in der Flora von Bu n z l a u ist vielleicht das Teufelswehr im Queis
bei Wehrau, indem hier bei 160 M. Höhe zahlreiche, mit dem Queis
aus der Bergregion herabgewanderte Arten (Fontinalis squamosa,
F.^ gracilis, Amblyst. fluviatile, Dieranum fulvum, Weisia fugax,
Fissidens pusillus, Eurhynch. crassinervium etc.) in den Felsspalten
des Quadersandsteins und an den überflntheten Quarzitblöckec
sichere Asyle gefunden haben. — Das ausgedehnte niederschlesisclie
Haiderevier birgt eine höchst charakteristische Moosflora, besonders
anziehend durch seine Torfmoose in unendlichen Massen und Formen.
— Weit reicher an bemerkenswerthen Arten als die Umgegend
von Grün be r g , die fast nur im Rohrbusch [Plagioth. latebricola)
einen ergiebigen Moosstandort besitzt, ist die Flora von
Sagan. Neben den ausgedehnten Haideraooren bietet hier besonders
der diluviale Höhenzug, der-sich gegen die märkische Grenze
hinzieht, bryologisch eine sehr reiche Ausbeute.
Nach den pag. 7. angenommenen H ö h e n s t u f e n vertheilen sich die
Laubmoose derart, dass in der Ebene 307, im Hügellande 357, in
der Bergregion 354 (wovon nur 228 die obere Baumgrenze erreichen)
und im Hochgebirge 210 Arten vertreten sind. —
Von den 307 Moosen d e r Eb e n e beschränken sich auf diese
Region ausschliesslich nur: Hypnum hygrophilum, H. pseudostra-
mineum, Amblyst. fa lla x , A. curvipes, Plagiothecium latebricola,
Eurhynch. megapolitanum, Bichelyma capillaceum, Philonotis capillaris,
Meesea longiseta, M. Albertinii, Bryum badium, B. Kling-
graeffi, B. fallax, B. uliginosum-, Didymodon luridus, Weisia
rostellata, Ärchidium alternifolium, Pharomitrium subsessile, Ephemerum
cohaerens und E. tenerum; die übrigen 286 kehren in der
Hügelregion wieder, 228 steigen in die Bergregion auf, 138 davon
erreichen die obere Baumgrenze und 106 Arten das Hochgebirge. —
Für die Ebene besonders merkwürdig ist das sporadische Vorkom-
men von Sphagnum Lindbergii, Dichelyma capillaceum, Mnium
cinclidioides, Bryum alpinum, Brachythecium refexum, Hypnum
ochraceum und H. rugosum, alpine Formen, die zum Theil Reliquien
aus der Eiszeit, zum Theil auch Kolonisten neuern Datums
sein können. — Seltenheiten in der Ebene sind ferner alle Gesteinsbewohner,
unter denen die Moose der sogenannten F i n d l i n g s -
b l ö c k e durch die Fremdartigkeit ihrer Erscheinung Veranlassung
zu der Meinung gegeben haben, sie seien schon mit diesen auf ihre
heutigen Stätten importirt worden. Ich habe mich mit dieser Theorie
nie befreunden können, sondern nehme an, dass die Besiedelung
erratischen Gesteins durch Moose nachträglich in der Weise stattgefunden
hat, wie sie sich jetzt noch an Chausseesteinen und an den
Steinhalden vollzieht, die der Landmann aus aufgeackerten Feldsteinen
an den Rainen zusammensetzt. — Zugegeben, dass jene Blöcke,
welche während der Eiszeit aus dem hohen Norden in’s germanische
Tiefland herüberwanderten, mit Moosen bekleidet waren, so sanken
sie beim Schmelzen ihrer Unterlage gewiss auf den Meeresboden,
oder sie strandeten am Ufer und wurden noch lange von den Wellen
überfluthet, wobei ihre ursprüngliche Moosvegetation sicher zu
Grunde gehen musste. Angenommen, einige wären so günstig zu
liegen gekommen, dass ihre Moosbekleidung diesen zerstörenden
Einflüssen entzogen war, dann müssten sie jedenfalls, da sie ehedem
von den Gebirgen Skandinaviens auf die Gletscher herabstürzten,
jetzt durchweg hochalpine Moose aufzuweisen haben. Ueber-
blicken wir jedoch die lange Reihe der err. Moose, so begegnen
wir zumeist Arten aus der niederen Bergregion, mit denen wir in
der Ebene auch andere Steinblöcke bekleidet finden, die keineswegs
erratischen Ursprungs sind; andrerseits zählen unter den Moosen
auf Findlingsblöcken auch solche, welche deren Ursprungsstätten
heute fehlen z. B. Qrimmia trichophylla.
Die Re g i on der Hüg e l , wozu wir das oberschlesische Hochplateau,
die höhere Ebene vor dem Gebirge und die Hochthäler,
z. B. das Hirschberger und das Glätzer Kesselthal rechnen, besitzt
360 Arten, von denen Vs gleichzeitig der Ebene angehören und 77
die Bergregion nicht erreichen. Unter den 74 neu hinzutretenden
Moosen sind 55 absteigende Arten der Bergregion, und nur Hypnum
Haldanianum, Eurhynchium Teesdalii, E. velutinoides, E.
Schleicheri, Amblyst. fuviatile, Mnium Drummondii, Webera
pulchella, Discelium nudum, Zygodon viridissimus, Grimmia sphaerica,
G. crinita., G. trichophylla, G. tergestina, Barbula ambigua,
Leptotrichum vaginans, Trichost. cordatum, Dieranum viride, Gymnostomum
tenue und Sporledera palustris können als Charaktermoose
des Hügellandes bezeichnet werden.
Die B e rg r e g i o n zählt 354 Arten; davon sind ihr eigenthüm-
lich: Hylocomium subpinnatum, Hypnum Halleri, Brachythecium
Geheebii, Anomodon apiculatus, Mnium orthorrhynchium, Trichost.
crispulum und Dieranum circinatum; nur der untern Bergregion
gehören an: Hypnum fertile, Plagioth. Arnoldi, Anacamptodon
splachnoides, Encalypta leptodon, Grimmia anodon, G. orbicularis,
Barbula aloides, B. insidiosa, Seligeria recurvata. Dicranodontium
aristatum, Dieranum Sauteri, Weisia Schisti, K . denticulata und
Sphagnum rubellum; den oberen Lagen sind ausschliesslich eigen:
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