Bl.zellen k ü r z e r . Kps. meist 0,2 Cm. h. gestielt, kugelig, entleert weitmündig
halbkugelig; Deckel flach, mit g r a d e r , k u r z e r S p i t z e ; Ring einfach,
meist dem Deekel angeklebt. Sporen k l e in , l i c h t b r a u n , feiiistachelig.
0 fr. September — Januar, doch stets etwas früher als vor.
xVii schlammigen Teich- und E’liissufern in der Eb. und Hgl. bis 345 M.
zerstreut, stets fr. HIrseliberg; Warmbruim: Giersdorf; Scliönau: Ketschdorf;
Jauer: Nieder-Leipe; Breslau: au den Oderuferu häufiger als vor.; Strehlen:
Hiissiiietz; Rybnik: Ellguth; Teschen.
53. Gatt. Pyramidula Brid.
Sehr niedrige, heerdenweise wachsende Pflänzchen, die habituell
an vor. Art erinnern. Kps. rundlich-hirnförmig. Haube
aufgeblasen spindel förmig, 4kant ig, über die Kps.
hinahgezogen, seitlich in einem Längsspalt geöffnet. Sporen
gross, g 1 a 11. Einhäusig.
243. P. te tr a g ’ona B rid . (Gymnostomum Schwaegr. — Physcomitrium
Fürnr.) Bl. hohl, verkehrt eilänglich, mit laug pfriemlicher Spitze und darin
verschwindender Rippe, ganzrandig. Kps. 0,1—0,3 Cm, h. gestielt, aufrecht,
kurzhalsig, eiigmündig; Deckel gewölbt, kurz stuiiipfgespitzt; Ring und Per.
felileu. 0 fr. April.
Auf Aeckern im Frühjahr vor dem Pfluge (besonders reichlich, wenn das
Vorjahr ein nasses war) in der Eb. und Hgl. sehr zerstreut. (Unreife Früchte
findet man schon im October.) yValdenburg: Görbersdorf; Ingramsdorf: am
Pitschenberge: Breslau: Hartlieb; Strehlen: Steiiikirchen.
2. Gruppe: Discelieae. Sehr vereinzelt wachsende Erdmoose, die durch
ihre Fruchtbildung mit den Bartramiaceen fOafoscopium nigritum) in Verwandtschaft
treten, Bl. r i p p e u l o s . Kps. fast k u g e l r u n d , g e n e ig t ; Per. e i n f
a c h , mit 16 langen, zugespitzten, in der Mitte klaffenden Zähnen. Haube
schmal, fast der ganzen Länge nach gespalten, oft sitzenbleibend und das
obere Ende der Seta iimwickehid. Z w e ih ä u s ig .
54. Gatt. Discelium Brid.
Gattungs-Merkmale fallen mit den Gruppen - Charakteren
zusammen.
244. D. nndnm (D ic k s .) B r id . [Bryum Dicks.) St. einfach, nur
0,1 Cm. h. BL knospenföruiig ziisammengeneigt, eilänglieh, stumpflich ziigespitzt,
ganzrandig. Kps. auf 1 — 2 Cm. h., steifem, stark gedrehtem Stiele
horizontal, rundlich eiförmig; Ring breit; Deckel niedrig kegelförmig. 0 fr,
April, Mai.
Auf thonig-sandlgem Boden iu der Hgl. sehr selten; bisher nur von Köiiigs-
hütte O.S. (300 M.) bekannt. In Deutschland mir noch bei Luxemburg; ausserdem
iu England und Skandinavien.
13. Fam. Splachnaccae.
Verfilzte, mehr oder minder dichtrasige, prächtige Sumpf- und
Bergmoose, die vorzugsweise thierische Excremente besiedeln.
Sie stimmen zwar nach Bl.form und Zellnetz mit vor. Farn, überein,
bilden jedoch nach ihren übrigen Merkmalen eine gut abge-
greuzte natürliche Fam. — Rasen lebhaft grün. St. gabelig verzweigt,
mehr oder minder verlängert. Kps. oft sehr lang gestielt,
symmetrisch, an der Basis mit einem veräi ideiTicl ien
grossen nnd farbigen Ansatz oder langhalsig (Halstheil
und Apophysis mit Spaltöffnungen); Per. einfach, 16 oder 32
zähnig. Haube klein, mützen- oder kegelförmig. rL Blüthen
köpfchenförmig auf dem Gipfel eines Sprosses; Paraphy-
seu keulig.
1. Gruppe: Splachneae. Ansatz kegel-, kiigel- oder bimförmig, immer
anders gefärbt und weiter als die Kps.
55. Gatt. Splachnum L.
Bei uns einjährige Sumpfmoose anf modernden Riuderexcre-
menten. Bl.zellen sehr locker nnd grossmaschig. Kps. gewöhnlich
sehr lang gestielt; Ansatz meist gross, in der Regel mehrmals
weiter als die Kps.; Per.zähne 16, zu 4 genähert. Haube
sehr klein und hinfällig, mUtzenförmig. Blüthen oft zweihäusig.
245, S. ampullaceum (D ill.) L. (Bryum Dill.) Zweihäusig oder einhäusig.
Rasen ziemlich locker, 1 - 5 Cm. li., glänzend gelblichgrün; Sprossen
an der Spitze mit zahlreichen Blütlien. Die untern Bl. fast lanzettlich, die
oberen verkehrt eilanzettlich und verlängert lanzettlicli, plötzlich lang und
schmal ziigespitzt, an der Spitze entfernt g r o b g e s ä g t ; Rippe in der Spitze
verschwindend. Kps. bis 8 Cm. h. gestielt, cylindrisch, klein, zuletzt roth;
Ansatz g r o s s , a u f g e b l a s e n b im f ö rm i g m it l a u g v e r s c h m ä l e r t e m
H a ls e , jung licht rotligelb, alt fast purpurroth; Per. gelb. 0 fr. Juli,
August.
Auf alten Rinder-Excremeuten in nassen Wiesen und Torfsümpfen (soweit
sie als Hiitiiugen benützt werden) in der Eb. und Hgl. von zahlreichen Standorten
bekannt und stellenweise fast häufig, meist fr. Höchste Standorte:
Isergebirge: grosse und kleine Iserwiese (784 M.); Grafschaft Glatz: Seefelder
(721 M.) und im Gesenke; Moosebruch (740 M.).
246. S. sphaericum L. fil. [S, peduncidatum Lindb.) Zweihäusig.
Wachstlium wie vor. Bl. aus schmaler Basis fast verkehrt eirund, plötzlich
laug und schmal zugespitzt, g a n z r a n d i g oder an der Spitze undeutlich
gesägt; Rippe wie vor. Kps. meist 4 Cm., doch auch bis 1 Dm. li. gestielt,
kürzer und dicker, braun; A n s a t z k u g e l r u n d o d e r v e r k ü r z t b i n i f ö r -
mig, e tw a s weiter als die Kps., endlich schwarzroth; Per. rothgelb, 0 fr.
Juli, August.
Auf Rinderdünger an feuchten Stellen in der oberen Bg. und im HGb. verbreitet,
besonders häufig zwischen Knieholz, meist fr. Isergebirge: Iserwiesen
(784 M.) mit vor. gesellschaftlich; Rieseiigebirge: von der oberen Waldgrenze
bis auf den Kamm häufig; Gesenke: Altvater, unterm Peterstein um die Schä