Kps. oval oder länglich, Per. mit dentlicher hasilärer Haut und
32 g e p a a r t e n , a n f r e c h t e n oder schwach gewundenen, haar-
ähnlichen Zähnen. Deckelzelleu gerade aufrecht. Einhäusig.
338. D. cernnns (W a h le n b .) Br. & S c h . (Didymodon latifolius
Wahlenb. — Trichostomum inclinatum (Sendt.) C. Müll.) Dichtrasig, 1 selten
bis 2 Cm. h. Bl. länglich lanzettlich, zugespitzt, durch die austretende Rippe
s t a c h e l s p i t z i g , am Rande nur unten zurückgeschlageu. Kps. auf meist
verbogenem, 1 bis 1,5 Cm. h. Stiele g e n e i g t , u n s y m m e t r i s c h k u r z
e i f ö rm ig ; glänzend kastanienbraun; Deckel gewölbt, kurz geschnäbelt; Per.
zähne aufrecht, oft theilweise verwachsen. 2J. fr. Juli, August.
In Mauerritzen und Spalten kalkhaltiger Felsen der Bg. sehr selten, reich
fr. Nur an einer Mauer in Johannesbad am Südfusse des Riesengebirges bei
627 M. — Form und Richtung der Frucht erinnern lebhaft an Distichium
inclinatum und Discelium nudum.
339. D. latifolius (H edw .) B rid . (Dieranum Hedw. — Trichostomum
Schwaegr.) Rasen meist 0,5 Cm. h., ziemlich locker, zuweilen gruppenweise,
meist grün. BI. breit länglich, stumpf, mit längerer oder kürzerer, gewöhnlich
h a a r i l h n l i c h e r , gezähnter Spitze; B a n d z u r ü c k g e r o l l t ; Rippe verschwindend
oder auslaufend. Kps.stiel meist 1 —1,5 Cm. h. und gerade. Kps.
a u f r e c h t , s y m m e t r i s c h länglich, matt braun, Deckel schief und stumpf
geschnäbelt; Per.zähne frei, aufrecht, trocken einwärtsgebogen. fr. Juli,
August.
Auf humösem Boden und in erdigen Felsspalten des HGb. ziemlich verbreitet,
meist fr. Riesengebirge; Kesselkoppe, Basalt der kl. Schneegrube
und um die Hampelbaude; Glatzer Schneeberg: Otterstein; Gesenke; Kessel
und Peterstein. [Gipfel der Babiagora.] Am Peterstein im Gesenke häutig
in einer Form mit langem Haare. (Var. brevicaulis Schimp. — D. Oüntheri
Sendt.)
71. Gatt. Trichostomum Hedw.
In der Tracht der Gatt. Barbula ganz nahestehend. Bl. meist
rigid, lanzettlich, glanzlos, sehr warzig; Bl.zellen im oberen
Theile rundlich oder kurz 6 seitig, sehr chlorophyllreich, am
Grunde meist verlängert und wasserhell. Kps. aufrecht, länglich
oder cylindrisch; Deckelzellen gerade verlaufend; Per.zähne
auf niedriger Haut straf f aufrecht , bisweilen mit einer schwachen
Neigung sich zu winden, entweder stehen 32 fadenförmige
Zähne paarweise genähert oder sie sind zu 2 nnregelmässig mit
einander verbunden. Unsere Arten zweihäusig.
340. T. tophaceum B r id . Dichtrasig, gewöhnlich 0,2—1 Cm. h., selten
höher (bis 4 Cm.), saftgrün bis braungrün. Bl. abstehend, kielig-hohl,
ans fast eiförmiger Basis l a n z e t t l i c h , s t u m p f l i c h bis s t u m p f abgerundet,
Rand zurückgerollt; Rippe kräftig, wenig u n t e r der Spitze verschwindend;
Zellen oben g r o s s , rundlich oder stumpfeckig, warzig, doch sehr durchscheinend,
unten rechteckig. Kps. anf 0,5 bis 1 Cm. h. Stiele, länglich,^ rothbraun;
Deckel kegelig, schiefgeschnäbelt; Ring fehlend; Per. sehr veränderlich.
2J. fr. November — April.
An quelligen, kalkhaltigen Stellen, gern an Tuffquellen, in der Eb. und
Hgl. selten, bei uns nur steril, auch anderwärts selten fr. Striegau: Heidau;
Schweidnitz; Frankenstein: Schanzen am Grochberge; Breslau; Schmolz;
Ohlau: Benkwitz. - Mit Eucladium zu vergleichen.
341. T. cordatum J u r . (Didymodon id.) Rasen locker, leicht zerfallend,
kräftig, meist bis 3 und 4 Cm. h., schmutzig grün. Bl. aufrecht abstehend,
oben gekielt, aus b r e i t h e r z e i f ö rm i g e r , h e r a b l a u f e n d e r B a s is
kurz zugespitzt, am ganzen Rande s t a r k umgerollt; Rippe s e h r d ic k , in
der Spitze endend oder als dicke S t a c h e l s p i t z e austretend; Bl.zellen oben
rundlich, kleiner als bei vor., deutlich warzig, am Grunde rectangulär und
quadratisch. F r. unbekannt. 2f'
Auf erdbedeckten Mauerkronen, anderwärts auch an Kalkfelsen, in der
Hgl. sehr selten. Schweidnitz; in Kl.-Kletschkau; Reichenbach: in Gnadenfrey.
342. T. rig'idulum Sm. [Tr. rigidulum ß densum Schimp. Syn.
Tortula neglecta Wils. - Barbula r. Milde Bryol. Sil. p. 118.) Dichtrasig,
meist 1 bis 2 Cm. h., schmutzig- oder braun grün. Bl. f e u c h t a b s t e h e n d
bis z u r ü c k g e b o g e n , gekielt, aus breiterem Grunde l a n z e t t l i c l i , l a n g
z u g e s p i t z t ; Rand umgerollt; Rippe in der meist s tu m p f l i c h e n Spitze verschwindend;
Bl.zellen am Grunde rectangulär, auch hier gegen den Rand meist
rundlich quadratisch. Auch die Periehätialbl. ganzrandig. Kps. auf 1 — 1,5 Cm.
h., dunkelrothem Stiele cylindrisch; Deckel schief geschnäbelt; Ring s c h m a l ;
Per.zähne frei oder durch Querglieder verbunden, zuweilen schwach gewunden.
4 fr. October — April.
An schattigen Steinen und in Mauerritzen, gern an Kalkfelsen, von der
Eb. bis durch die niedere Bg. 700 M. verbreitet, nicht selten fr. — Mit B arhula
fa lla x und B. insidiosa zu vergleichen. Die englischen Bryologen unterscheiden
Tr. rigidulum a. Br. & Sch. als eigene A rt: Tortula (Trichostomum)
spadicea Mitt.
343. T. crispnlura B ru c h . { T. viridulum Bruch. — T. planum Dudh.)
Dichtrasig, bis 2 Cm. h., aufwärts saftgrün, unten rostbraun. Schopfbl. abstehend,
t r o c k e n k r a u s , l i n e a l i s c h l a n z e t t l i c h , mit s t u m p f l i c h e r , f a s t
k a p p e n f ö rm i g e r Spitze, Rand flach, oben rinnenförmig einwärtsgebogen,
Rippe als kurze Stachelspitze austretend; Bl.zellen oben sehr klein, am Bl.grunde
sämmtlich rectangulär, wasserhell. Kps. meist 1 Cm. h. gestielt, oval
und länglich; Deckel lang und schief geschnäbelt; ohne Ring; Per.zähne ungleich
lang, an der Basis kaum verwachsen. 4 ß- Mai, Juni.
An beschatteten Kalkfelsen in der Bg. sehr selten und nur steril. Riesengebirge;
Arsenikbergwerk im Biesengrunde; Glatzer Schneeberg; Quarklocher.
72. Gatt. Leptotrichum Hampe.
Ditrichum Timm.
Eine natürliche Gattung, welche im Bau der Kps. und des
Per. mit Trichostomum übereinstimmt, durch ihre eigenthümliche
Tracht die Gruppe Trichostomeae mit der Gattung Dicranella ver