62. Gatt. Zygodon Hook. & Tayl.
Habitus und Vorkommen wie Orthotrichum. St. am Grunde
mittels Wurzelliaaren vereinigt. Kps. langges t iel t , eilänglieh,
entleert niclit nrnenförmig, etwas gestreift und gefurcht. Per.
hei unserer jVrt fehlend.
281. Z. viridissimus (D ic k s.) B r id . {h'njuvi Dicks. — Amqihorid'mm
DNtr.) Zweihäusig. Kissenförmig oder ausgebreitet dichtrasig, bis 2 Cm. h.,
hellgrün. Bl. gedrängt, feucht sparrig zurückgekrümmt, trocken fast kraus,
läuglich-lauzettlich, gekielt, scharf zugespitzt, beiderseits papillös, ilachrandig,
Rippe iu der Spitze verschwindend; Zelleu am Grunde fast rectangulär und
zart, die des übrigen Bl. rundlich, verdickt. Kps. auf bleichgelbem, meist
0,5, Cm. h. Stiele oval bis länglich, engmündig, schwach gestreift, trocken
gefurcht. Deckel gelb gesäumt, laug und schief geschnäbelt. 2j. fr. März, April.
Au alten Waldbäunien, besonders Eichen und Bncben, in der Hgl. sehr
selten; bei uns nur steril. Bisher nur in O.S. zwischen Ochojetz und Goleow
bei Rybnik.
63. Gatt. Amphoridium Schimp.
Polsterformig in Felsspalten wachsende Moose, die hahituell
an grössere Arten der Gatt. Gymnostomum erinnern. St. bis zmii
Gipfel durch Wurzelliaare verfilzt. Bl.zellen unten knrz rectangulär,
durchsichtig, oben rundlich, verdickt, zartwarzig. Kps.
knrzgestielt, bimförmig, gestreift, ent leert uruenförmig,
stark gefurcht. Per. fehlend.
282. A. lapponicum (Hedw.) S c h im p . [Gymnostomum et Anictangium
Hedw. — Zygodon Br. & Sch. — Gylicocarpus Lindb.) Eliuhäusig. Ausgedehnt
und schwellend polsterförmig, weich, selten bis 3 Cm. h., unten braun,
oben dunkelgrün. Bl. t r o c k e n k r a u s , aus breiterem Grunde lanzettlich,
spitz, stark gekielt, f la c h - und ganzrandig; Rippe in der Spitze aufhörend.
Kps. meist 0,2 Cm. h. gestielt, k a um über die scheidigen Hüllbl. emporgehoben,
bimförmig; Deckel k u r z g e s p i t z t . 4 fr. Mai, Juni.
In Felsspalten des Basalts, Granits und Glimmerschiefers in der höheren
Bg. und im HGb. selten, doch meist reichlich fr. Isergebirge: Buchberg bei
900 M.; Riesengebirge: Elbgrund, kleine Schneegrube, kleiner Teich und Dreisteine;
Gesenke: Altvater und Kessel.
283. A. Mongeotii (B r . & S c h .) S c h im p . [Zygodon Br. & Sch. —
Gylicocarpus Lindb.) Zweihäusig. Wachsthum wie vor., doch lockerer, unten
rostroth, oben lebhaft- oder gelbgrün. St. mehr ästig, 3 — 8 Cm. h.; Fr.raseii
niedriger. Bl. trocken e i n g e k r ü m m t , n i c h t k r a u s , liueal-lanzettlich, spitz,
ganzrandig, am R a n d e u n t e n z u r ü c k g e s c h l a g e n ; Rippe beinahe auslaufend.
Kps. 0,5 Cm. h. gestielt, d e u t l i c h em p o r g e h o b e n , verkehrt eiförmig;
Deckel s c h i e f g e s c h n ä b e l t . 4 fr. Mai, Juni.
In feuchten F'elsspalten an Gesteinen aller Art, doch nie auf Kalk, von der
Hgl. bis auf’s HGb. häufig; Fi'. bisher nur am Basalt der kleinen Schiieegrube
im Riesengebirge, doch auch hier spärlich. Tiefster Standort: Quadersandstein
im Queisthale bei Wehrau, Kreis Bunzlau (160 M.).
4. Gruppe: Ptychomitrieae. Rasenwüchsige, ästige I ’elsbewohner, Bl.
mit Rippe, n i c h t p a p i l l ö s ; Zellen an der Bl.spitze klein und verdickt, in
der Mitte rectangulär und nicht verdickt, am Grunde verlängert, wasserhell
oder gelblich, glattwaudig. Kps. lang oder kurz gestielt; Per. einfach, Zähne 16,
entweder 2theilig oder gitterig durchbrochen. Haube m ü t z e u f ö rm ig , l ä n g s -
f a l t ig u n d n a c k t ,
64. Gatt. Goscinodon Spreng.
Ausgebreitet kissenförmige Felsmoose, die sich innig an die
Orthotricha anschliessen, andrerseits durcli ihren Habitus den
Uebergang zur Gattung Grimmia schön vermitteln. Kps. sehr
kurz gestielt, fast eingesenkt; Per. mit gi t terart ig durchbrochenen
Zähnen. Deckel gross, aus gewölbter Basis lang
und gerade zugespitzt. Haube fast die ganze Kps. einhül
lend. Zweihäusig.
284. C. pnlvinatus (H edw .) S p r e n g . [Grimmia cribosa Hedw. — G.
crihosus Spruce.) Breit hingegossen kissenförmlg, dicht, meist kaum 1 Cm. h.,
grauschimmernd blaugrün bis schwärzlich. Bl. aus eiförmigem Grunde lanzettlich
gewöhnlich iu e in l a n g e s , w a s s e r h e l l e s , k u r z g e s ä g t e s H a a r a u s la
u f e n d , gekielt, meist oben an den Rändern eingekrümmt, beiderseits neben
der starken Rippe tief gefurcht. Kps. 0,1 Cm. li. gestielt, verkehrt eiförmig,
weitmündig; Per.zähne purpurn, sehr rauh, zurückgeschlagen. 4 ß- April, Mai.
Auf besonnten I'elsen (Porphyr, Thonschiefer, Grauwacke, Glimmerschiefer
und Granit) der Hgl. und niederen Bg. zerstreut, sehr selten im HGb.,
meist reichlich fr. Katzbachthal zwischen Goldberg und Schönau; Weistritzthal
bei Hausdorf, Kynau und Taunhausen; Grochberge bei E'rankenstein; Neisse-
thal bei W a rth a ; Schlackenthal bei Reichenstein; Cudowa; am Fusse des
Glatzer Sehneeberges. Höchster Standort: Brünnelhaide im Gesenke (1264 M.).
5. Gruppe; Hedwigieae. Rasenwüchsige, ästige Felsbewohner. Bl.
ziemlich breit, p a p i l l ö s , r i p p e n l o s ; Bl.grundzellen linearisch, mit ausgefres-
senenWänden. Kps. (bei unserer Art) e i n g e s e n k t , k u g e l ig ; P e r . u n d R in g
f e h le n d . Haube sehr klein, kegel-mützenförmig, kahl oder behaart, bei unserer
.\rt ganzrandig, sonst auch 2 und 3 lappig oder grösser und kappenförmig.
65. Gatt. Hedwigia Ehrh.
Die Gattungs-Merkmale sind in den Gruppen - Charakteren
bereits hervorgehoben.
285. H. ciliata (D ill.) H e dw . [Sphagnum nodosum Dill. — Bryum c.
Dicks. — Pilotrichum C. Müll.) Einhäusig. $ Bl. a s t e i id s t ä n d ig . Sehr
lockerrasig, gelbgrün, trocken bläulichgrün. St. 3—8 Cm. 1., unregelmässig
getheilt, aufrecht oder aufsteigend. Bl. dachziegelig oder einseitswendig, s e h r
p a p i l l ö s , hohl, aus eiförmiger oder länglicher Basis lanzettlich, mit l a n g e r ,
w a s s e r h e l l e r , g e z ä h n t e r o d e r g e w im p e r t e r H a a r s p i t z e , am Rande
zurückgerollt oder flach. $ Hüllbl. oben am Rande laug gewimpert. Kps.
eingesenkt, beinahe ungestielt, kugelig-becherförmig, rothmündig. Deckel flach