381. L. glaucnra (L.) S c h im p , [B ryumL . — Leucoh. vulgareHamytc.)
Rasen ])olstcrlunnig, oft hallikugclig, blass blaugrün, trocken weisslich. St.
sein- kräftig, 3 Cm. bis 2 Din. li., gabelig verzweigt, am Scliopfe mit glelcli-
bohcn Zweigen. Bl. dichtsitzend, aus eiförmigem Grunde lanzettlich, r ö h r e n f
ö rm i g - h o h l , ganzrandig; am Grunde durch wenige einschichtige Randzell-
reilien wasserhell gesäumt. Kps. auf meist 1 Cm. h., purpurrothem Stiele
geneigt, länglich, kropfig, gestreift, trocken gefurcht; Deckel pfriemenförmig,
länger als die Kps.; Ring fehlend; Haube weisshäiitig. 4 fr. Winter,-Frühling.
An feuchten Stellen in Wäldern nnd an Felsen von der Eb. bis durch
niedere Bg. gemein, doch nie auf Kalk; Fr. seltener, doch dann zahlreich. —
Die Pü. meidet die Höhen und dürfte bei uns 900 M. nur äusserst selten
überschreiten.
20. Fam. WcJslaceae.
iflcist axisdancrnde, tlicils grössere, theils kleine nnd zarte,
oft rasenhildende Erd- nnd Fclsmoose. St. mehrreihig hehlättert.
151. mit Rippe; Bl.zellen parenchymatisch, am Grnnde locker
nnd dnrchsichtig, z. Th. mit dentliclien Bl.flügelzelleii, gegen die
Spitze dichter, chlorophyllreich, papillös, warzig oder glatt. Kps.
oft verlängert gestielt (hei Systegium eiugesenkt), bald symmetrisch,
bald nnsymmetrisch; Per. einfach, ans 10 einschi cht i gen,
meist bis nutcr die Mitte 2 Schenkeligen Zähnen gebildet,
selten fehlend oder die Kps.mUndnng durch eine Qnerhant geschlossen.
Hanhe kappenförmig.
1. Gruppe: Dicraneae. Bl. trocken meist straff, oft einseitswendig
nnd sichelförmig, gewöhnlich aus halbumfassender Basis verlängert pfriemen-
bis borstenförmig, stets mehr oder minder g l ä n z e n d und meist g l a t t (excl.
Dichodontium, Gynodontium)', am Bl.grunde in der Regel m it B 1.f l ü g e l z e l -
len . Kps. fast immer ü b e r g e n e ig t , oft u n s y m m e t r i s c h und g e k r ü m m t;
Per.zähne kräftig, stets mit vortretenden Querleisten, papillös und längsstreifig,
meist am Grunde sich berührend, seltener verwachsen, bis unter die Mitte,
bisweilen bis znr Basis 2 s c h e n k e l ig .
86. Gatt. Gampylopus Brid.
Diese und die folgende Gattung zeigen in ihrer Tracht und
theilweise auch in ihrem Bau grosse Aelinlichkeit mit Dieranum
longif. St. dichtbeblättert. Bl. glatt, pfriemen- oder borstenförmig,
an der Spitze gezähnt; Rippe sehr breit, flach, am Rücken
längsstreitig; Zellnetz mit oder ohne ansgehöhlte Bl.flügelzellen.
K])s. au f schwanenhal sart ig geschl ängel tem St iele
nie der gebogen, zuletzt meist aufrecht, symmetrisch, gewöhnlich
gerieft; Per.zähne bis znr Mitte 2 schenkelig, oben wa s serhel
l; Ring hreit; Haube am Grnnde schön gewimpert ;
Deckel pfriemenförmig geschnäbelt. Zweihänsig.
* Bl. an der geöhrten Basis mit aufgeblasenen, gelbbraunen Zellen.
382. C. flexuosus (L.) Brid. {Bryum L. — Dieranum Hedw.) Ra.sen
etwas glänzend, dunkelgrün, 1 — 6 Cm. li. St. sclilank, bis zur Spitze rothfilzig,
oft mit kleinblättrigen Sprossen. Bl. meist aufrecht abstehend, selten
etwas einseitswendig, aus lanzettlicher Basis plötzlich pfriemenförmig, mit rinnenförmiger,
oben fein gezähnter Spitze ; Zellen oberhalb des Bl.gruudes sehr
unregelmässig. Kps. bis 0,8 Cm. h. gestielt, länglich-cylindrisch, oft e tw a s
u n s y m m e t r i s c h , im Alter gefurcht. 4 fr. Winter und Frühling.
An zersetzten Sandsteinfelsen, bisweilen auf torfigem Waldbodon, bei uns
selten und nur steril. Bunzlau : Sandstoinfclsen der Steinkammern ; Rieseuge-
birgc: Melzergrund; Ileuscheuergebirge: im wilden Loche; Adersbaclier Sand-
steinfelsen, hier häufiger.
** Bl. nich t ge ehrt, m it wasserhellen Bl.grundzellen.
383. C. fragilis (D ic k s .) Br. & S ch . {Bryum Dicks. — Dieranum
Funckii C. Müll.) Rasen meist polsterförmig, 1 — 2 Cm. h., lebhaft scidcn-
glänzeiid, grün bis goldgrün. St. am Grunde rothfilzig, oft o b e n s t u m p f l
i c h , an der Spitze mit büscheligen, leicht abfallenden Zweigen. Bl. dicht
gedrängt, etwas abstehend, s t e i f und z e r b r e c l i l i c h , aus w e i s s g l ä n z e n d
e r , lanzettlicher Basis allmählich pfriemenförmig, an der Spitze gesägt; die
chlorophyllführenden Zellen der Bl.fläche rectangulär. Kps. bis 0,7 Cm. h.
gestielt, symmetrisch, leicht gestreift. 4 ß- Irühling.
An Sandsteinfelsen, bisweilen auch an Granit, in der Hgl. und niederen
Bg. zerstreut und spärlich fr. Bunzlau: Teufelswehr, Steinkammern und Loos-
witzer Steinbrüche; Löwenberg: Buchholz und Jungfernstübchen; Goldberg:
Rabendocken; Rieseiigebirge: Kochelfall und Agnetendorf (höchster Standort
bei 574 M.), häufiger an den Sandsteinfelsen von Merkelsdorf, Adersbach
und Weckelsdorf.
384. C. turfaceus Br. & S ch . {Dieranum C. Müll. — D. pyriforme
Schultz.) Rasen 2—4 Cm. h. St. schlank, n u r am G r u n d e schwach wurzelfilzig
und ästig. Bl. weniger dicht gestellt, abstehend, mit la n g b o r s t e n f
ö rm i g e r , v e r b o g e n e r , oben entfernt gesägter Spitze; Rippe schmäler;
Zellnetz am Grnnde wie bei vor. Kps. 1,3 Cm. h. gestielt, sonst wie vor.
4 ß . Mai, Juni.
Auf l'orfboden in der Eb. und Hgl. ziemlich verbreitet, doch selten, daun
meist reichlich fr. Niesky; Bunzlau; Haibau; Sagan; Fre istadt; Schwiebus;
Grunberg; Breslau: Nimkau, Bruch und Hauffen; Rybnik O.S.
87. Gatt. Dicranodontium Br. & Sch.
Der vor. Gattung in Tracht und Wachsthum ganz ähnlich.
Bl. glatt, am Rücken und am Rande weit hinab deutlich gesägt,
am Saume des Bl.gruudes mehrere Reihen sehr enger Zellen;
Bl.flügelzellen braun; sonst wie vor. Kps.stiel wie vor. Kps.
länglich, symmetrisch, glatt; Per.zähne bis zur Basis ungleich
2theilig, oben rothgelb; Bing einfach, bruchstückweise sich
ahlösend; Haube am Grunde nicht' gewimpert, mit 1 — 3 Einschnitten.
Deckel kegelpfriemeuförmig-geschnäbelt. Zweihäusig.