1867) S. 88 ii. f. hat
Baron R. v o n U e ch t r i t z eine „Aufzählung der Schlesischen Gha-
raceen“ gegeben, in welcher 7 Arten der Gattung Nitella (6 ächte
Nitellen und 1 Tolypella) und 5 Arten der Gattung Ghara nebst
vielen Varietäten derselben und reicher Angabe der Fundorte aiif-
geführt sind. Als früher noch nicht in Schlesien bekannt erscheinen
hier zum erstenmal Nit- opaca nnd Nit. (Tolypella) intricata, beide in
der Gegend von Breslau von dem Verfasser der üebersicht selbst
beobachtet, so wie Ghara aspera, von dem 1871 verstorbenen Lehrer
H i l s e in der Gegend von Strehlen aufgefundeu. In einer mit den
neusten Nachforschungen bereicherten Uebersicht, welche v. Uechtritz
dem Verfasser im Manuscript mitgetheilt hat, kommen hierzu noch
Nit. flabellata von Breslau (eine von N. mucronata kaum specifisch
zu trennende Art) und Gh. stelligera, letztere von Lehrer L im pr
i cht in dem grossen an Charen reichen Schlawa-See aufgefunden.
Hierait schliesst die Reihe der in Schlesien bis jetzt nacligewieseneii
Arten ab; bringt man die in der Uechtritz’schen Aufzählung übergangene,
von Rabenliorst iu der Überlausitz angegebene Nitella syncarpa
mit in Rechnung, so beträgt die Gesammtzahl derselben 14,
in welcher Zahl Nitella mit 7, Tolypella mit 1, Ghara mit 6 Arten
vertreten sind. Nimmt inan einige erheblichere Abarten, nämlich
Nit. (mucronata) fla.bellata und Ghara (foetida) subhispida in die
Zählung auf, so steigt die Zahl auf 16. Weitere Arten sind auch
dem Verfasser aus Schlesien nicht zu Gesicht gekommen, wiewohl
ihm ein reiches Material zu Gebot gestellt war nnd zwar scbon in
früherer Zeit durch die Gefälligkeit von Geheimrath Prof. Dr. Go e p pert
, dem der Verfasser auch die Ansicht der Krocker’scheu Originale
verdankt, ferner von dem verstorbenen Schulrath F. Wimme r
und dem früh dahin geschiedenen, auch für die Erforschung der
Characeen Schlesiens unermüdlich thätigen Prof. Dr. J. Mi lde und
neuerlich besonders durch Baron R. v o n Ue c h t r i t z , der niclit nur
selbst in verschiedenen Theile-n Schlesiens die Characeen aufgesucht,
sondern auch, was von anderen Sammlern geleistet wurde, eifrig
zusammengetragen hat. Als solche sind ausser den schon angeführten
noch mit Dank zu erwähnen: B au mann, Gymnasiallehrer in
Oppeln ( t 1874), der in der Gegend seines Wohnorts und anderwärts
in Oberschlesien sammelte; R. Fr i t z e , Apotheker in Rybnick;
J. Ge r ha rd in Liegnitz; Ha u s k n e c h t , Professor in Weimar, der
vor Antritt seiner Reisen nach dem Orient in der Gegend von Breslau
sammelte; Hi e r o n ymu s , jetzt Professor in Cordoba, der früher
bei Gö r l i t z sammelte; Th. He l lwi g , Lehrer in GrUnberg;
Jun ge r , Kunstgärtner in Breslau; E. Kr a u s e , vormals Apotheker
in Breslau; Münt e r , Professor in Greifswald, der bei Warmbrunn
sammelte; Dr. P e e k in Görlitz; J. P I o s e i , Obergärtner in Falkenberg
(Oberschlesien); Dr. S c h n e i d e r in Breslau; H. S c h u l z e ,
Inspector in Breslau; F. S c hw a r z e r , Thierarzt in Kühnem bei
Striegau; Ew. S o c h a n s k i ( f 1860), ein eifriger nnd talentvoller
Schüler Milde’s ; W. T a p p e r t , vormals Musiklehrer in Gross-Glogau,
jetzt in Berlin; We n k , Pastor in Niesky; J. Zi mmermann ,
Lehrer in Striegau.
Die geringe Zahl der bisher in Schlesien beobachteten Characeen
erklärt sich zum Theil ans der physischen Beschaffenheit des Landes,
indem grosse und tiefe Landseen und ausgedehnte SumpfHächen
sparsam vorhanden sind, brakische Gewässer und Salzsümpfe ganz
fehlen, zum Theil aber auch aus der noch unzulänglichen Erforschung
vieler und gerade solcher Gegenden, welche am meisten versprechen.
Dahin gehören die an grösseren und kleineren Seen reichen Gegenden
an der Grenze von Posen. Die Vegetation des grossen Sees
bei Schlawa und der benachbarten kleineren ist zwar von Limpricht
untersucht und beschrieben (Jahresb. über die Thätigk. der bot.
Sect, der Schles. Ges. im Jahr 1870, S. 106), dagegen sind die
weiter südöstlich befindlichen zahlreichen Seen des Bartschgebietes
(bei Trachenberg, Sulau, Militscli) in Beziehung anf ihre Vegetation
noch völlig unerforscht. Der nördlichste, an Brandenburg grenzende
ik