Auf thonigem und mergeligem Boden, auf Kidkgeröll und Mauererde in der
Eb. lind Hgl. selten, an den bekannten Standorten auch fr. Die Pfl. ist wahrscheinlich
bei uns wie anderswo im sterilen Zustande verbreiteter, doch dann
übersehen worden. Vor Ohlau; in der Grafschaft Glatz; Ludwigsthal vor
Karlsbrunn im Gesenke; Teschen.
332. B. Hornschuohiana S c h u ltz . (T o rtita DNtr.) Meist flach- und
dichtrasig, 0,5 bis 1 Cm. h., schmutzig grün oft briiiiiilich. St. äusserst dünn.
Bl. abstehend und schwach auswärts gebogen, trocken etwas kraus, lanzettlich,
zugespitzt, durch die auslaufende Rippe l a u g s t a c h e l s p i t z i g , unmerkllcli
warzig, Rand b is g e g e n d ie S p i t z e zurückgerollt; Zellen des Bl.gruudes
rectangulär. Kps. auf 0,5 bis 1,5 Cm. h., u n t e n r ö t h l i c h e m , o b e n g e l b lic
h em S t i e l e länglich, etwas gebogen; Deckel und Ring wie vor.; Per.zälme
auf sehr schmaler Haut 2 bis 3 mal gewunden. 2J fr. Mai, Juni.
Auf thonigem und kalkigem Boden und auf Mauern in der Eb. und Hgl.
zerstreut, nicht immer fr. Um Görlitz; Bunzlau; Warthau; Sagan; Striegau:
Raben; Breslau; Koberwitz; Ohlau: Leisewitz; Nimptsch; Dankwitz und Jese-
ritz ; um Gogolin und Leschnitz in O.S. häufig.
*** Convoliitae. Sehr dicht und flachrasige, meist niedrige Pfl. von hellg rü n er oder gelbg
rü n e r F a rb e. Perichatilabl, s c h e i d i g o d e r z u s a m m e n g e r o l l t . Zweihäusig.
333. B. convoluta H e dw . (Tortula Sw.) Sehr dicht- und ausgedehnt
flachrasig, 0,5 bis 1 Cm. h., selten höher, gelbgrün. St. drahtfeiii. Bl. mehr
oder minder abstehend bis schwach zurückgebogen, lineal lanzettlich bis schmal
zungenförinig, spitz oder stumpf, dicht kleinwarzig, Rand flach, bisweilen an
der Basis zurückgeschlagen; Rippe schwach, in o d e r u n t e r d e r S p i t z e
verschwindend; Bl.zellen unten verlängert oder kurz rectangulär, meist chlorophyllhaltig.
Periehätialbl. scheidig, d ie in n e r n s tu m p f , häutig, rippenlos.
Kps. auf 1—2 Cm. h., d u r c h w e g g e lb l i c h em Stiele, länglich; Deckel lang
pfriemenförmig. 2J. fr. Mai, Juni.
Auf dürrem, sonnigem Boden, gern auf kalkhaltiger Unterlage, auf Mauern,
selbst auf Torf, von der Eb. bis durch die niedere Bg, verbreitet, meist auch
fr. — Höchste Standorte: Riesengebirge noch bei Spindelmühl, Kl.-Aupa und
Agnetendorf; im Gesenke bei Gräfenberg und am rothen Berge. — In sumpfigen
Bahnausstichen bei Heidau nahe Striegau in einer verfilzt- und dichtrasi-
geii, bis 4 Cm. tiefen forma uliginosa mit langen, feucht zurückgebogenen Bl.,
deren wasserhelle Basis von sehr verlängerten, zartwandigen Zellen gebildet
wird. (Dies ist B. conv. Var. densa Milde zum Theil, denn die westfälischen
Exemplare gehören zu B . commutata Jur.)
**** Cu nelfollae. Niedrige Pfl. mit meist spatelförmigen BI. u nd weisser Haarspitze.
Einhäusig.
334. B. mnralis (L.) T im m . (Bryum L . — Tortula Heäw.] Polster-
förmig, bis 1 Cm. h., weissgrau schimmernd, blaugrün. Bl. länglich-breit
z u n g e n f ö rm ig , an der stumpflichen Spitze mit einem mehr oder minder
langen, g l a t t e n H a a r e ; am Rande s t r a f f u m g e r o l l t , w ie g e r a n d e t ;
Rippe sehr kräftig; Bl.zellen unten locker. Blüthen knospenförmig auf
eigenen Aesten. Kps. bis 2 Cm. h. gestielt, länglich-cylindrisch, langgeschnäbelt;
Per.zähne auf sehr niedriger Röhre mehrmals gewunden. 4 fr. April
bis October. Formenreich.
An Mauern und Felsen, auf Ziegel- und Schindeldächern von der Eb. bis
auf’s IIGb. gemein, stets reiclilich fr. Sehr langhaarige Formen (Var. incana
Br. & Sch.) und Formen mit längeren und schmäleren, sehr kurzhaarigen
oder stachelspitzigen Bl. (Var. aestiva Brid.) sind durchaus nicht selten.
Subg 3 Tortula. E in jä h rig e , truppweise wachsende Erdmoose m it knospenförmigem St.
Bl. starr, sehr b reit u nd d ick ; oberseits gegen die Spitze lamellenartig m it gegliede
rten, chlornphyllreicheri Haaren b e d e ck t; oberhalb der scheidigen, wasserhellen
Basis durch die cingebogenen Bl.ränder hohl, Zweihäusig.
335. B. aloides (K o ch ) Br. & Sch. (Trichostomum Koch. — Tortula
DNtr.) St. einzeln oder gruppenweise, kaum bis 0,5 Cm. h. Bl. wenig abstehend,
liueal-lanzettlich, die B l .s p i t z e s c h a r f und kaum gekrümmt. Kps.
auf 1 bis 1,5 Cm. h. Stiele übergeneigt bis horizontal, cylindrisch, etwas
gebogen; Deckel d ü n n , p f r i e m e n f ö rm ig , von halber Kps.länge; Ring
schmal, stückweise sich abtrennend; Per.zähne lin a l gewunden; Haube von
Deckellänge. © fr. October — April.
Auf Mauererde und kalkig-lehmigem Boden in der Hgl. sehr selten, fr.
zahlreich. Bisher nur auf Dorfmauern in Weissbach bei Kloster Haindorf am
S. Fusse des Isergebirges.
336. B. ambigua Br. & S ch . (Torlula Wils.) Der vor. ähnlich. Bl.
sternförmig ansgebreitet, a u s eiförmiger Basis länglich, mit s tu m p f e r , h a k ig
e i n w ä r t s g e k r ü m m te r S p i t z e , unterseits röthlich. Kps. auf meist 1,5 Cm.
h. Stiele aufrecht oder wenig geneigt, cylindrisch, etwas unsymmetrisch, trocken
gefurcht; Deckel k ü r z e r , kegelig, d ic k und s tu m p f geschnäbelt; Ring
schmal, bleibend; Per. und Haube wie vor. © fr. October — April.
Auf Kalkboden in der Eb. nnd Hgl. sehr selten, meist reichlich fr. Um
Görlitz; Bunzlau: Wehrau und Warthau.
337. B. rigida (S c h r e b .) S c h u l t z . (Bryum stellatum Schreb. —
Tortula st. Lindb.) Wie vor. Bl. abstehend, elliptisch oder schmal länglich,
stumpf oder mit kurzer Spitze, selten haartragend. Kps. 1—2 Cm. h. gestielt,
aufrecht, etwas unsymmetrisch kegelförmig; Deckel dünn nnd spitz geschnäbelt,
von halber Kps.länge; Ring b r e i t , stückweise sich ablösend; Per.zälme
m e h rm a l s gewunden; Haube f a s t b is z u r K p s .m i t t e . 0 fr. October
bis April.
Auf kalkig-lehmigem Boden, an Mauern und Kalkfelsen von der Eb. bis
in die niederen Lagen der Bg. verbreitet, stets reichlich fr. Höchste Standorte:
Berbisdorfer Kapellenberg bei Hirschberg (600 M.); Silberberg (über
700 M.).
70. Gatt. Desmatodon Brid.
Wie Trichostomum und Didymodon eine künstliche Gattung,
die durch das Bl. an Pottia, durch das Per. an Barhula erinnert.
Ausdauernde Berg- und Hocligebirgsmoose, die rasenförmig auf
hnmöser Erde und in Felsspalten wachsen. Bl. krautig, trocken
spiralig gedreht, meist kahnförmig hohl, eilänglieh, stumpf, mit
oder ohne Spitze; Bl.zellen wei t 6 sei t ig, chloropliyllreich,
sehr warzig, nur am Grunde verlängert, glatt, wasserliell.