genden, einfaclien oder scliopfigen Aesten, diclit wurzelhaarig. Bl. dachziegelig,
aufsteigend, rundlich-eiförmig, meist zu '/g w e i t u n d s t u m p f e in g e -
h l i c h t e t , selten scliarf eingeschnitten, mit z n g e s p i t z t e n , oft etwas gegeneinander
geneigten Lappen; Zellen gleichgross, rundlich, durclisiclitig, in den
Zellecken deutlich Seckig verdickt; Cuticula sehr fein gekörnelt. U n t e r b l .
so l a n g a l s d ie B l., etwas abstehend mit b o g ig ei n g e k r ü m m te r Sp itz e ,
b r e i t lanzettlicli-pfriemenförmig, die z u r ü c k g e b o g e n e n Ränder meist
ganzrandig. Blüthenäste zahlreich, meist einzeln, kurz kätzehenförmig,
Unterbl. deutlich, Hüllbl. (bis 8 Paar) rinnig-hohl, häufig am Dorsalgruiide
mit 1 Zahne, Antheridien zu 1 oder 2, bleich, Träger halb so lang, 2zellrei-
liig, Paraphysen 0. Fr.a st äusserst kurz, klein- uud armhlättrig; Hüllbl. und
Hüllunterhl. den St.hl. ziemlich gleich. Kelch oval, mit der faltig zusammen-
gezogenen Mündung die Spitze des obersten Hüllbl. wenig überragend. Kps.
oval, rothbraun, Sporen braun, etwas gekörnelt, so breit als die rothbraunen
Schleuderer. 4 fr. Juni, Juli.
Auf faulendem Holze, an schattigen I'elseii, besonders häufig auf Qiiader-
saiidsteiii, seltener auf nackter Erde durch die Hgl. und Bg. ziemlich verbreitet,
niclit selten mit und § Blüthen, doch liöeh.st selten mit I'r. — Var. ß
major N. v. E. Nat. II. p. 18 erwies sich nach Ex. in v. Fw. Hrb. zumeist
als die ^ Pfl. — In Nat. II. p. 19 et 23 beschreibt N e e s eine Var. y gemmipara,
was ich davon In v. E'w. Hrb. (Kochelfall) untersucht habe, gehörte
theils zu J. Mülleri, theils zu J. attenuata.
Anm. Schon 1834 sagt H ü b e n e r Hep. germ. p. 152 von dieser Art;
„die Früchte sind auf eigenen, sehr kurzen, grundständigen Aesten eiiigefiigt.“
N e e s ignorirte diese Beobachtung und erst R. S p r u c e wies dieser Pfl. hei
Harpanthus ihre rechte Stelle an; die Zusammengehörigkeit ist um so inniger,
da diese Art sich auch in ihren Blüthen als ein echter Harpanthus erweist.
Bei jungen $ Blüthenständen befindet sich hier ebenfalls der Blüthenboden
noch in gleicher Höhe mit der Insertionslinie der Hüllbl., doch bald wächst
in E'olge Wucherung des St.gewehes die Basis des befruchteten Archegoniums,
ähnlich wie bei Sarcoscyphus und Alicularia, durch den Blüthenboden hindurch,
in das Aestchen hinein, wobei die Hüllbl. und das Hüllunterbl. auseinander-
rücken und schliesslich an den fleischigen Theil der Kelchfonn zu stehen kommen,
doch konnte ich keinerlei Verwachsung dieser Bl. mit dem Kelchrücken
beobachten.
81. H. Plotowianus N. v. E. [Jung. Hartmanii Thed.) Zweihänsig;
und ^ Pfl. selten vergesellschaftet. Lockerrasig, weich und schwammig,
gelbgrün, bisweilen bräunlich his röthlich, f e t t g l ä n z e n d , oft eingemengt
zwischen Sumpfmooseu. St. 2—G Cm. 1., bräunlich-gelb, schlalf, ästig, kurz
wurzelhaarig. Bl. dorsal w e i t herablaufend, anfsteigend, rnndlicli-eiförmig,
s e l c h t u n d s tu m p f l i c h a u s g e r a n d e t mit k l e i n e n , s t u m p f l i c h e n
Lappen; Zellen locker 5 und Geckig, durchschemend, dümiwandig. In den
Ecken s c h w a c h 3 eckig verdickt, Zellkörper nnregelmässig eckig bis elliptisch,
später gekörnelt und raiidständig, Cuticula vollkommen glatt. U n t e r b l .
viel k l e i n e r , bogig anliegend, ungleichförmig, die unteren breiter, tief 2 spaltig
, ganzrandig, die obern schmäler, seicht 2 und 3 spaltig oder ganz aber
feingezähnt, Aeste zahlreich, meist paarweise, kurz; Hüllunterbl. 2 spaltig,
Ilüllbl. (3—5 Paare) kleiner als die St.bl., bancliig-liohl, etwas rinnig; Antlierldien
zu 1 — 3, gross, bleich, zuweilen von wenigen Keuleiihaaren begleitet,
Träger 2 zellreihig. Fr.a st äusserst kurz, gewölmlich nur mit 2 kleinen Hüllhl.
und 1 Hüllunterbl. besetzt; Kelcliform fast spindelförmig, glatt, an der Mün-
dimg 3 faltig. Kps. oval, braun, Sporen rundlich, glatt, braun. 4 fr. Frühling
und Sommer.
An moorigen und sumpfigen Stellen, seltener auf morschem Holze, durch
das HGh. des ganzen Sudetenzuges weit verbreitet, doch höchst selten fr.
Iser- und Riesengebirge, Glatzer Sclmeeberg und Gesenke. [Beskiden.] Reife
Fr. habe ich in v. Fw. Hrb. nicht gesehen. Die Besohreihuiig der Pfl. in
Nat. II. p. 358 weicht hiervon ab; ich hahe die ^ Blüthen stets so gefunden,
wie sie Dr. G o t t s c h e in G. & R. Hep. eur. bei No. 417 beschreibt und ahbil-
det. In V. Fw. Hrb. liegen zahlreiche Ex. mit der Bezeichnung , , Innovationen!“
und „junge Kelche oder Iniiovatioaen?“ die bei der Untersuchung sich
durchweg als Aeste herausstellteii, womit der Passus über den Knospeii-
zustaiid der Aeste in Nat. II. p. 354 zu vergleichen ist.
11. Gatt. Chiloscyphus Corda.
Ansehnliche Moose von Lophocolea-Tvaaht und bleichgrüner
bis dunkelgrüner Färbung. St. meist kriechend, sparrig gabelästig,
absatzweise büschelig-wurzelhaarig. Bl. fast horizontal
inserirt, dorsal (oft flügelig) herablaufend, flach ausgebreitet,
schlaff, fast quadrat isch, qnergestntzt bis ausgerandet.
Unterbl . stets deut l ich, klein, beiderseits etwas herablaufend,
anliegend, in der Form veränderlich, oft 2 theilig. Antheridien
längs der Haupt spros sen, meist einzeln in kleinen
Dorsaltasclien der wenig veränderten Hüllbl. Fr.ast sehr kurz,
ventral angelegt , wenig wurzelhaarig, gewöhnlich nur 3 sclmp-
penförmige, 2 zahnige Hüllbl. tragend. Kelch meist becherförmig,
t i e f S s p a l t i g oder fast 2 lippig, am Saume fast ganzrandig
bis buchtig und eiugeschnitten-gezäiint. Haube frei, meist
länger als der Kelch. Archegonien minder zahlreich.
82. C. p o ly an th u s (L.) C o r d a . [Jungerm. L. - C. lophocoleoides et
pallescens N. v. E.) E in h ä u s ig . Meist in aiisgehreiteten, dünnen, flachen
Üeherzügen von grüner oder gelbgriiner Farbe. St. von 2 Cm. bis 5 Cm. 1.,
schlaff, an der Insertion der Unterbl. wurzelhaarig. Bl. rundlich-quadratisch
bis länglich, mit rundlicher, quergestutzter oder seicht eingedrückter Spitze;
Zellen ziemlich weit und durchsichtig, 5 und Geckig, rings (doch nie in den
Ecken Seckig) etwas verdickt; Zellkörper spärlich, elliptisch, braun; Cuticula
fast völlig glatt. Unterbl. eiförmig, bis zur Mitte 2 spaltig, oder tiefer gespalten,
dann meist mit linealisch-pfriemenförmigen Lacinien j Hüllbl. meist
flach abstehend, seltener etwas aufgerichtet, am Saume der kleinen Dorsal-
tasclien crenulirt, hier meist mit einigen liaarförmigen, eingekrümmten Zähnen;
Antheridien einzeln, selten 2, kngelig, ollvciibraim, Träger sehr kurz, 1 zellreihig.
Kps. braun, özellschiclitig; Sporen undeutlich gekörnelt, hräimlich-
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