ß purpurascens, Jungerm. lycopodioides, J. setiformis, J. curvifolia,
J. minuta, J. trichoplnylla, Calypogeia Tricliomanis, Mastigohryum
deflexum, M. trilohatum, Blasiapusilla, Fimhriaria pilosa = March.
lAidwigii Schwaegr., Preissia et Beboulia, während S e l i g e r zuerst
gesammelt hat: Sarcoscyphus Funckii; Scapania undulata, S. nemorosa,
S. umbrosa; Jungerm. albicans, J. obtusifolia, J. Helleriana,
J. ’crenulata, J. hyalina, J. tersa, J. scutata, J. excisa, J. hicre-
nata, J. incisa, J. Flörkei, J. quinquedentata, Lophocolea lietero-
phyila,. Ghiloscyphus polyanthus, Gh. pallescens, Lepidozia, Ptili-
dium, Geocalyx, Trichocolea, Aneura midtifida et A. palmata, doch
wurde ein Theil davon erst durch N. v. E. erkannt. Als S t a r k e ’ s
Entdeckungen sind zu verzeichnen: Jung, pumila et J. Starkii.
Unter den 14 Lebermoosen, welche F u n c k in den Sudeten
sammelte, sind für das Gebiet neu: Jung. Taylori et var. anómala,
J. saxicola, J. infiata, J. alpestris, J. julacea, Alicidaria scalaris
et Harpanthus.
Im Jahre 1820 wurde Grimaldia barbifrons durch K a r l G o t t l
ie b M o s ig entdeckt. Dieser war früher Oberamtsadvokat und
Gerichtsdirector zn Wigandsthal in Meffersdorf, zuletzt Steuersecretär
zn Görlitz, wo er im Alter von 73 Jahren am 8. Jan. 1832 starb.
Seine Moossammlung besitzt die Oberlausitzer Gesellschaft der Wissenschaften.
In diese Periode fällt auch das in der Provinz wenig bekannte
botanische Wirken des Dr. J. H. K r ü g e r , geb. 10. Juli 1769 zu
Kaluberhof in Vorpommern, gest. 17. Juli 1847 zu Gnadenberg,
eines Mannes, der mit Flörke und ändern Autoritäten in regem
Verkehre stand und als Seminar-Inspector zu Bunzlau (1817— 1842)
ein eben so vollständiges als sicheres Manuscript der dortigen Phanerogamen
und Cryptogameiiflora zusammenstellte, dessen Laubmoose
so ziemlich mit den v. A 1 b er t i n i ’sehen Angaben übereinstimmen,
ln den Musci hepatici verräth der Verfasser keine Kenntniss der
N e e s ’sehen Arbeiten, weshalb die Entstehung des Manuscr. der Zeit
nach vor das Erscheinen der Naturgeschichte zu setzen ist. Wir
finden bereits für 44 Arten, darunter für Riccia ciliata, B. glauca,
R. canaliculata. Jung. (Fossombronia) pusilla, J. Sphagni, J. bar-
bata, J. epiphylla, Anthoceros laevis et A. punctatus überhaupt die
ersten schlesischen Standorte; ausserdem werden als nov. spec, ausführlich
beschrieben: Jung, biciliata, J. trigonia, J. cordatula und
J. crispa, nirgends veröffentlichte Arten, die der Autor, wie das
heigefügte „nobis“ anzudeuten scheint, wahrscheinlich gemeinschaftlich
mit V . A l b e r t i n i aufstellte, mit dem ihn gleiche Liebe zur
Natur verband, — Kr ü g e r ’s Herbarien kaufte Herr Prof. J u l i u s
Kül in z. Z. in Halle a/S.
Inzwischen war bis zum Jahre 1830, als Prof. Chr. G. N e e s
V. E s e n b e c k von Bonn nach Breslau übersiedelte, in den verschiedenen
Herbaren ein reiches Material aufgehäuft, dessen Bearbeitung
aus der Meisterhand Ne e s v. E s e n b e c k ’s in der N a t u r g e s
c h i c h t e de r Eu r o p ä i s c h e n L e b e rm o o s e (4 Bde. 1833 — 38)
so vollendet sich gestaltete, dass dadurch unsere heimathliche Provinz
für alle Zeiten klassischer Boden für jeden Hepaticologen bleiben
wird. — Die fast gleichzeitig erschienene Monographie: „ D e u t s c h l
ands J u n g e rma n n i e n von C o r d a “ in J a c ob Sturm: Deutschlands
Flora (6 Hefte 1 8 3 0 - 3 5 ) giebt wenig oder gar keine
specieller) Standortsangaben, und es werden hier nur IHplomitrium
hihernicum (1832), Jung, cuneifolia (1832) und J. Menzehi (1833)
an der S.-W.-Grenze unseres Gebietes nachgewiesen.
Weil die Naturg. der Europ. Leberm. mehr ein Tagebuch ist,
in welchem der Verfasser die Resultate seiner sorgfältigen Studien
innerhalb eines Zeitraumes von 6 Jahren niederlegte, so ist die
Benutzung des Werkes als Handbuch beim Bestimmen einigermassen
erschwert, woraus sich zum Theil die abfälligen Urtheile insbeson-
ders ausserdeutscher Botaniker erklären, denen die Goldköimer dieses
Werkes aus sprachlichen Schwierigkeiten grossentheils unverstanden
geblieben sind.
In dieser 2. Periode der Geschichte unserer Lebermooskunde
ragen hervor die verdienstvollen Namen: Major L. v. F l o t ow,
Geheimrath Prof. Dr. Göpp e r t , Medicinal-Assessor Dr. Gü n t h e r ,
geb. 10. Octbr. 1769 zu Jauer, gest. 18. Juni 1833 zu Breslau,
Schulrath Prof. Dr. Wimmer , Apotheker Dr. T. B e i l s c hmi e d zu
Ohlau ( f im Mai 1849 in Herrnstadt), Rittmeister B ar on Max
V. U e c h t r i t z ’ ) und Apotheker B e i n e r t in Charlottenbrunn, wo
er 1868 starb. Weil jedoch N. v. E. nur an wenigen Stellen den
ersten Finder vermerkt, so ist es 50 Jahre später eine schwierige
Aufgabe, der Wahrheit bezüglich der Priorität gerecht zu werden.
Unstreitig gebührt Ne e s v on E s e n b e c k auch als Entdecker
zahlreicher neuer Arten für unser Gebiet ein berechtigter Ehrenplatz,
denn mit meisterhaftem Scharfblicke entdeckte er auf seinen Excur-
sionen in den Sudeten, grösstentheils im Riesengebirge und in der
<) Dessen Manuscript vom Novbr. 1848 über schlesische Laubmoose
(Mauuscripten-Sammlung der schles. Ges.) enthält 158 Arten von 1802 1848
in Schlesien gesammelten Laubmoose mit zahlreiohou Staiidortsangaben.