nennen: Dr. S t r i c k e r und Dr. S t e n z e l in Breslau, Apotheker Dr,
P e c k in Görlitz, Kantor D r e s l e r in Löwenberg, Lehrer Hel lwig
in Grünberg, Dr, S c h n m a n n in Reichenbach in Schles., Weber
Ro t h in Langenbielau, Apotheker Münc ke , Apotheker Spatzi er
in Jägerndorf und Gra f v. S o lms - L a u b a c h in Strassburg. Sie
Alle haben wesentlich zur Kenntniss der Verbreitung dieser Gewächse
beigetragen und dadurch sich Anspruch auf unsere Dankbarkeit
erworben.
Das Gebiet unserer Flora repräsentirt mit Einschluss des österreichischen
Antheils und des altschlesischen Kreises Schwiebus einen
ziemlich gut abgegrenzten Bezirk von 840 □ M., der das Flusssystem
der oberen und mittleren Oder und den Hauptkamm des ganzen Sudetenzuges
mit den nördlich vorliegenden Berglandschaften umfasst. —
Wir kennen in Schlesien bis jetzt 485 Laubmoose (Speciesbegriff
im Sinne der Bryologia Silesiaca), also über die Plälfte aller aus
Europa bekannten Arten, deren P. G. L o r e n t z (bryologisches Notizbuch
1865) gegen 848 aufgeführt hat. Aus dem gesammten Nord-
und Mitteldeutschland beschrieb Mi lde 1869 in seiner Laubmoosflora
586 Species, die nachträglich noch um 30 vermehrt worden
sind. Allerdings kann sich Schlesien hinsichtlich seines Moosreichthums
weder mit Skandinavien (582 Arten nach C. J. H a r t ma n n 1871)
noch mit dem Herzogthum Salzburg (548 Sp. nach A. Saut er 1870)
messen, wo die natürlichen Bedingungen noch ungleich günstiger
sind als bei uns; doch übertrifft es bei weitem das fast doppelt
grössere Irland, wo durch Mo o r e 378 Arten bekannt wurden. Obgleich
andere Floren, weil sie kleinere Gebiete behandeln, keinen
passenden Vergleich zulassen, will ich doch einige Zahlen neueren
Datums über wohl durchforschte Gebiete hier notiren. Zwar können
solche Angaben durch mehr oder weniger zufällige Funde jederzeit
verändert werden, sie präcisiren aber dessenungeachtet im Allgemeinen
den gegenwärtigen Stand unserer Kenntniss.
So besitzt Mähren nach K a l m u s und G. v. N i e s s l (1872)
360, die Provinz Preussen nach H. v. K l i n g g r a e f f (1872) 309,
der Harz nach E, Hampe (1873) 359, Oberfrauken incl. Fichtelgebirge
nach Wa l t h e r und M o l e n d o (1868) 383, das Rhöngebirge
nach A. Ge h e e b (1874) 362, der schwäbische Jura nach
He g e lma i e r (1873) 330, AVestfalen nach H. Mül l e r (1866) 395
und Belgien (1872) 347 Species. — Die verhältnissmässig hohe
Zitier, welche den Reichthum unseres Gebiete feststellt, zeugt nicht
alleiti von. dem grossen Fleisse der schlesischen P’orscher, sondern
bekundet auch, dass in unserer heimischen Provinz für eine mannigfaltige
Moosvegetation ausserordentlich günstige Verhältnisse obwalten
müssen.
Zur Feststellung des bryologischen Vegctationsbildes erwähne
ich zucr.st, dass Schlesien au.sser Eph&mermi tenerum und Poly-
trichmi anomalum keine Species aufzuweisen hat, die nicht gleichzeitig
auch aus ändern mitteleuropäischen Floren oder aus Skandinavien
bekannt wäre.
Vergleichen wir unsere Flora mit der nord- und mitteldeutschen,
von der sie einen integrirenden Theil bildet, so ergeben sich für
unser Gebiet nachstehende Eigenthümlichkeiten: SfEagnum Lindbergii,
Hypnum arcticum, H. hamulosum, H. Heufleri, H. Vaucheri,
H. subsulcatum, H. contiguum (nur noch einmal in Preusscii), Plagiothecium
Mühlenbeckii, Thuidium decipiens, Lescuraea saxicola,
Dichelyma capillaceum, D. falcatum (einmal noch Ein Preussen),
Myurella julacea, Polytrichum sexangulare, P. anomalum, Philonotis
adpressa, Mnium Drummondii, Bryum arcticum, B. Mühlen-
bechii, Wehera longicolla, W. Breidleri, W. cucullata, W. pulchella,
Ephemerum tenerum, Tetraplodon angustatus, T. mnioides,
Tayloria splachnoides, Encalypta apophysata, Grimmia sulcata, G.
alpestris, G. funalis, Barbula mucronifolia, Desmatodon latifolius,
D. cernuus, Dicranodontium aristatum, Dieranum circinatuni, D,
elongatum, D. falcatum, D. fulvellum und Weisia Wimmeriana.
Die meisten davon sind als Ausdruck der grösseren absoluten Höhe
zu betrachten, und nur der kleinere Rest z. B. Ephem.erum tenerum,
Dicranod. arist. etc. ist auf Rechnung mehr lokaler Verhältnisse zu
setzen. —
Unter den 125 Arten, welche das übrige Nord- und Mitteldeutschland
in der Abgrenzung von Mi l d e ’s Bryologia (doch mit Weglassung
der Umgegend von München, die sicher nicht hierher zu rechnen
ist) gegen Schlesien zum Voraus besitzt, befinden sich eine
Anzahl Moose, die mit ziemlicher Gewissheit bei uns noch zu erwarten
sind, da sie in den benachbarten Florengebieten Vorkommen
z. B. Weisia squarrosa, W. mucronata, Ephemerella recurvifolia, E.
Flotowiana, Ephemerum Butheanum, Sphaerangium triquetrum, Dicranella
humilis, Fissidens crassipes, Barbula brevirostris, B. concava,
B. laevipila, B. revoluta, Orthotrichum pulchellum, Entosthodon erice-
torum, Bryumluridum, B. longisetum, B. Warneum, B. calophyllum,
Cinclidmm stygium, Eurhynchium tenellum, Hypnum revolvens, H.
imponens, Fontinalis androgyna etc. Sehr gering ist die Wahrschein