t t Bl. fast gleichlappig.
17. S. aequiloba (S c hw a e g r .) N. v. E. {Jungerm. Schwaegr. — J.
montana Mart. — Scap. Bartlingii N. v. E. z. Th. — S. tyrolensis N. v. E.)
Zweihäusig; ^ Pfl. meist in besonderen Rasen. Breit- und lockerrasig, dunkelgrün
bis bräunliehgelb. St. 2 Cm. bis über 1 Dm. 1., niederliegend oder
aufrecht, meist dicht wurzelhaarig, regelmässig k am m f ö rm ig beblättert. Bl.
g l e i c h g r o s s , straff, quer inserirt, n i c h t herablaufend, k a um b is z u r
H ä l f t e getheilt, scharf- (meist flügelig) gekielt; Lappen fast gleichgross, eiförmig
mit einem Spitzchen, b e id e aufrecht a b s t e h e n d , fast g a n z r a n d i g
oder schwach gezähnt; Zellen am Rande kleiner, alle wenig durchscheinend,
an den Ecken stark verdickt, beiderseits d u r c h (4—6) s tu m p f e u n d h y a lin
e P a p i l l e n r a u h ; Keimkörner grün, schmal e l l i p t i s c h , quergetheilt.
Antheridien langgestielt, mit h a a r- und blattähnlichen Paraphysen gemischt,
zu 2—5 in den Winkeln kaum anders gestalteter Bl. Kelch mehr oder weniger
emporgehoben, nicht papillös, an der Mündung u n r e g e lm ä s s i g w im p
e r i g g e z ä h n t , kaum verengt, oft mehrmals eingeschnitten. 2). fr. Mai.
Nur auf Kalkgrund, sowohl auf fester Erde als au Felsen, von der Hgl.
bis auf’s HGb. zerstreut uud seltener fr. Schönau; Butterberg („Raupachs-
berg“ ) bei Tiefhartmannsdorf (bei N. v. E. Nat. I. p. 177 als S. compacta)',
Glatzer Schneeberg: Quarklöcher (N. v. E. Nat. III. p. 520 als 8 . Bartlingii);
Gesenke; kalkhaltige Glimmerschieferfelsen im Kessel. — S. Bartlingii aus
dem Eulengrunde Nat. II. p. 425 gehört In den Formenkreis von S. undulata.
A nm . Unsere Beschreibung bezieht sich auf die Normalform Nat. I. p. 183;
doch sind die Papillen keineswegs ein untrügliches Merkmal, da hierin graduelle
Verschiedenheiten sich zeigen, ja gewisse Formen, z. B. die Originale
vou J. montana Mart, fast als glatt bezeichnet werden können. Durch die
sehr abweichende Form S. aequiloba dentata major G., die in Schlesien noch
nicht gefunden wurde, wird der Charakter dieser Art sehr verwischt. Sie ist
lediglich wegen ihres Zelluetzes uud ihrer papillösen Cuticula lüermi-t vereinigt
worden, während sie nach den übrigen Merkmalen der S. nemorosa viel näher
steht, der sie auch früher zugercclmet wurde. Sie ist sehr kräftig (über
1 Dm. I), besitzt stark herablaufende, rings wimporig gezähnte Bl., deren angedrückter,
nierenförmiger und gewölbter Oberlappen doppelt kleiner ist als der
convexe, mit der Spitze stark abwärts geneigte Unterlappen. Icli vermuthe
in der Pfl., die ich nur aus dem Herbar kenne, eher eine eigene A rt, die
wahrscheinlich mit Alartineüia gracilis Lindb. in inniger Beziehung steht; letztere
besitzt keineswegs, wie L in d b e r g in seiner Diagnose angiebt, an dem
Originale (G. et R. Hep. eur. No. 225) eine völlig glatte Cuticula.
Bl, einfach zusammengebogen, nich t fliigelig-gekielt.
t Bl. gleichlappig.
’•‘S. Bartlingii ( I l a m p e ) N. v. E. Habituell der 8 . aequiloba sehr
ähnlich. Zweihäusig; ^ Pfl. in der Regel schmächtiger. Dichtrasig, niedergedrückt,
gelbgrün. St. 1,5 Cm. 1., kriechend mit aufsteigender Spitze, wenig
wurzelhaarig, dicht beblättert. Bl. aus umfassender Basis stumpf keilförmig
zusammengebogen, verkehrt eiförmig, k a um b is zu '/s getheilt; beide Lappen
g l e i c h g r o s s , etwas ausgebreitet, wellig, rundlich, oft stachelspitzig,
ganzrandig, oder in Folge Keimkörnerbildung in eine lange Spitze vorgezogen
und ausgefrcssen-geziUint; Zellen z a r t , rundlich, am Grunde länglich, am
Saume kleiner, fa.st quadratisch, alle Zellccken 3 eckig verdickt; Oberhaut
gruftig, o h n e P a p i l l e n , f e in gekörnelt; Keiinkörner iu endstäiidigen Häufchen,
r o t h b r a u n , o v a l, quergetheilt. Antheridien zu 2 oder 3, mit wenigen
kurzen Haaren geiiiisclit, iu bauchigen, sonst gleichgcstalteten Bl. Kelch
eiförmig, mässig zusammeiigedrückt, zuletzt doppelt so gross als die Hüllbl.,
an der v e r e n g t e n Mündung sanft ausgeschweift, g a n z r a n d ig . 2J. fr.
Juni, Juli.
Scheint nur an feuchten Kalkfelsen vorzukommen und wurde mit Siclier-
licit noch nicht in Schlesien nachgewiesen.
Anm. Die von N. v. E. liierhergezogenen schlesisehen Pfl. gehören nach
den Exemplaren in v. Fw. Hrb. theils (Eulengrund. Nat. II. p. 425) zu 8.
undidata A., theils (Quarklöchcr. Nat. III. p. 520) zu S. aequiloba. Auch
uuter den übrigen von N e e s als 8. Bartlingii bestimmten und in der Nat.
als solche erwähnte Pfl. befinden sich einige, z. B. die aus den Salzburger
Alpen (Funck ,,unter Meesea minor") und eine sterile von Heiligenblut, die ent-
scliiedcii zu 8. aequiloba gehören. Richtige S. Bartlingii sind J. cuspiduligera
C. per. vom Gössnitzfalle leg. Funck. Nat. II. p. 425, von der in G. & R. Hep.
eur. bei No. 424 eine Abbildung gegeben wird, und die Pfl. vom Harz leg.
Ilampe (hiervon liegen in v. Fw. Hrb. nur Pfl.).
18. S. compacta (R o th ) L in d e n b . Zweihäusig; und § Pfl. in
demselben Rasen. Gelb- oder roth-bräunlich, selten rein grün. St. bis 3 Cm. 1.,
steif, aufsteigend, wurzelhaarig, Bl. aufwärts dichter und grösser, ziemlich
d e r b , aus halbsteiigelumfasseiider, am Ventralrande w e n ig herablaiifender
Basis r u n d l i c h h e r z f ö rm ig , meist einfach (nicht scharfkielig) zusammengebogen
und k u r z 2 l a p p i g , beide Lappen parallel laufend, fast gleichgross,
rundlich, zuweilen stachelspitzig, an den oberen BL meist klein gezähnt; Oberlappen
oft e i n w ä r t s g e k r ü m m t; B l .z e ll e n rundlich, fast g l e i c h g r o s s ,
wenig durchsichtig, an den Ecken s t a r k verdickt; C u t i c u l a gruftig, deutlich
gekörnelt; K e im k ö r n e r randständig, rundlich bis dickeiförmig [oder nach
N. V. E. in endständigeii Köpfchen, dann länglich], in jedem Falle 1 zellig und
gekörnelt. Antheridien zu 2—4, mit vielen sehr langen, gegliederten Haaren
und wenigen blattähnlichen Paraphysen gemischt, in den Achseln kaum anders
gestalteter Bl. Kelch platt zusammengedrückt, verkehrt-eiförmig, Mündung
feingezähnt, in der Jugend niedergebogen. 2j. fr. April, Mai.
Auf feuchtem Lehm- und Haidebodeii in der Eb. und Hgl. zerstreut, seltener
an kiesigen Ufern und an nassen Felsen der Bg. Isergebirge; Karlsthal;
Riesengebirge: am untern Weisswasser; Hirschberg: Sattler, Stangenberg,
Prudelberg etc.; Charlottenbrunn. —
Anm. In v. Fw. Hrb. liegen als S- compacta teste N. v. E. zahlreiche
Exemplare der typischen 8.- aequiloba, und dieser Umstand erklärt zum Theil
N e e s Auslassungen über den abweichenden Charakter unserer schlesischen
Pfl. von den Originalen in Nat. I. p. 78 und über die innige Beziehung zu
8 . Bartlingii in Nat. II. 426. Auch die übrigen von N e e s hierhergezogenen
Pfl. sind, soweit ich sie untersuchen konnte, unter einander nicht gleich; jedenfalls
gehören die kleinen Formen zu 8. curta Dasselbe möchte ich auch von
der gemmeiitrageiiden Form vom Vemisborge bei Bonn (Nat. I. 179) behaupten;
denn die normale 8. compacta von Bergedorf und aus dem Stellinger
Moor leg. G o t t s c h e besitzt randständige, rundliche Keimkörner.
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