385. D. longrirostre (W. & M.) Br. & S cb . {Didymodon W. & M. —
Cynodontinm Schwaegr. — Dieranum denudatum Bi’id.) IVleist ausgedehnt
diclitrasig, 2 — 5 Cm. zuweilen über 1 Dm. h., meist gläiizend. St. mein- oder
minder rothbraun wurzelfilzig. BI. allseits abstehend bi.s stark sichelförmig,
einseitswendig, oft zerbrechlich, aus lanzettlicher Basis plötzlich pfriemenförmig,
mit lang borstenförmiger, mehr oder minder gesägter oder ganzrandiger
und mir am Ende klein gesägter Spitze; Rippe breit, am Rücken gesägt bis
ganz glatt. 2J. fr. Spätherbst bis Frühjahr. Die auftalligsten Formen dieser
vielgestaltigen Art sind;
b. a lp in u m (S c b in ip .) M ild e . Gampylopus alp. Schimp. — G. inter-
medius Wils.) St. theilweise wurzeUilzIg, grün bis schwarzgrün. Bl.
aufrecht abstehend. Früchte unbekannt.
C. c i r c in a tu m (W ils .) M ild e . {Dieranum W ü s . — D. arcuatum'Tay\.)
Lockerrasig. St. knieförmig gebogenbls aufrecht. Bl. bleibend, sehr
laug, zirkclförmig herabgekrümmt, einseitswendig. Blüthen und Früchte
unbekannt.
d. n ris ia tM « » (S c h im p als Art.). Rasen weich, gelbgrün, etwas glänzend,
fast ohne Wurzelfilz. Bl.rand fast bis zur Basis deutlich gesägt; Bl.rücken
des borstenförmigen Bl.theils ausserordentlich (bis 10 Reihen Zähne)
gezähnt. Am verbreiterten Bl.theile sind die schmalen Zellen des breiten
Bl.saumes von den grossen 6 eckigen neben der Bl.rippe deutlich
abgegrenzt. Früchte unbekannt.
Auf Waldboden, besonders zwischen Baumwurzeln, auf modernden Stämmen,
ungemein häufig an Sandsteiiifelsen, seltener auf Granit, in der Eb.
(Nisky, Biuizlaii: Hosenitzbruch, Breslau: zwischen Obernigk und Riemberg)
sehr zerstreut, häufiger in der Hgl., gemein in der Bg., steigt bis auf die
Kämme des IIGb : Fr. nur stellenweise, am häufigsten in der Bg. Var. b.
Rieseiigebirge: Elbwiesc, Aupa-Abhang; Var. c. Rieseiigebirge; am Eingänge
in die grosse und kleine Schiieegrube; Var. d. Heuscheuergebirge: wildes
Loch, Weckelsdorf, Adersbach und Merkclsdorf.
^ Anm. Dicranod. arist. durchläuft am klassischen Standorte (Adersbacher
Felsen), wo es an der Schattenseite senkrechter Felsen Hunderte von Q M .
überzieht, wiederum vcrscliiedene Formen, die Milde in seiner Arbeit: „Ueber
Dicranodontium und Verwandte“ (bot. Zeit. Halle 1870 No. 25 u. 2G) näher
charakterisirte. Ilm führten seine Untersuchungen zu dem Resultate, dass
7>. arist. als eigene Art betrachtet werden müsse, deshalb reihte er die Ueber-
gangsforiiien (». fulgidum und v. intermedium Milde) bei D. longirostre ein.
E r stützte seine Ansicht auf einige sehr gesuchte anatomische Merkmale und
auf die völlige Glanzlosigkeit der Rasen. Die Pil. besitzt indessen Seidenglanz,
den sie bei sorgfältigem Trocknen auch im Herbare behält.
88. Gatt. Dieranum Hedw.
Gewölmlich grosse Moose mit eiiiseitswendigen oder allseits
abstehenden, glat ten Bl. (nur D. s^mrium papillös). Bl.rippe
kräftig; Zellen der Bl.basis rectangulär bis schmal linearisch,
allermeist mit sehr grossen, banchigen, braunen Bl.fltigelzellen.
Kps. auf verlängertem geradem Stiele fast symmetrisch und
aufrecht oder unsymmetrisch und geneigt, bisweiieu kropfig;
Per.zähne bis zur Mitte zweischeiikeiig; Haube am Grunde
ganz. Deckei aus kegeiiger Basis pfriemenförmig. Zwei- oder
einhäusig.
* U n d u la ta . Hoch und kräftig, dichtrasig, sehr wurzelfiizig. Bi. q u e rw e i i i g . Kps.
üb ergeueigt und gekrümmt. Zweihäusig. ^ Bl. knospenförmig auf meist kleineren Pfl.
386. D. nndnlatuin H e dw . {D. polysetum Sw.) Ausgedehnt lockerrasig,
bis über 1 Dm. h., dicht braunfilzig, dickstengelig. Bl. sichelförmig ein
seitswendig, die oberen bisweilen ausgebreitet, die endständigen zusammengewickelt,
alle länglich lanzettlich, lang zuge.spitzt und bis gegen die Basis s e h r
s t a r k q u e rw e l l i g , in der Spitze grob gesägt, Rippe dünn, am Rücken weit
hinab 2flügelig gesägt; Bl.zellen ausser den Bl.flügelzellen durchweg linearisch.
Kps.stiele zu 3 und mehr g e h ä u f t , meist 3 oder 4 Cm. h.; Kps. länglich,
bogig gekrümmt; Deckel fast von Kps.länge; Ring schmal, anklebend. 2f fr.
Juli, August.
Auf lichtem Waldboden, an trockeneu wie an feuchten Stellen, von der
Eb. bis auf’s HGb. fast gemein; Fi'. niclit überall, docli keineswegs selten.
387. D. palustre L a p y l. — B r. & S cb . {D. Bonjeani DNtr.) Ausgedehnt
lockerrasig, bis 1 Dm. li., zuletzt brauiifilzig, düiiiisteiigelig, glänzend
gelbgrün bis goldbräunlicli. Bl. abstehend oder im Schopfe etwas einseitswendig,
aus lanzettlicher Basis liiiealiscli-breit zugespitzt, g e g e n d ie S p i t z e
w e l l ig , in der Spitze scharf gesägt; Rippe dünn, u n t e r d e r S p i t z e v e r s
c h w in d e n d , am R ü c k e n f a s t g l a t t ; Zellen (ausser deu Bl.flügelzellen)
überall sehr lang und schmal. Kps.stiele e in z e ln oder zu 2, bis 5 Cm. 1.;
Kps. länglich, wenig gekrümmt, später gefurcht; Deckel von Kps.länge; Ring
fehlend. 4 fr. Juli, August. Aendert ab:
h. j u n i p e r i f o l i u m (S e n d t.). Bl. kürzer und breiter, starr, kaum wellig.
C. p o l y c la d o n Br. & S c h . St. mit kurzen, stumpflichen, leicht abfallenden
Aestchen.
Auf allen Sumpfwiesen von der Eb. bis auf’s HGb. fast gemein, doch selten
fr. Mit Fr. bisher nur von Schwiebus; Sagan; Breslau: Riemberg und
Häuften und von der Mädelwieso im Riesengebirge bei 1150 M. bekannt. —
Var. b. Kessel im Gesenke; Var. c. überall häufig.
388. D. Schraderi W. & M. {D. Bergeri Bland.) Rasen dicht verfilzt,
bis 2 Dm. tief, oft halbkugelig, gelblicligrün. Bl. aufrecht abstehend bis
schwach einseitswendig, wellig, trocken etwas gekräuselt, aus breiter Basis
linealisch, an der breiten, stumpfliehen Spitze ausgefressen gezälmt; Rippe
dünn, kurz vor der Spitze verschwindend, am Rücken glatt, bisweilen am
Ende gesägt; Zellen des o b e r e n B l . t h e i l e s s e h r u n g l e i c h f ö rm i g ,
l ä n g l i c h e , q u a d r a t i s c h e u n d d r e i e c k i g e Z e l le n gemischt. Kps. meist
3,5 Cm. h. gestielt, länglich, wenig gekrümmt, undeutlich gestreift; Ring ziemlich
breit. 4 ß'- Jiß ‘> August.
In torfigen Sümpfen vou der Eb. bis auf’s IIGb. zerstreut, in der Eb.
(Bunzlau; Primkenau: Weissig) selten und steril; in der Bg. und im HGb.
häufiger und stellenweise reichlich fr. Isergebirge: auf der grossen Iserwiese;
Riesengebirge; Elbwiese, weisse Wiese und am kleinen Teiche; Mensegebirge;
Seefelder. An den angeführten Standorten massenhaft.