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mit paroecischem Blüthcnstaiule einen Sinn hat, abgesehen davon, dass hier
auch rein Aeste Vorkommen. — Hierher gehört wahrscheinlich die als
paroecisch angegebene Cephalozia myriantha n. sp. Lindb., welche, weil sic
neben Jung, rubella gestellt wird (Act. soc. sc, fenn. X. p. 502), der Jung,
divaricata S. ruhriflora N. v. E. Nat. H. p. 242 entsprechen dürfte.
134. (6 8 b.) Ju n g . Hampeana N. v. E. Nat, 111. p. 560. Autoecisch.
„Sie ist kaum 1 Linie lang und bildet zarte grüne Polsterchen. Am nächsten
steht sie der Jung. Menzelii, unterscheidet sich aber durch die b r e i t e r e n
nicht zngespitzten, meist f a s t e i f ö rm ig e n L a p p e n der beinahe vertical
angehefteten Bl. und durch die d e r b e r e engmaschige Textur.
In Hinsicht auf die Textur und die Anheftung und Lage der Bl. gleicht
sie der Jung. S ia rkii, es f e h le n ihr aber die U n t e r b l . ; die Bl. sind nur
hohl ohne Spur eines Kiels, die Hüllbl. bilden k e in e keulenförmige Verdickung,
sondern die oberen Bl. werden nur etwas grösser; die beiden obersten
Hüllbl. sind ziemlich breit, dicht anliegend und haben breite stumpfliche
g a n z r a n d i g e Lappen. Die Blüthendecke ist schmäler und länger, obwohl
an sich kaum Linie lang. Die unreife, noch in der Blüthendecke eingeschlossene
Kps. ist oval und grüu. Durch die völlig ganzrandigen oberen
St.bl. und Hüllbl. unterscheidet sie sich aueli von Jung, rubella, und ihre dicken
Stämmchen richten sich weit weniger auf, sondern kriechen fest am Boden.
Ihre Farbe ist ein schmutziges Braungrün.
Noch kann man sie mit Jung, catenulata Hueb. vergleichen; aber ihre Bl.
stehen mehr vertical und sind abstehend, nicht anliegend, auch ist die ganze
Pfl. v ie l k l e i n e r und dünner; sie gehört überhaupt zu den kleinsten Jungermannien.
Die schmalen Blütheiidecken sind grün mit weisser Mündung.“
All einer Mauer bei der Krebsbach im Walde zwischen Landeck und Krautenwalde
in der Grafschaft Glatz am 30. Juli 1837 mit Perianthien und (nackten)
Keimköriierköpfchen von N e e s v. E s e n b e c k gesammelt.
Anm. Weil in v. Fw. Hrb. nur ein winziges Pröbchen ohne Standortsangabe
liegt, stellte ich den Blüthenstand (S. 295 Anm.) an Ex. fest, die mir seinerzeit
Dr. S a u t e r mittheilte; erst nachträglich fand sich, dass jene Pfl., welche zur
N e e s ’schen Beschreibung p a sst, aiitöcische Blüthen besitzt. In seiner neuesten
Schrift erwähnt Prof. S. ü . L in d b e r g eme Cephalozia integerrima u. sp.
(an Jung. Hampei N. v. E.?), ex insula fennica Puutsalo in parte occidentali
lacus Ladoga (30. Junii 18 7 4 , S. 0. L .) , distincta colore viridissimo,
laxis, magnis et, praeseriim bracteis perichaetialibus, integerrimis et
obtusis, cellulis laxiusculis et magnis, amphigastrio singulo, subcolesulari (Act.
soc. sc, fenn. 10 p. 502); jedoch bemerkt derselbe später 1. c. p. 537, dass
Jung. Hampei N. v. E. nach Ex. „prope Blankenburg Hercyniae, anno 1839
misit Hampe,“ zu Cephalozia divaricata (Smith) Lindb. gehört. Hieraus geht
hervor, dass S a u t e r und H am p e später als J. Hampeana auch Pfl, ausge-
gebeii haben, die nicht hierher gehören.
135. (p. 296’*) Ju n g , e la c h is ta J a c k . (Cephalozia Lindb.).
70. Ju n g , c a te n u la ta H u e b e n . - Auch die pag. 297 Anm. erwähnte
Moorform ist einhäusig.
71. Ju n g , hicu sp id a ta L. - Auch in den ^ Blüthenständen finden
sich Unterbl.
72. Jung, connivens Dicks. = Cephalozia multiflora (Dill.; Huds.)
Lindb.; Jung, multiflora Huds.
73 Jnng. curvifolia D ic k s . ist polyoecisch! Gewölmlicli finden sich
^ und 2 Geschlechtsorgane an derselben Pfl., doch kommen auch rem ¿ ' Pfl.
io r. Die Antheridien stehen sowohl an Haiiptästeii zu 2 - 4 hinter gewöhnlichen
Bl., als auch an ventral angelegten eigenen Aestchen ausnahmsweise
auch an der Axe des ventral angelegten F r.a s te s ; auch hier schliessen Hauptst
zuweilen mit einer rein gipfelstäiidigen $ Blüthe ab. - Schon von L u d w ig
aus dem Riesengeb. als No. 142 aiisgegebeii.
74. Sphagnoecetis communis a. vegetior N. v. E, Moosebruch bei
Reihwiesen; - b. macrior N. v. B. Deutsch-Hammer bei Trebnitz.
84. Calypogeia Trichomanis (Dill.) C o rd a . Hierzu bemerkt R. S p r u c e ,
Journal of Botany 1876 p. 164 Anm.; „Die englische Pfl. ist sicherlich em-
häusiu. Die Blüthen stellen normal zu 3 in der Achsel eines Unterbl. zusammen,
so ¿* 2 ¿ ', aber die eine oder andere Blüthe jeder Dreiheit ist oft verkümmert
und verdunkelt so den moiioeciscbeii Blüthenstand. W ir haben
wahrscheinlich eine zweite Art in Sümpfen und an feuchten Platzen mit zwei-
häusigem Blüthenstände und grossen sehr leicht eing*schnltteiien [oder ^ g a r
völlig ganzen] Unterbl.; aber ich habe noch keine fruchtenden Ex. gesehen.
87. Mastigobryum deflexum (Mart.) N. v. E. = Bazzania triangularis
(Schleich.) Lindb.
88. Trichocolea tomentella (Ehrh.) N. v. E. — Mit Fr. noch von
Deutsch-Hammer bei Trebnitz und von Rcinerz bekannt.
S, 316. Radula alpestris L. B. ist nach L in d b e r g nur eine Form
von B . complanata.
19. Madotheca D m r t. — Die Kps. ist bis zur Mitte 4 klappig.
97. Lejeunia serpyllifolia (Dicks.) Lib.
a. p l a n i u s c u l a Lindb. (ß. communis N. v. E. Nat. III.). Verlängert und
bis 1 Mm. br., grün und glänzend, Bl. entfernt, fast flacli ausgebreite
t Bl z e ll e n durchscheinend, spärlich mit Chlorophyll, diiiinwaiidig,
angulär kaum verdickt. Bl.ohr klein, 2 - fast 3 mal kleiner als die flachen
angedrückten Unterbl. - Hierher gehören die meisten schles. Standorte.
b. c a v i f o l i a (Ehrh.) Lindb. (ß. polyhlasta et y. ovata N. v. E.) Kleiner,
meist gelblich-grün und kaum glänzend. Bl. gedrängt, mit der Spitze
und den Rändern stark niedergebogen, daher St. und Aeste am Rucken
convex. Bl.zellen minder durchscheinend, chlorophyllreich, dickwandig,
angulär dreieckig verdickt. Bl.ohr gross, kaum kleiner als die convexen
Unterbl. — An Felsen im Sattler bei Hirschberg; Buchberg im Isergeb.;
höchste/ Standort; am Basalt der klehioii Schiieegrube im Riesengebirge,
Anm. In Bot. Zeit. 1877 No. 4 - 7 giebt J. B. J a c k so wichtige Aufschlüsse
über den Bau der Lebermooskps., dass ich die Gelegenheit benutze,
einen Auszug davon noch bei der Correctiir dieses Bogens einzuschalteii.
Die Schleuderer der meisten Lebermoose sind spiiidelforniige Schlauche
mit 2 schciikeliger (oft durch Spaltung mchrtheiliger) Spiralfasen sm su'd stets
in grosser Zahl lose in der Kps. enthalten und fallen beim Oeffiieii derselben
mit den Sporen aus.