Subg. 3. K u g rim iiiia . Kps. symmetrisch , emporgehoben, die jün g eren auf hakenformigeii
oder schwanenhalsartigen, geschlängelten u nd gedrehten Stielen h ängend; Per. stets
v o rh an d en ; Haube (excl. Gr. o rb ic ) mützenförmig.
* Bl. aufrecht, locke r anliegend.
i P o lster dicht, halbkugelig, im Umfange kreisrund.
291. G. p u lv in a ta (L.) S m ith . (Bryum L.) Einhäusig. Blaugrün oder
schwärzlich, weissgrau schimmernd. Bl. länglich, die unteren haarlos, die
oberen an der s t u m p f e n S p itz e , mit einem l a n g e n , k l e in g c s ä g t e i i
H a a r e ; alle am Rande schwach umgcrollt, Rippe nicht gefurcht; Zelleu am
Bl.grunde r e c t a n g u l ä r , g e lb l i c h . Kps. ellipsoidisch oder länglich eiförmig,
rothbraun, gesti’cift, trocken stark gefurcht; Per.zähne p u r p u r n , s c hm a l,
meist 2 oder 3 spaltig, selten ganz; Deckel braun, k e g e l f ö rm ig g e s c h n ä b
e l t , oft von halber Kps.länge; Ring breit. 2|. fr. April, Mai.
An Felsen aller Art, auch auf Kalk und Dachziegeln, ausnahmsweise sogar
au alten Plankenzäunen (bei Lieguitz) von der Eb. bis durch die niedere Bg.
gemein und meist reichlich fr. Wurde über G27 M. nicht mehr beobachtet.
292. G. o rb icu la ris Br. & S c h . [Gümhelia Hampe.) Einhäusig. Habituell
der vor. ganz gleich. Kps. gedunsen elliptisch; Per.zähne r o th g e lb ,
b r e i t , 3 und 4 spaltig; Deckel r o t h g e l b , ilachgewölbt, mit W a r z e . Haube
k a p p e n f ö rm ig . Sonst w. vor. 2J. fr. April, Mai.
Ueberall nur an dürren Kalkfelsen. Bisher nur in wenigen aber fr. Polstern
auf Urkalk des Berbisdorfer Kapellenbergcs bei Hirschberg mit Gr.
anodon bei ca. 600 M.
i f Rasen poi.sterförmig, niedrig, unregelmä.ssig ausgedehnt.
293. G. Mühlenbeckii S c h im p . Zweihäusig. Rasen mehr geschlossen,
meist nur 1 Cm. h ., dunkel- bis scliwärzlichgrün. Bl. gedrängt, derb,
länglich-lanzettlich, gekielt, die oberen mit langem, r a u h em H a a r e , am
Rande etwas umgcrollt, Rippe aufwärts s t a r k v e r b r e i t e r t ; Zellen bis weit
hinab quadratisch, stark gebuchtet (oben oft 2 schichtig), am Grunde neben
der Rippe verlängert, gelblich, dort am R a n d e r e c t a n g u l ä r b is q u a d r a t
i s c h , zuweilen einige Reihen farblos. Kps. bräunlich, g l a t t , trocken faltig;
Deekel purpurn, aus kegelförmigem Grunde geschnäbelt; Ring schmal; Per.zähne
p u r p u r n , schmal, u n g e t h e i l t o d e r a n d e r S p i t z e gespalten und
durchbrochen. fr. Mai.
An Steinen und Felsen von der Eb. bis in’s HGb, zerstreut, meist reichlich
fr. Auf errat. Gestein bei Woblau und Breslau: Obernigk; Bunzlau:
Gröditzberg; Isergebirge; Buchberg auf Basalt, Kobelhäuser auf Granit; Riesengebirge:
Teufelsgärtchen auf Glimmerschiefer; Waldenburger Gebirge;
Lang- und Nieder-Waltersdorf; Zobten und Geiersberg auf Gabbro; Eulengebirge:
Nieder-Volpersdorf auf Serpentin und am Buchberge bei Frankenstein.
294. G. tric h o p h y lla G re v . Zweihäusig. In allen Theilen der vor.
sehr ähnlich. Rasen lockerer, gelblich- oder grasgrün bis schwärzlich. Bl.
weicher, aufwärts gekrümmt, schmäler, Rippe dünner, Haar fast g l a t t ; Zellen
minder stark gebuchtet, am Grunde überall rectangulär. Kps. bleiclibrauii,
a u c h im f r i s c h e n Z u s t a n d e S r i p p i g ; Zellen der Kps. wandung k l e in e r ;
Deckel rothgelb, lang und meist schiefgeschnäbelt; Ring b r e i t ; Per.zähne r o t h g
e lb , bis zur Mitte oder zur Basis 2 und 3 spaltig, meist durch die dunkcl-
rothgelben Querbalken g i t t e r a r t i g . fr. April, Mai.
An Felsen (Quadersandstein und Granit) der Hgl. selten und oft steril.
Bunzlau; Löwenberg; im Hirschberger Thale: Herischdorf, Giersdorf n. a. O.
meist gesellschaftlich mit G. Schultzii.
Anm. Die Bl. dieser und der vor. Art zeigen oft an der Oberseite und
an der Bl.spitze Protonema-Ansätze. Im ster. Zustande ist Gr. trichophylla
beim Sammeln leicht mit den kleinen i'ormen der Gr. Hartmanii zu verwechseln
; auch steht sie im basilären Bl.zellnetze öfter der vor. Art so nabe,
dass nur durch die Untersuchung der Kps. die sichere Bestimmung ermöglicht
wird.
i - t t Hasen hoch, kräftig:, sehr ausgedehnt nnd wenig zusammenhängend.
295. G., H a rtm an ii S c h im p . Zweihäusig. Lockerrasig, hell- bis dunkelgrün
oder gelbbraun. St. 2 bis 8 Cm. 1., bogig aufsteigend, g l e i c h m ä s s
ig beblättert. Bl. locker angedrückt, etwas verbogen, aus lanzettlicher Basis
in e in s e h r k u r z e s H a a r v e r s c h m ä l e r t , am Rande ziirückgerollt, Rippe
gefurcht; a l l e Z e l le n q u a d r a t i s c h , s t a r k g e b u c h t e t , d u r c h s c h e i n
e n d , nur Im untern Drittel neben der Rippe verlängert, glattw'andig, gelblich.
4 - Nl'- wurden bisher nur zweimal, je eine alte Kps., beobachtet.
(Vergl. J u r a t z k a , bot. Zeit. 1866 p. 177 und P f e f f e r , bryogeogr, Studien
p. 41.)
Auf Gesteinen aller A rt, auch auf Kalk, am liebsten im Schatten der
Wälder, in der Eb. selten (Sagan auf err. Blöcken), in der Hgl. und Bg. sehr
häufig, geht jedoch nur höchst selten über die Baumgrenze hinaus. Höchste
Standorte; Sieghübel im Isergebirge (1078 M.) und Kessel im Gesenke
(1255 M.). T ritt ziemlich häufig in einer i'orm mit Brutknospen an der
Stengelspitze auf (Var. propagulifera M ild e). Ist mit Bacomitrium microcarpum
und B. sudeticum zu vergleichen.
296. G. S ch u ltz ii (B rid .) W i l s , und S c h im p . Syn. (Dryptodon BriA.
Trichostomum decipiens Schultz. — G. funalis Br. & Sch.) E in h ä u s ig .
Breit und meist dicht kissenförmig, leicht zerfallend, gelbgrün, weissgrau
schimmernd. St. 2—3 Cm. h., dick, s c h o p f ig b e b l ä t t e r t . Die oberen Bl.
aus eirunder Basis schmal lanzettlich, mit l a n g em , d ic k em , s e h r r a u h em
H a a r e , stark gekielt; Rand sehr zurückgerollt, oben verdickt; Rippe gefurclit,
dick; Zellen stark gebuchtet, oben klein und undurchsichtig, in der Mitte quadratisch,
am Grunde neben der Rippe sehr verlängert, gelblich, g e g e n d e n
R a n d l o c k e r q u a d r a t i s c h . Kps. k u r z - (meist 0,3 Cm.) g e s t i e l t , oval,
kantig, trocken gefurcht; D e c k e l geschnäbelt, aus w e i t e n , r e c t a n g u l ä r e n
Z e lle n gebildet; Ring breit, sich abrollend: Per.zälme gelbroth, fast b is
z u r B a s i s in 2 und 3 fadenförmige, ungleiche Schenkel g e t h e i l t . 4 ß-
April, Mai.
Auf Granit in der Hgl. zerstreut, ziemlich selten fr. — In der Eb. sehr
selten, bisher nur bei Grünberg auf erratischen Bl. und auf Ziegeldächern fr.
Königshainer Berge bei Görlitz: auf dem Todtensteiiie und dem Steinberge
häufig; im Hirscliberger Thale reich verbreitet, doch nur stellenweise fr,
297. G. e la tio r Br. & S ch . Z w e ih ä u s ig . Rasen sehr kräftig, weit
ausgedehnt, schwarzgrün. St. bis 1 Dm. 1., g l e i c h m ä s s i g b e b l ä t t e r t . Bl.
l ä n g e r , aus länglicher Basis lang und schmal lanzettlich, mit k ü r z e r em
Haar; Rand ziirückgerollt, oben verdickt; Rippe sehr dick, gefurcht; Z e l le n
am B l .g r u n d e r e c t a n g u l ä r , glattwaudig, dort neben der Rippe linear,