Auf saiKlig-tlionigem, feuchtem Ilaidelaiicle der Eh., hisher mir auf den
Dachshergcii hei Sagan (schles.-märkische Grenze) am 8 . April 18G8 von Krcis-
gerichtsrath E v e r k e n gesammelt.
Anm. Jedenfalls macht unsere schlesische Pfl. den Eindruck einer guten
A rt, die der folg., inshesondere der J. rubella näher steht als der vor., sie
stimmt mit J. dentata Raddi, soweit ich von dieser nach R a d d i: Jungerman-
niografia Etrusca und N. v. E. Nat. II. p. 230 eine Vorstellung hahe, fast
genau üherein. Für besonders charakteristisch halte ich das ziemlich lockere,
dünnwandige Zellnetz und den Kelchsanm; derselbe ist schon in der Anlage
des Kelches mehrmals kurz eingeschnitten mit scharf gezähnten, spitzen Läppchen,
wogegen hei der folg. Art wie bei J. rubella der Saum des jugendlichen
Kelches geradlinig verläuft und nur durch die vorspringenden Zellen gezähnelt
erscheint. Meine Ergäuzimgeu zur Beschreibung dieser Art in Nat. 1. c. beziehen
sich allerdings nur auf die Saganer Pfl., da ich die eigentliche J. dentata
Raddi noch nicht in Ex. gesehen habe.
* *U n te rb l. gewöhnlich ganz fehlend, n u r in den Blüthenständen deutlich.
6 8. J. divaricata (E n g l. B o t.) N. v. E. {Cephalocea byssacea Dmrt. —
Trigonanthus divaricatus ß examplngastriatus Lindb.) E i n h ä u s I g ; (J B 1 ü t h e n
t h e i l s u n t e r h a l b d e r A r c h e g o n i e n am T r a g s p r o s s , t h e i l s am E n d e
d e r I l a u p t ä s t e in e ig e n e n B l ü t h e n s t ä n d e n . Der vor. sehr ähnlich, fast
noch kleiner und feiner, in glänzend rothbraimen Häufchen, nur im Schatten
grün. St. kaum I Cm. 1., verhältnissmässig dick und rigid, verbogen und
gabelig getheilt, meist bräunlich-grün und nicht durchscheinend; Hauptstamm
fest am Boden kriechend und dicht wurzelhaarig, die mehr aufgeriehteten
Aeste und umherschweifenden Sprossen spärlich wurzelhaarig. Bl. locker
gestellt, fast quer inserirt, m in d e r a b s t e h e n d , so breit (die der sterilen
Sprossen angedrückt und kleiner) als der St.durchmesser, durch eine s p i t z -
o d e r r e c h tw i n k e l i g e , scharfe Bucht bis zur Mitte in 2, etwas divergirende,
s p i t z e (am Grunds 5—8 Zellen breite) Lappen getheilt, letztere oft in Folge
Keimkörnerhildung gezähnelt; Zellen derb und klein, eckig-rundlich, ü b e r a l l
s t ä r k e r v e r d i c k t , Zellkörper 0; Cuticula äusserst fein gekörnelt; Keimkörner
in rothbraunen Häufchen endständig an sterilen oder Sprossen, auch
spitzenständig an den Bl.lappen, klein, rundlich bis oval, quergetheilt. U n t e r b l .
gewöhnlich f e h l e n d , an sterilen Sprossen oft schuppenförmig, 2 zähnig bis
pfriemenförmig, in den Blüthenständen Seckig bis eilänglich, oft ausgerandet;
das $ Hüllunterbl. zuweilen einerseits mit dem Hüllhl. verwachsen. — ^ Blüthen
am Ende der Hauptäste in rothgelhen Kätzchen, Hüllbl. angedrückt-dach-
ziegelig, vielpaarig, grösser, zu Fg getheilt; Antheridien einzeln, graulich,
Träger 1 zellreihig, ziemlich kurz; Paraphysen 0. F r . ä s t e l a n g , am Ende
durch mehrere Wirtel grösserer und gedrängter Bl. l ä n g l i c h - k e u l e n f ö r m
ig , mit Wiederholungssprossen, $ Hüllbl. zu % in 2 und 3 meist hyaline,
ausgefressen-gezähnte bis ganzrandige Lappen (deren Zellnetz mehr rhombisch)
getheilt. Kelch später scheinbar seitenständig, l ä n g l i c h und q u e r g e s t u t z t
bis s p i n d o l f ö rm i g - z u s a m m e n g e z o g e n , mit e in ig e n Längsfalten (selten
prismatisch), grün oder purpurn mit wasserhellem Saume, an der Mündung
durch vorspringende Zollen crenulirt; Archegonien zu 10 — 17. Kps.
dunkel purpurn, Sporen braunroth, fein gekörnelt, so breit als die mehr braunen
Schleuderer. 2J. fr. April, Mai.
An denselben Standorten wie die vor., gern über verwitterten Moosen
und ändern Vegetahilien von der Eh. bis auf das HGb. häufig und stets
reichlich fr.
Anm. Hiermit vereinige ich wegen des übereinstimmenden Blüthenstandes
J. Starhii y minima N. v. E. und J. Hampeana N. v. E., obgleich beide durch
Kleinheit, grüne Färbung und die krautige Beschaffenheit aller ihrer Theile
habituell abweichen. Erstere besitzt gezähnte, letztere ganzrandige Hüllbl.;
beide zeigten jedoch in den keulenförmigen Blüthenständen Antheridien unterhalb
der Archegonien an der Axe des Tragsprosses. — Bei der grossen Veränderlichkeit
dieser Art in ihren vegetativen Organen ist es mir doch nicht
gelungen im Blüthenstände und Fruchtbaue wesentliche Verschiedenheiten zu
entdecken, daher scheint es mir gewagt, ohne Kenntniss der Blüthenverhält-
nisse neue Arten hier abzuzweigen. — Endlich sei noch erwähnt, dass in dieser
Abtheilung der Jungermannien (zur Gattung Cephalozia hat Dmrt. von
unsern schles. Arten J. rubella, J. Alenzelii, J. Hampeana, J. connivens und
J. dentata n i c h t gezogen) in Bezug auf die Beschaffenheit des Fruchtastes
sich deutlicli 2 Reihen verfolgen lassen; die eine, zu der J. Francisci, J. catenulata,
J. curvifolia, J. connivens, J. rubella und J. elachista gehören, besitzt
sehr kurze Fruchtäste ohne Wiederholungssprosse, die andere, zu der J.
Starkii, J. divaricata, J. dentata zu rechnen sind, hat verlängerte Fruchtäste
mit Wiederholungssprosson, beide Reihen sind durch J. hicuspidata verbunden,
bei denen die Fr.äste in doppelter Gestalt sich nachweisen lassen.
69. J. rubella N. v. E. Einhäusig; Antheridien niemals unterhalb der
5 Blüthe an der Axe des Tragsprosses. Hahituell den kleinsten Formen der
vor. (besonders der J. divaricata d ruhriflora N. v. E.) sehr ähnlich, in braun-
bis l i e h t r o t h e n Üeherzügen. Secuudäre St. 2 Mm. 1., kriechend und verbogen,
dick, d u r c h s c h e in e n d , bis zur Spitze wurzelhaarig. Bl. minder
locker gestellt, abstehend bis aufsteigend, hohl, doch nicht rinnenförmig, etwas
breiter als der St.durchmesser, fast rundlich, durch eine e n g e , m e i s t s p i t z e
B u c h t b is u n t e r d ie M itte 2 l a p p i g , m it s p i t z i g e n , o f t g e g e n e
in a n d e r g e n e i g t e n (am Grunde 4 oder 5 Zellen breiten) A b s c h n i t t e n ;
Bl. der sterilen Sprossen etwa so breit als der St.durchmesser, minder abstehend,
die obersten am Rande oft deutlich gezähnelt; Zellen ziemlich w e i t ,
meist q u a d r a t i s c h bis rectangulär, Zellwände etwas verdickt; Cuticula äusserst
f e in g e k ö r n e l t ; Keimkörner fest anliegend am Ende dünner, steriler
Sprossen, röthlich-bleich, rundlich-gepaart, oder oval bis bimförmig. U n t e r b l .
f e h l e n d , nur in der Gipfelknospe und zwischen deu § Hüllbl. deutlich.
(J Blüthenstände kätzehenförmig am Ende der Hauptäste oder an ventral
angelegten, verlängerten Sprossen; Hüllhl. vielpaarig, dachziegelig-aufsteigend,
grösser, zur Hälfte scharf eingeschnitten, mit sehr spitzen Lappen, bisweilen
gezähnt; Antheridien einzeln, kugelig, graulich, Träger 1 zellreihig, sehr kurz;
Paraphysen 0. Archegonien bald gipfelständig am Hauptspross, bald an längeren
oder kürzeren, ventral angelegten, bis zur Spitze wurzelhaarigen Sprossen,
die oberen Bl.paare etwas grösser und gezähnt; Hüllbl. gross, a a g e -
d r ü c k t , tief getheilt, mit s p i t z i g e n Lappen, wie das oft 21appige Hüllunterbl.
u n g l e i c h s ä g e z ä |h n ig . Kelch zu % emporgehoben, cylindrisch, fast
spindelförmig, purpurn, meist hyalin gesäumt, jederseits mit 1 oder 2 tiefen
Längsfalteu, oben oft ausgezeichnet prismatisch, an der Mündung mit w e n i