Seheidchens sitzend. Meist heerdenweise, bleich gelbgrün. St. bis 0,5 Cm. h.,
oft unter der Frucht sprossend. Bl. weieh, aufrecht abstehend, trocken stark
verbogen, fast alle gleichförmig, l a n z e t t l i c h , allmählich (doch nicht haarförmig)
pfriemlich-zu g c s ])i t z t, riuuenförmig, an der Spitze gesagt; Rippe
den oberen Bl.theil n i c h t ausfüllend, vor der Spitze verschwindend; Bl.zellen
sehr locker, dümiwandig. Kps. kaum hervortretend, kurz und schief stuuipf-
gcspitzt. © fr. September, October.
Auf feuchtem Thou- und Sehlammbodcu, an Grabenwcänden, in Ausstichen,
auf Acekeru, Wiesen etc. in der Eb. und Hgl. sehr gemein und reich fr
Höchster Standort: Wölfelsdorf in der Grafschaft Glatz (470 M.).
3. Gruppe: P h a sc e a e . Kurzstengelige, oft knospenförmige Pfl., die
sieh im Herbste aus einem unterirdischen, ausdauernden Vorkeim entwickeln.
Bl. glanzlos, b r e i t l a n z e t t l i c h - e i r u n d , zuge.spitzt, alle oder wenigstens
die oberen durch die anslaufende Rippe stachelspitzig, gewöhnlich ganzrandig,;
Zelleu parenchymatiseli, die des Bl.gruudes locker, die der Bl.spitze rpiadra-
tisch-Geckig, derb, m e lir o d e r m iu d e r w a r z ig . Haube mützen- oder
kappenförmig.
99. Gatt. Phascum L.
Pfl. meist kurzstengelig; Vorkeim sclmell verscliwindend.
Kps. oft etwas hervortretend, kugelrund oder eiförmig, gespitzt;
Deekel bisweilen rudimentär. Haube kappenförmig, gross.
* Kps.stiel etwas langer als die Kps.
437. P . hryoides D ic k s . (Pottia Lindb.) Einhäusig. Traclit etwa
von Pottia lanceolata. Grösser als die folg. Arten. Räsclicn lebhaft grün oder
bräuulich. St. einfach oder getheilt, bis 1 Cm. h. Schopfbl. grösser, aufrecht
abstehend, e i - l a n z e t t l i o h , zugespitzt, durch die starke, anslaufende Rippe
staclielspitzig oder begramit, am Rande zurückgeschlageu und ganzrandig, beiderseits
w a r z ig . Kps. auf d ic k em , a u f r e c h t em Stielchen hervortretend,
oval; Spaltöffmiugeu spärlich; Deckel rudimentär, schief und stumpflich geschnäbelt;
Sporen etwas dunkel, kleiustachelig. © fr. März — Mai.
Auf thonigem oder kalkigem Boden in der Eb. und Hgl. zerstreut, stets
reichlich fr. Löwenberg; Bunzlau; Sprottau; Sagan; Liegnitz; Breslau: Lissa,
Koberwitz, Zottwifz; Glauche; Trebnitzer Hügel; Strehlen; Eulengebirge:
Brücke am Rothemühlwasser (höchster Standort).
438. P. curvicollnm E h rh . Einhäusig und z w i t t e r i g . Heerdenweise,
r o t h b r ä u n l i c h , St. sehr verkürzt, meist einfach, meist 0,2 Cm. h. Obere
Bl. v e r l ä n g e r t , l a n z e t t l i c h , rinnenförmig, durch die austretende Rippe
länger oder kürzer begrannt, am Rande stark zurückgeschlageu, ganzrandig,
beiderseits und am Rücken der Rippe sehr p a p i l l ö s , Kps. auf s c h w a i i e n -
h a l s a r t i g e m S t i e l c h e u n i c k e n d und seitlich hervortretend, oval, stuiupf-
gespitzt, roth b rau n ; Sporen strohgelb, fast glatt, © fr. Februar — April.
Auf kalkigem Roden der Hgl. zerstreut, reichlich fr, Bunzlau: Wartliaii.
Gross-Hartmannsdorf und Giessmannsdorf; Reiclienbach: Gnadenfrey; Strehlen:
Peterwitz.
** Kps.stiel k ü rze r als die Kps.
439. P . cuspidatum S c h r e b . (P. acaulon L.) Einhäusig. Ileerden-
weise oder dichtrasig, scliinutziggrüii. St. meist niedrig und einfach, bisweilen
iu den oberen Bl.achseln mit peitscheuartigeii Äestcii. Schopfbl. gross,
aufrecht oder kiiospenförmig, l ä n g l i c h , zugespitzt, ganzrandig, am Räude
bis oberhalb der Mitte zurückgeschlageu; Rippe stachelartig oder haarähulich
ausiaufeiid; Z e l le n d e r B l . s p i t z e g r ö s s e r u n d l o c k e r e r als bei beiden
vor., u n m e r k l i c h papillös. Kps. eingesenkt, kugelrund oder ruudlicli eiförmig,
uniiierklich stumpf gespitzt. Sporen dunkel, feinstachelig. Q fr. Winter,
Frühling. Aendert ab:
b. c u r v i s e tu m (D ic k s .) . St. meist 1 Cm, h. Hüllbl. fast begraiiut.
Kps. auf gekrümmtem Stielchen seitlich heraustretend.
C. p i l i f e r u m (S c h re b .) Niedrig. Bl. au der Spitze entfärbt mit langer
Haarspitze. Kps. auf gekrümmtem Stielcheu eingeseiikt.
Auf Aeckern, au grasigen Stellen und Abhängen in der Eb. und Hgl. sehr
gemein, reichlich fr. Var. b. auf fettem Gartenland, Var. c. au sonnigeu Ab
hängen nirgend selten.
100. Gatt. Sphaerangium Schimp.
Pflänzchen knospenförmig; Protonema schnell verschwindend-
Bl. kaum papillös. Kps. genau kugelrund, ohne Spitze.
Haube äusserst klein und hinfällig, mützeuförmig, nicht gelappt.
Einhäusig.
440. S. muticum (S c h re b .) S c h im p , (Phascum Schreb. — Acaulon
C. Müll.) Heerdenweise, meist bräuulich-gelb, g l ä n z e n d , d ic k k n o s p e u -
f ö r u i ig , meist 0,3 Cm. h. Die oberen Bl. grösser, sehr hohl, kuospenför-
mig geschlossen, eiförmig, zugespitzt, gegen die Spitze a u s g e s c h w e i f t
g e z ä h n t ; Rippe als kurze Spitze ausiaufeiid oder verschwindend; Zelleu
oben länglich 6 eckig bis schief 4 eckig, kaum papillös. Kps. ganz eingeschlos-
seu, steif aufrecht, glänzend braunroth; Sporen ei ru n d lie h , g e lb , mit r u n z
e l i g e r Sporenhaut. © fr. Spätherbst — Mai.
Auf lehmig-thonigem und kalkigem Boden, auf Aeckern, Waldlichtuugeu
und Mauererde in der Eb. und Hgl. durch das ganze Gebiet verbreitet und
stets fr. — S. triquetrum (Spruce) Schimp., das bei uns uoch nachzuweiseu
sein wird, ist 3 seitig knospenförmig und fast uoch kleiner; es besitzt einen
gekrüuimteu Kps.stiel und dunkle, kugelrunde, feiiistachelige Sporen.
101. Gatt. Microbryum Schimp.
Pflänzchen knospenförmig. Bl. deutl ich papi l lös. Kps.
rundl ich-ei förmig mit kurzer, stumpfer Spitze. Haube
kegelig-mützeuförmig, bis zur Kps.mitte reichend, mehrfach
gelappt , an einer Seite tiefer eingesclmitten. Ein- und zweihäusig.
441. M. P loerkeannm ;W. & M.) S c h im p . (Phascum W. & M. —
Acaulon C. Müll.) Heerdenweise, meist nur 0,1 Cm. h., röthlich-braun. Bl.
knospeuförmig geschlossen mit ab g e b o g e n e n S p i t z e n , die oberen aus